Frederiksborger

Der Frederiksborger ist eine alte dänische Pferderasse, die sich durch züchterische Fehleinsätze von einem einst begehrten Typ zu einer bedrohten Rasse entwickelt hat.
Die Rasse entstand zur Zeit des Barock durch die Kreuzung von spanischen und neapolitanischen Hengsten mit Stuten des leichten dänischen Landschlages.
Mit dem Federiksborger sollte in erster Linie ein vielseitiges Reit- und Fahrpferd gezüchtet werden, das sowohl als Paradepferd für Zeremonien als auch für militärische Zwecke geeignet war.

Über den weißen Hengst Pluto, der 1765 geboren wurde, ist der Frederiksborger Mitbegründer des Lipizzaners und über die dänische Mutter des Polkan Mitbegründer des Orlow-Trabers.

1560 wurde das Schloss Fredriksborg erbaut. 1562 gründete König Frederik II. von Dänemark das Königliche Gestüt im nahe gelegenen Kloster Esrom.
Schon 1602 wurde das Gestüt jedoch nach Sparepenge verlegt, wo der Oberstallmeister Freiherr von Haxthausen für die Qualität des Zuchtmaterials verantwortlich zeichnete. 1720 wurde das Gestüt ein zweites Mal verlegt, diesmal nach Hillerödsholm.

Nach dem Staatsbankrott Dänemarks (1813) versuchte man durch eine Umzüchtung zum mittelschweren Halbblut die Rasse zu erhalten. Dies schlug jedoch fehl, da die Rasse hierdurch ihr ursprüngliches Gepräge verlor.

Die Knabstrupper sind eine Farbvariante der einst weltberühmten dänischen Frederiksborger, die typ- und blutmäßig auf dem dänischen Gut Knabstrup weitergezüchtet wurden und daher ihren Namen erhielten.

Die konsequente Zucht von Tigerschecken in Dänemark begann mit dem königlichen Gestüt Frederiksborg, nachdem viele kirchliche Gestüte durch die Reformation in den Besitz des Königs gefallen waren. Dort verwandte man Pferde, die entweder direkt aus Spanien importiert wurden oder spanischen Blutlinien entstammten. Diese Pferde entsprachen den damaligen Anforderungen an ein Kriegspferd am besten, da sie durch eine Ausbildung bis zur Hohen Schule im Nahkampf am rittigsten waren, nachdem die Schlachtrösser der Ritter durch die Erfindung von Schießwaffen verdrängt worden waren.
In ganz Europa entstanden zu dieser Zeit Reitakademien, wo die Fürsten und Adligen ihre Pferde bis zur höchsten Vollendung ausbildeten. Entsprechend erblühten auch die Gestüte zur Zucht solcher Pferde. Frederiksborg war bald eine der führenden Zuchten in Europa und wurde Mitbegründer anderer bekannter Zuchten, wie z.B. Lipizza, Cordoba, Oldenburg und Hannover.

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde verschiedentlich versucht, den alten Rassetyp zu regenerieren. Aufgrund der nunmehr geringen Restbestände stellte sich dies jedoch als äußerst schwierig heraus.
Zum Beginn des 21. Jahrhunderts konnte der Frederiksborger noch nicht wieder vollständig konsolidiert werden. Nach Schätzungen eines Züchters gibt es derzeit lediglich ca. 50 Pferde (von etwa 3000 Frederiksborgern), die unmittelbar vom ursprünglichen Typus abstammen. Durch die nach wie vor geringen Restbestände an Zuchttieren gilt die Rasse als genetisches Kulturgut Dänemarks.