VÖGEL

Faszinierend fand ich Vögel von Kindheit an. Na klar gab es dann irgendwann die ersten Wellensittiche. Inzwischen habe / hatte ich 14 Arten Sittiche, Kanarien und Kleinpapageien. Hier herrscht Leben!

Die Australier:
Wellensittich
Nymphensittich

Ziegensittich
Hoodedsittich
Stanleysittich
Bourkesittich
Princess-of-Wales- bzw. Alexandrasittich

Die Grassittiche:
Schönsittich
Glanzsittich

Feinsittich
Schmucksittich

Die Südamerikaner:
Sperlingspapagei
Katharinasittich

Vom Krumm- zum Spitzschnabel:
Kanarienvögel

Im Laufe der Zeit erblickten hier auch einige Küken das Licht der Welt – über sie berichte ich hier

Doch auch andere Vögel gab es in meinem Leben – und es sitzen auch immer wieder einmal Greifvögel & Eulen auf meinem Arm – oder so 🙂
Und bei uns im Garten ist vogeltechnisch richtig was los!

Hier ist einiges über die Haltung von Sittichen zu erfahren, und hier über deren Zähmung.

Jahrelang war es ein Hobby, und es blieb mehr als 40 Jahre bei Wellensittichen.
Obwohl – als ich 12 oder so war, hatten wir mal einen Schönsittich – Kiki. Leider gibt es von ihr so gut wie keine Fotos mehr, und wenn, dann wohl eher nur sehr schlechte.
Kiki war wildfarben (grün) und konnte nicht mehr fliegen. Aber sich mit Wonne unter eine Wärmequelle räkeln, das konnte sie, bis sie fast geschmolzen ist 🙂
Und als ich 5 oder 6 war, hatten wir mal eine Zeitlang zwei graue Nymphensittiche (Peter und Paul…), die waren uns zugeflogen und nicht sehr lange bei uns. In Erinnerung blieb mir deren Lautstärke, was mir die Lust auf Nymphensittiche komplett genommen hat.
Für fast 50 Jahre.

Tatsächlich habe ich sogar mal einige Jahre meine Wohnung „federfrei“ gehalten. Bis mir 2002 in einem Zooladen Concha (spanisch: Muschel) über den Weg lief. Ein überwiegend weißer Wellensittich mit grau-braunen Wellen, und eben diese Wellen sahen auf dem jungen Köpfchen aus wie die Musterung einer Muschel. Damit waren dann auch die früher typischen Namen wie „Putzi“ und „Beppo“ vorbei – die Namen meiner jetzigen Vögel haben alle eine Bedeutung, nach der ich in diversen Sprachen suche und dann die klangvollste nehme. Einige wurden nach Tänzen benannt, bei anderen suchte ich nach einer schön klingenden Übersetzung für ihre Art, Farbe oder einen Charakterzug.

Mit der unfassbar süßen Concha ging es also wieder los. Es wurden dann drei, vier, irgendwann fünf Wellis, so in dem Rahmen blieb das fast zehn Jahre lang. Und dann packte es mich irgendwie – ich hatte ein komplettes Zimmer (16 qm) zum Vogelzimmer umfunktioniert, und Ende 2013 war ein neuer Höchststand von 20 Vögeln und vier Arten erreicht.

Meine Zwitscherer hatten in dem Zimmer einen riesigen Käfig ohne Türen, in den sie sich verzogen, wenn sie wollten und in dem bevorzugt die Wellis nachts auf den Schaukeln schliefen (nach allabendlichem Streit, wer auf welche darf). Auf dem großen Ast und den gebastelten Stricken turnten sie den ganzen Tag herum und genossen ständigen Freiflug.
Anders wollte ich Vögel nicht mehr halten. So oder gar nicht. Das war der Mindeststandard. Von einer Außenvoliere konnte ich zu der Zeit nur träumen. Was ich tat.

2018 baute ich endlich meine erste Außenvoliere. Es begann mit einem ans Fenster gebauten großen Käfig, dann ergatterte ich einen Satz Volieren-Elemente und baute die erste größere – knapp 2 x 2 Meter.
Diese war angeschlossen an einen Raum, so dass der im Haus liegende Schutzraum anfangs ca. 3, später 6 qm groß war.
Das war schon toll und machte echt Spaß!

