Kladruber

Der Kladruber stammt aus Tschechien.
Kladruber sind ruhig im Umgang, meist fleißig unter dem Sattel und vor der Kutsche.
Die mächtigen Pferde sind willensstark, lernwillig und sensibel.

Die Rasse wird in zwei verschiedenen Farblinien gezüchtet:
als Schimmel in Kladrub und als Rappen in Slatina.
Die Kladruber kommen nur in schwarz und weiß vor.

Altkladruber Pferde gelten als spätreif und langlebig. Weltweit gibt es ca. 1100 „Altkladruber“, viele von ihnen befinden sich im Nationalgestüt Kladruby nad Labem. Vereinzelt werden Altkladruber in anderen Ländern der Welt (Europa, USA) gehalten.
Ziel ist die Erhaltung der einzigen ursprünglichen tschechischen Pferderasse im Typ eines Galakarossiers zur Nutzung für zeremonielle und repräsentative Dienste, für den Fahrsport, sowie für das Dressur-, Barock- und Freizeitreiten.

Der Altkladruber gehört zu den Warmblutpferden. Angestrebt wird ein im Rechteckformat stehendes mittelgroßes bis großes Pferd. Ein besonders kennzeichnendes Merkmal ist der Ramskopf bzw. die Ramsnase. Die Augen sollen ausdrucksvoll, groß und dunkel sein. Die Beine sind mittellang und haben große Gelenke. Die Röhrbeine sind stabil. Die Fesselung ist verhältnismäßig kurz. Die taktvollen Gangarten sollen mit einer natürlichen Kadenz ausgestattet sein. Gewünscht ist die typische hohe Knieaktion der Vorderbeine im Trab.

Das Stockmaß soll bei vierjährigen Hengsten bei ca. 162 – 174 cm liegen, bei vierjährigen Stuten zwischen 162 und 171 cm.

Brandzeichen:
Linke Gesichtsbacke: K für Kladruby
Obere Mitte der linken Halsseite: Zuchtstutennummer (nur bei Stuten)
Linke Sattellage: Stammbrand mit arabischer Nummer des Vaters (z.B. S 43 für Sacramoso XLIII), darunter mütterlicher Stammbrand (d.h. Hengststamm des Muttervaters)
Rechte Sattellage: Nummer (arabisch), wievielter Nachkomme des jeweiligen Vaters.

Altkladruber werden bis zum internationalen Niveau als Fahrpferde im Turniersport eingesetzt. Dabei fahren mit ihnen neben Tschechen auch östereichische, deutsche, dänische, slowakische, polnische und andere Fahrer und vertreten mit Altkladrubern ihre Länderfahnen im Fahrsport.
Altkladruber Pferde werden aufgrund ihrer guten Rittigkeit und ihres majestätischen Auftretens immer beliebter bei Barockreitern, die mit ihnen Lektionen bis zur Hohen Schule reiten.
Gelegentlich sieht man Altkladruber auf Dressurturnieren. Auch in diesem Bereich haben sie schon positiv auf sich aufmerksam gemacht.
Die berittene Polizei von Pardubice, Ostrava etc. hat Altkladruber im Einsatz. Die imposant auftretenden, sehr nervenstarken Pferde eignen sich für diesen Aufgabenbereich ideal.
Trotz ihrer Größe sind die Altkladruber aufgrund ihres guten Charakters ideale Familien- und Freizeitpferde.

Nach über 70 Jahren Pause (seit 1918) werden die Altkladruber heute wieder als Kutschpferde des Adels eingesetzt.
Altkladruber Schimmel stehen seit 1994 im Dienst des dänischen und seit 2005 im Dienst des schwedischen königlichen Hofes.

Petra Köpcke über ihren Altkladruber Argento:
„Ich persönlich finde, daß die Reitpferdemerkmale nicht bei allen Kladrubern sehr stark ausgeprägt sind. So hat Argento zwar, wie ich finde, ein hübsches Exterieur, das sein Zuchtziel als Kutschpferd jedoch deutlich erkennen läßt. Er hat einen kräftigen Hals mit breiter, tiefer Brust, einen eher langen, schwachen Rücken und eine eher steile nicht so kräftige Hinterhand mit hoch angesetztem Schweif. All‘ dies macht es ihm nicht gerade leicht, seine Aufgabe als Reitpferd zu erfüllen. Und besonders dafür macht er seine Sache sehr gut. Auch die obige Wesensbeschreibung trifft voll zu. Er ist ruhig im Umgang, sehr fleißig unter dem Sattel und extrem freundlich zu anderen Pferden. Dabei ist er mit seinen 1 73 cm Stockmaß größer als die meisten seiner Rasse.
Sein Stammbaum geht zurück auf einen der fünf ältesten Hengststämme: Generalissumus.
Und sein Kopf sieht der Büste, die am Eingang des Gestütes steht, sehr ähnlich – edel!“

der neunjährige Altkladruber Wallach „Argento“ (2006)

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Petra und „Argento“

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Petra und „Argento“, Juli 2008

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der achtjährige Wallach „Solo Majela“ (2004)

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„Argento“ Sommer 2006 (Foto: Gabi Appelt)

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