Joya

In meinem Besitz vom 22.12.2010 – 24.8.2015

Pura Raza Española
* 17. April 1997
24. August 2015
Vater: Diablo II v. Jardinero VI a.d. Escultora III v. Odioso V
Mutter: Huerga III v. Jardinero VI a.d. Playera v. Juicioso V
Stockmaß 1.58 m, Gewicht (Februar 2012) 515 kg

Besser als Xavier Naidoo kann ich es auch nicht ausdrücken:
„Ich könnte tagelang von Dir erzählen
ohne Deinen Namen auch nur einmal zu erwähnen.
Unter Schmerzen oder unter Tränen
würde Dein Name als meine Linderung dienen.
Jede Deiner Bewegungen sind erstrebenswert,
und jede Stunde mit Dir ist so lebenswert.
Nichts ist vergleichbar mit dem, was Du gibst,
mit dem, was zeigst und wie Du lebst, wie Du liebst.
Ich kenne nichts das so schön ist wie Du.
Schöne Tage mit Dir sind kostbar,
so kostbar wie der Weg zum Morgenstern.
Ich zelebriere sie wie einen Festtag
an dem ich immer wieder Neues von Dir lern‘.
Im Moment ist es das Schönste, Dich zu kennen;
Dich zu kennen ist wie das Beste was ich hab‘.
Verzeih mir aber dieses sag ich nochmal:
Deinen Namen zu nennen ist wohl das Schönste, was ich sag.
Ich kenne nichts, ich kenne nichts
das so schön ist wie Du“

Anfang 2015 hörte ich Joel Brandenstein singen – und hörte fast in Schockstarre zu.
Er verlieh Joya eine Stimme:

Verwittert und vom Leben gezeichnet;
Verbittert und umgeben von Reizen;
wie hinter Gittern, ewig das Gleiche.
Jeder meiner Schritte hat Probleme bereitet.
Keiner hat mich mitgenommen, mir fehlte die Reife,
doch manche Steine muss man lediglich schleifen.
Du bist vorbeigekommen, hattest Deinen Kompass mit,
Du hast gesehen, dass dieser eine Stein besonders ist;
Du hast ihn mitgenommen und nicht im Meer versenkt,
Hast ihm einen großen warmen Platz in Deinem Herz geschenkt.
Kennst Du noch den Ort, wo ich auf Dich gewartet hab?
Seite an Seite mit den andern Steinen lag ich da;
ich war kalt, ohne Heimat und alleine.
Bevor Du kamst, war ich nur einer dieser Steine.
Ich war so staubbedeckt, bevor Du mich gefunden hast.
Hast mich in Gang gesetzt, mir endlich neuen Schwung gebracht.
Ich war kalt, war versteinert und alleine,
bevor Du kamst, war ich nur einer dieser Steine,
ohne Heimat und alleine, nur einer dieser Steine…
Du baust mich auf, legst Dich zu mir,
Ich kann über alles reden mit Dir
oder ohne Worte einfach gestikulieren.
Damals hätte ich sowas bestimmt eh nicht kapiert –
Du hast mich auf neue Wege geführt,
Ich hab zum ersten mal das Leben gespürt.
Ich weiß auch, dass so ein Glück nicht jedem passiert,
ich werde nicht mehr gehen, ich bin nur wegen Dir hier.
Ich war so staubbedeckt, bevor Du mich gefunden hast.
Hast mich in Gang gesetzt, mir endlich neuen Schwung gebracht.
Ich war kalt, war versteinert und alleine,
bevor Du kamst war ich nur einer dieser Steine.
Ich war nur noch verstaubt, verbraucht und ohne Plan,
bevor Du kamst, mich mit Dir nahmst.
Keiner braucht mich mehr zu retten,
das hast Du schon getan, indem Du kamst,
mich mit Dir nahmst.
Kennst Du noch den Ort, wo ich auf Dich gewartet hab?
Seite an Seite mit den andern Steinen lag ich da;
ich war kalt, ohne Heimat und alleine.
Bevor Du kamst, war ich nur einer dieser Steine.
Ich war so staubbedeckt, bevor Du mich gefunden hast.
Hast mich in Gang gesetzt, mir endlich neuen Schwung gebracht.
Ich war kalt, war versteinert und alleine,
bevor Du kamst, war ich nur einer dieser Steine,
ohne Heimat und alleine, nur einer dieser Steine…
Kennst du noch den Ort wo ich auf dich gewartet hab?