Nun nahm ich auch wieder Notfälle und arm-und-einsam-auf-Omas-Kühlschrank-dahinvegetierende Sittiche auf und da wurde ich gefragt, ob ich einen 19jährigen Nymphensittich dazu nehmen würde. So wahnsinnig lange überlegte ich nicht – und sooo laut ist er gar nicht. Wenn man nicht gerade direkt daneben steht 🙂
Der wunderbare Grizaj machte so richtig Lust auf Nymphensittiche – kein Jahr später waren es 6 🙂

Weitere Volieren-Elemente kamen dazu. Der ersten Vergrößerung folgte die zweite – die im Oktober 2019 fertiggestellte 8 Quadratmeter große Voliere gab der ganzen Haltung noch einmal eine ganz neue Qualität, und war ich vorher der Meinung, meine Vögel schon gut zu halten, so musste ich jetzt erkennen, dass die 6 Meter lange Voliere für die Vögel noch einmal ein echtes Highlight darstellt.
Da gibt es nun auch kein Zurück mehr zu kleineren Versionen 🙂
Allerdings mochten manche nicht draußen sein, schon gar nicht im Winter, und so baute ich im Herbst 2021 eine „Fenstervoliere“, die ich in das obere Zimmerfenster einhängen konnte. Hier lebten 2 Sperlingspapageien und – ganz neu! – 2 Kanarienvögel. Dieses lustige Quartett liebt die Fenstervoliere!

Im Herbst 2021 waren es dann tatsächlich einmal 33 Vögel aus 14 Sorten.
Wie konnte das passieren…??

Wenn ich diesen wunderbaren bunten Schwarm beobachte, kann ich gut darauf verzichten, dass sie zahm sind –  und auch auf einen Fernseher 🙂
Obwohl – tatsächlich sind einige zahm (und widerlegen damit, dass das im Schwarm nicht geht) – mehr zu dem Thema gibt es hier zu lesen.

Den Altersangaben der vielen Ratgeber kann ich allerdings so nicht zustimmen. Ich stehe auf „Sonderlackierungen“, mag also extravagante Farbschläge. Die vielen Sonderzüchtungen werden nicht unbedingt alt. Der Durchschnitt liegt nach inzwischen gemachten Erfahrungen bei den Wellis bei zwei bis vier Jahren. Und das bei dieser Haltung! Und da höre ich immer wieder von Wellensittichen, die zehn Jahre und älter geworden sind – in Einzelhaft auf Omas Kühlschrank. Wie lang mag denen ihr Leben wohl vorgekommen sein…?
Ich habe allerdings inzwischen auch einige „Methusalems“ dabei. Mein Sonderlack-Welli Aranjuez lebte mehr als 10 Jahre bei mir.
Aktuell habe ich hier zwei Wellis in „normal-grün“, die 12 und 16 Jahre alt sind. Aber bei den Sonderlackierungen sollte man sich auf kürzere Lebenszeiten einstellen.

Vogelschicksale…

Ich kenne es nicht anders, als dass unsere Tiere so tiergerecht wie möglich gehalten wurden, sonst werden sie gar nicht erst angeschafft.
Und so nahm ich so ab 2003 auch immer wieder mal den einen oder anderen armen „Einzelhaft-Wellensittich“ zu mir, wenn die Besitzer sich trennen wollten, die Partnervögel verstorben waren oder was eben so dazu führt, dass man keinen Vogel mehr haben kann oder will. Da waren dann auch solche „Einzelhaft-Schicksale“ dabei, die keinerlei Sozialverhalten mehr hatten, mit den anderen nichts anfangen konnten und den ganzen Tag – wie gewohnt – vor dem Spiegel saßen. Was dazu führte, dass ich alles, worin sie sich spiegeln konnte, wegschmiss. Der zugeflogene Wellensittich Cinco brauchte damals mehr als ein Vierteljahr, bis er zu einem normalen Verhalten zurückfand.

Im Mai 2012 kam Vida Nova (portug.: „neues Leben“) dazu.
Er soll damals etwa vier Jahre alt gewesen sein und saß ebenso lange – ALLEINE – in einem Käfig von der Größe zweier Schuhkartons.
Er reagierte anfangs nicht auf die anderen, weil ihm das überhaupt nichts sagte. Die fanden ihn nach zehn Minuten unspannend, eben weil er ja nicht reagierte. Er hatte nichts von der Beweglichkeit und Agilität meiner anderen.
Er konnte nicht sprechen und war nicht zahm, kaputte Federn, verklebter Po, nie gelernt, zu fliegen – so eine echt üble Einzelhaft also und dann auch noch offensichtlich ohne viel Menschenkontakt. 

Erst durfte er ein paar Tage zuschauen, auf die paar Tage in diesem Käfig (solche Käfige gehören verboten!!! Ob mit oder ohne Freiflug!!) kam es nun auch nicht mehr an.
Und dann war ich gespannt, ob es noch einen Rest Sozialverhalten in dem kleinen türkisgrünen gab und wie lange es dauern würde, bis er wieder ein echter Vogel wird.

Das mit dem zahm werden holte ich schnell nach, so lange er noch so ungeschickt und unbeweglich war  🙂

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Ich machte täglich Flugübungen mit ihm, die mir die Sicherheit gaben, dass er nicht weit kommt. Und dann habe ich ihn mit in den Garten genommen:
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So gut fünf Meter Flugstrecke am Stück (dicht am Boden) waren schon mal drin, danach guckte er völlig verblüfft ob dieser Leistung. Mit in den Garten nehmen konnte ich ihn tatsächlich auch nur an diesem einen Tag – danach regnete es, während wir übten und er ziemlich schnell fitter wurde. Als die Sonne wieder schien, flog er schon zu gut 🙂

Vier Wochen später war er in den Schwarm integriert, zwei der anderen bemühten sich herzallerliebst darum, aus ihm wieder einen normalen Vogel zu machen, und es ist ihnen gelungen.
Er flog überall da hin, wo er hin wollte (auch wenn es manchmal noch ein wenig nach „flapp-flapp“ klang…), war fröhlich, cool und einfach süß.

Doch seine Vergangenheit holte ihn ein. Am 1. Februar 2013 ließ ich ihn mit einem dicken Kloß im Hals einschläfern. Seine Füße waren in wenigen Tagen angeschwollen, so dass er ständig seinen Ring benagte, der nun eng wurde, und das Klettern fiel ihm schwer. Zudem fiel er in den letzten Nächten mehrfach von der Schaukel und baute insgesamt rapide ab. Und so traf ich diese immer wieder auf’s Neue so schwere Entscheidung, die dazu gehört, wenn man mit ihnen die schönen Stunden teilen will – dann sollte man auch die schweren mit ihnen teilen und es nicht über Gebühr hinauszögern.

Aber es lohnt sich doch. Immer wieder.
Für jeden einzelnen!

Im September 2012 erhielt ich eine E-Mail mit einem „Wellensittich-Notruf“. Das Weibchen war überraschend gestorben, das Männchen – der „grüne Witwer“ 🙂 nun allein. Wo neun satt werden, werden auch zehn satt… So viele hatte ich bis dahin noch nie.
Aber es gab kein Zögern, zumal ich mir vorgenommen hatte, „arme Fälle“ aufzunehmen. Und so kam der leuchtend grüne, da schon siebenjährige El Décimo (span.: „der Zehnte“…) dazu. Er war zahm und strahlte Gesundheit und Zufriedenheit aus. Fliegen konnte er in den letzten beiden Jahren nicht mehr, deswegen durfte er auch mit in den Garten. Und ich baute für ihn alles „fußgängergerecht“ um.
Im letzten halben Jahr baute er reichlich ab, wartete immer auf mich, damit ich ihn hierhin und dorthin trug. Eine solche Bindung zum Menschen ist für einen Sittich im Schwarm extrem ungewöhnlich und wir haben sie beide sehr genossen.
El Décimo starb Ende August 2016 im stolzen Alter von elf Jahren.

Wellensittiche sind nicht alles…

Am 10. Februar 2013 sah ich auf einer Vogelbörse zum ersten Mal einen Bourkesittich.
Nie gehört, nie gesehen – und innerhalb weniger Minuten mein Eigen.
Ich hatte mich total verguckt in diesen traumhaft schönen Vogel.

Sie sollte natürlich nicht alleine bleiben (auch wenn die verkaufswilligen Züchter einem einreden, dass die sich ja so gut mit Wellensittichen vertragen…! Mag sein, weil sie einfach ruhig und freundlich sind, aber die gleiche Sprache sprechen sie mal nicht und sie haben ganz andere Bedürfnisse!), und so kamen im selben Jahr noch drei weitere Bourkesittiche hinzu.