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Dezember 2010.
Negócio war gerade erst eine Woche nicht mehr da.
Ich war noch gar nicht bereit, wirklich zu suchen, wusste auch gar nicht, was genau. Ich wusste, er würde mir ein Pferd schicken; ein männliches; eines, das mich braucht.
Ich war sicher, dass es ein Fuchs, ein Palomino oder ein Schimmel sein würde und wenn schon kein Iberer, dann doch ein Pferd mit deutlichem iberischem Einschlag.
Negócio hat schnell und gründlich gearbeitet. Er hat mir das Pferd geschickt, von dem ich kurz nach seiner Ankunft dachte, das ist nicht nur das Pferd, das mich braucht, sondern auch das – und vielleicht das noch viel mehr -, was ich brauche.
Joya hat mir in den ersten Tagen gezeigt, dass sich der Traum wiederholen wird. Auf eine andere, ganz eigene Art.

Er bekam (wie fast alle meine Pferde) einen neuen Namen, weil auch er die Chance bekommen sollte, ein anderer zu werden, als er bislang war. Die Namenssuche war nicht leicht, suchte ich doch etwas Bestimmtes, was auch noch klangvoll sein sollte – und natürlich spanisch. Dabei wusste ich aber so gar nicht einzuschätzen, was mit diesem ziemlich „kaputten“ Pferd möglich werden würde. Schließlich fiel die Wahl auf Joya – „Juwel, Schmuckstück, Perle, Edelstein“.
Wie mein Freund so schön sagte „auch die wollen erstmal geschliffen werden“.
Und Schliff war erforderlich. So präsentierte er sich beim Proberitt:
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Am 22. Dezember zog Joya in seine Paddock-Box ein.
Mit großen Kinder-Kulleraugen bestaunte er tagelang seine neue Wohnung mit Terrasse. Überhaupt schien er die erste Zeit nur zu staunen, es war so süß. Jeder war freundlich zu ihm, was ihn immer wieder zu überraschen schien und ihn nach kurzer Zeit recht vertrauensvoll auf fremde Menschen zugehen ließ.

Heiligabend, Joya war erst den dritten Tag bei mir, überkam mich dann (wieder einmal) die ganz große Trauer um Negócio, weil viele Geschenke, die mir gemacht wurden, einen direkten und sehr persönlichen Bezug zu Negócios Tod hatten und mir ein wenig den Atem nahmen in ihrer Herzlichkeit. Ich wusste nicht, dass ganz tiefe Traurigkeit und ganz großes Glück so dicht nebeneinander gleichzeitig fühlbar sind.
Ich freute mich riesig auf den Weg, der vor uns lag, und der an sich bereits das Ziel (ein Ziel) zu sein schien. Es ging mir erst viel zu schnell, ich glaubte, noch gar nicht für ihn, für etwas Neues, bereit zu sein – und merkte ziemlich schnell, dass alles, wie es war, richtig ist. Alles fließt…

Am 1. Weihnachtsfeiertag hörte ich zum ersten Mal bei dem Text eines Liedes von „Unheilig“ genauer hin, und es war frappierend:

Es fällt mir schwer, ohne Dich zu leben,
jeden Tag, zu jeder Zeit, einfach alles zu geben.
Ich denk so oft zurück an das, was war,
an jeden so geliebten vergangenen Tag.
Ich stell mir vor, dass Du zu mir stehst,
und jeden meiner Wege an meiner Seite gehst.
Ich denke an so vieles, seitdem Du nicht mehr bist,
denn Du hast mir gezeigt, wie wertvoll das Leben ist.
Wir waren geboren, um zu leben, mit den Wundern jener Zeit,
sich niemals zu vergessen bis in alle Ewigkeit.
Wir waren geboren, um zu leben, für den einen Augenblick
bei dem jeder von uns spürte, wie wertvoll Leben ist.
Es tut noch weh, wieder neuen Platz zu schaffen,
mit gutem Gefühl etwas Neues zuzulassen,
in diesem Augenblick bist Du mir wieder nah
wie an jedem so geliebten, vergangenen Tag.
Es ist mein Wunsch, wieder Träume zu erlauben,
ohne Reue nach vorn in eine Zukunft zu schauen.
Ich sehe einen Sinn, seitdem Du nicht mehr bist,
denn Du hast mir gezeigt, wie wertvoll mein Leben ist.

Ich konnte das Ziel zu dieser Zeit noch nicht beschreiben, weil es nicht in Bildern vorhanden war, ich wusste ja nicht, was wir zusammen auf die Beine stellen würden, aber das, was über all‘ dem stand und irgendwann da sein würde, konnte ich schon sehen: Harmonie, Leichtigkeit, Tanzen, Motivation, hinreißen, freuen, lachen, leben, lieben…

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Anfang Januar packte ich den Langen Zügel aus.
Nachdem Joya erst nicht losgehen wollte und es ihm sichtlich unbehaglich war, mich so dicht hinter sich zu wissen, versuchte er ein paar Mal, sich zu mir umzudrehen und machte dabei aus Versehen einen Schritt nach vorne, in den hinein ich sofort „Brav! Richtig!“ rief – und da ging er los.
Am ersten Tag drehten wir nur ein paar Runden im Schritt und machten einen Handwechsel, am zweiten Tag durfte ich ihn antraben und im Schritt erste Ansätze zu Seitengängen abfragen. Aber das war alles noch mehr schieben als sich ziehen lassen   🙂

Erste Versuche am Langen Zügel

Mitte Januar hat eine Physiotherapeutin die „Großbaustelle“ Joya bearbeitet, danach besserte sich der im Takt sehr gestörte Schritt sichtlich.
Trotzdem blieb sein Takt eine große Herausforderung. Ich habe noch nie ein Pferd mit einem derart störanfälligen Takt erlebt, und das so gar kein Gefühl (mehr) für die eigene Grundspannung hatte. Er kannte sein Grundtempo nicht, jede Veränderung brachte ihn durcheinander. Im Galopp ging es noch am ehesten, im Schritt war es am schlimmsten.
Da kam ein bisschen Arbeit auf uns zu…

Joya wirkte nach vier Wochen schon etwas runder, er schien weitgehend angekommen zu sein und schenkte mir immer den liebevollen, strahlenden Blick, von dem ich so Angst hatte, ihn nie mehr sehen zu dürfen, seit Negócio nicht mehr da war. Nicht, dass Fàscino oder Louis nicht so gucken würden, wenn ich komme – aber iberische Schimmelaugen sind doch etwas anderes.
Unter dem Reiter ließ Joya ahnen, welch‘ große Bewegungsqualität in ihm stecken würde, wenn er sich erst einmal wirklich loslässt. Da fehlte noch ganz viel Zug nach vorne, da fehlte noch ganz viel Losgelassenheit, da fehlte noch überall Dehnbarkeit, aber all‘ das würde kommen.
Und es kam.
Dummerweise war er einer, der am liebsten jeden Tag arbeiten wollte – und das mir…   🙂