Sieben Monate später vergrößerten meine ersten beiden Ziegensittiche den Schwarm und im Herbst kamen drei Schönsittiche dazu. Und dann noch ein Ziegensittich.
Und „plötzlich“ waren es dann, Ende 2013, 20 Sittiche.
Ts ts ts, wie konnte das passieren…?

Tatsächlich ist bei mir auch ein Küken groß geworden – im Januar 2016 ist Schönsittich Tarjous geschlüpft! Hier fast fünf Wochen alt:

Und so wunderschön sah Tarjous im August 2019 im Alter von 3,5 Jahren aus:

2018 nahm ich, nachdem die erste Voliere fertig war, weitere Abgabevögel auf. Und dann erzählte mir eine Freundin von 2 Ziegensittichen im riesigen Hamburger Tierheim Süderstraße.
Ich dachte ein paar Wochen darauf herum – wieder Ziegensittiche? Reicht denen der Platz? Sind die neugierigsten unter der Sonne da genug beschäftigt?

Sie sollten 4 Jahre alt sein und waren seit 3 Monaten im Tierheim. Und so beschloss ich, den beiden zu Weihnachten ein neues Zuhause zu schenken.
Ich fuhr also Mitte Dezember zum ersten Mal in ein Tierheim. Da saßen allerdings 3 statt 2 Ziegensittiche, und das war zuviel. Ich guckte mich um, hatte auf der Homepage zuvor auch schon etliche weitere Vögel gesehen. Ich dachte, wenn schon retten, dann welche, die es nötiger haben als diese drei, die eine große Voliere bewohnten. Und so kam ich mit zwei Einzelvögeln nach Hause, einem Feinsittich und einem Sperlingspapagei – und die sorgten für einen neuen „Arten-Höchststand“ von sieben!
Im Juni 2019 waren es dann nach dem Einzug von Nymphensittich Grizaj 8 Arten und ich hatte meine persönliche Obergrenze von 20 überschritten.

Einmal überschritten war’s dann ja auch egal – im Sommer holte ich Bonnie & Clyde aus dem Tierheim, 2 Nymphensittiche, die offenbar aus einem Raucherhaushalt stammen – beide husteten, sobald sie etwas mehr durchatmen mussten oder in Stress gerieten… Das war ziemlich schlimm. Unglaublich… Bonnie sollte etwa 15 Jahre alt sein, Clyde etwa 20. Und da der ungefähr 7jährige Fino da auch noch rumsaß, nahm ich alle drei mit. Grizaj freundete sich recht schnell mit Clyde an – die beiden Senioren…
Clyde starb im Februar 2020. Leider… Aber seine letzten 8 Monate waren zumindest nochmal wirklich schön gewesen!

Im August 2019 flog dann auch mir endlich mal ein Vogel zu – ich dachte, das passiert immer nur anderen. Ein blauer Wellensittich saß sabbelnd und sich putzend morgens auf der Voliere und begehrte Einlass, der ihm selbstverständlich gewährt wurde. Er hatte keinen Ring und niemand suchte nach ihm, also blieb er hier. Fand er ziemlich großartig. Er war ungeheuer agil und ging den anderen phasenweise mächtig auf den Keks.

Mitte Oktober 2019 wurde die traumhaft schöne, neue große Voliere fertig – 6 Meter lang, 4 Quadratmeter Länge schließen an 4 Quadratmeter im Quadrat an. Richtig, richtig toll!
So können die Zwitscherer nun auch weiterhin jederzeit vom Innenraum (8 Quadratmeter) nach außen. Und sie nutzen die Länge! Was sind da für gewandte, schnelle Flieger dabei!
Der Blick aus dem Küchenfenster ist ein Traum…  ♥

Aktuell flattern und zwitschern hier 3 Wellen-, 4 Nymphen-, 5 Bourke-, 2 Hooded-, 2 Glanz-, 1 Schön-, 2 Schmuck-, 2 Princess-of-Wales-, 2 Ziegen-, 2 Stanley-, 2 Katharinasittiche, 2 Sperlingspapageien und 2 Kanarienvögel herum.
Damit sind es aktuell 31 Vögel aus 13 Arten. Die „Obergrenze“ war mal 20. Irgendwas ist da aus dem Ruder gelaufen… Bunt, laut, wunderbar!! 

Und auch Nachwuchs gab es hier – wenn auch nicht geplant 🙂
Die Entwicklung meiner inzwischen drei hier geschlüpften Küken ist hier zu verfolgen.
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