Januar – hin und wieder sucht Joya schon mal Zug nach vorne

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Mitte Februar saß ich auf, ritt zwei Runden Schritt und dachte „irgendwas ist anders…“ – er ging taktklar! Bis dahin hatte er immer mit (teilweise massiven) Taktstörungen im Schritt begonnen, die sich bis zu einem gewissen Grade durch die Arbeit zum Ende hin verbesserten, wenn er mehr Grundspannung hatte. Ohnehin war Grundspannung für ihn ja ein echtes Fremdwort, er hatte keine positive Körperspannung, die ihn federn ließ, dazu fehlt es auch einfach an Kraft.
So war der Schritt im Prinzip täglich eine mehr oder weniger große Katastrophe, während sich der Trab ganz langsam ein wenig im Rhythmus verschieben ließ – alles noch „anskizziert“, wie Richard Hinrichs sagen würde.
Und er würde auch sagen: Nicht problematisieren!
🙂

Der Galopp besserte sich, er hielt ihn immer länger durch und wurde dabei auch beweglicher. Ohnehin achtete ich vorrangig darauf, ihn beweglich zu machen, seinen kurzen, engen und kaum bemuskelten Hals zu verlängern und biegsam zu machen und darüber auch immer mehr an den Rücken heranzukommen. Dazu engagierte ich immer wieder sehr das Hinterbein, was ihn oft zu kleinen (und auch mal größeren…) Sprüngen veranlasste (die schon sein später sehr gutes Térre à Térre erahnen ließen), weil er die leichter halten konnte als klare, ausdrucksvolle Trabtritte.
Aber er bemühte sich unglaublich, fasste immer mehr Vertrauen und hatte damit immer mehr Spaß daran, sich anzustrengen.
So langsam nahm der Hals eine andere Form an, ich guckte täglich Muskeln dran   🙂

Es war natürlich schön, dass er lektionenmäßig so weit ausgebildet war. Er wusste, was Traversalen sind und sprang leidenschaftlich gerne fliegende Wechsel (ob er sollte oder nicht). Er hatte auch bereits eine Grundidee von der Passage. Allerdings unterschieden sich seine Ideen zu den Lektionen doch sehr von meinen…
Leider war keine Lektion in der ihm bekannten Form wirklich nutzbar, um Takt und Grundspannung zu verbessern, da Durchlässigkeit und der Zug nach vorne fehlten. Insbesondere, wenn ich mehr nach Versammlung fragte, klemmte er und fing an, sich in seine kleinen Sprünge zu retten. Um die Traversalen nutzen zu können, war der Takt nicht genügend abgesichert. So konnte ich die Lektionen im Prinzip erst einbauen, als er einen gewissen Zug nach vorne an die Hand anbot und Takt und Grundspannung auf dem richtigen Weg waren. An manchen Tagen ging das schneller, an anderen kaum.
Ich weiß, dass mein Anspruch sehr hoch ist an Rittigkeit, Beweglichkeit, Nachgiebigkeit, Durchlässigkeit, Leichtigkeit, und ich weiß, dass dieser Hübsche mit dem großen Bewegungspotential das alles eines Tages haben würde in der Form, wie ich es mir wünschte – aber geschenkt wurde es uns gerade nicht.

Eine Einstellerin sagte nach den ersten Wochen „Er wirkt irgendwie kompakter, aber länger“ – und machte mir damit eine riesige Freude, denn sie drückte genau das aus, worauf ich hinaus wollte.

Er stand zwischen Fàscino und Louis, mit dem er sich zu verstehen schien und über den Zaun immer mal spielte – soweit möglich. Ende Februar wagte ich es… – ein neues Traumpaar???

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Ja, die beiden verstanden sich. Es tat beiden gut, zusammen zu sein, da sie sich viel kraulen, aber auch viel spielen. Wie schön!!!
Und damit kamen sie dann sogar zusammen in die Zeitung!
Und zwar in die Februar-2012-Ausgabe der Zeitschrift „Reiterin“ – siehe hier.

Er verbesserte sich reiterlich zusehends. Das sah dann im April so aus:


Das waren die schönsten Momente – es gab aber auch noch diverse nicht so schöne.
Aber er vermittelte immer mehr ein gutes Gefühl, das noch sehr steigerungsfähig war.

Der Galopp hatte sich um Klassen verbessert, der Trab war immer weniger störanfällig (sehr tagesformabhängig…). Ich bekam immer mehr Zug ans Gebiss, wobei der Hals noch viel mehr Dehnungsbereitschaft zeigen musste und viel mehr Kraft brauchte.
Joya war ehrgeizig und bereit, viel Kraft einzusetzen – oft mehr, als ich ihn einsetzen lassen wollte. Und da er, wie alle meine Pferde, im Prinzip keine Fehler machen kann, wurde er langsam übermütig und wagte, Dinge und Bewegungen auszuprobieren.
Und so kam ich nach und nach an die großen Bewegungen heran, die ich spüren wollte bei ihm und von denen ich wusste, dass sie in ihm waren. Ihn mutig und selbstbewusst zu machen, war also lange Zeit eine immer wiederkehrende Aufgabe.

Ende April ging es auf die Messe NORDPFERD nach Neumünster.  Und Joya war dabei!
In den Variationen zeigten wir „klassisch-barocke Reiterei“; neue Kostüm, das eigentlich Negócios hätte werden sollen, wurde nun seines und wir weihten es dort ein.
Ich war mega gespannt, wie er mit diesem ihm unbekannten Trubel umgehen würde.
Er bewies ein fantastisches Nervenkostüm, war im Umgang ein wahrer Schatz.
Vier anstrengende, aber tolle Tage hatten dem Verhältnis zwischen Joya und mir hatte einen unglaublichen „Kick“ gegeben. Flüchtete er am ersten frühen Morgen beim Kennenlernen der Showhalle noch vor allem und jedem, meinte er beim ersten Auftritt nach wenigen Sekunden „Hier war ich doch heute Morgen schon mal, hmm, puuust, soll ich mich mal ein bisschen präsentieren??“ – und das tat er dann im Rahmen seiner zu der Zeit noch relativ begrenzten Möglichkeiten sehr gut in den „Variationen zu Pferde“.
Am nächsten Morgen kam er in die Halle und meinte nur „Ach so, hier!“ und fing vorsichtig ein bisschen an, anzugeben. Die Halle war gerammelt voll, um uns herum wurde gefetzt, getöltet, gehandarbeitet, gehorsemanshipt, komplimentet, hingelegt und was eben so möglich ist mit Showpferden. Er staunte nicht schlecht, hatte die Angst vom Vortag aber abgelegt. Ich fragte ganz behutsam ein paar halbe Tritte an, die ich auch – ebenso behutsam – bekam. Ich freute mich riesig und fiel ihm um den Hals. Er freute sich sichtlich und gab mir auf einmal dieses Gefühl, das man vielleicht nur unter solchen Bedingungen in fremder Umgebung so deutlich bekommen kann – in diesem Augenblick wurde er mehr „mein“ Pferd als in den ganzen Wochen zuvor. Da sprangen Funken über Funken über.
Und so wagte ich es, ihn im „Barocken Ensemble“ einhändig blank zu führen, weil das Gefühl der Anlehnung und seines Zuges nach vorn sich so verbessert hatte. „Ok, wohin?“ meinte er und ließ sich durch alle Seitengänge leiten. Was für ein Gefühl…!
Und genau das tat er dann auch in den „Variationen“, und hier bot er sogar eine Pirouette an mit genügend Zug nach vorne. Es war einfach toll.

Wir machten draußen auf der Wiese noch Fotos, und auch hier fragte ich mal ganz vorsichtig nach halben Tritten – er zog sich dabei oft blitzartig zurück, dachte zu sehr nach oben und/oder rückwärts und verlor jeden Takt. Deshalb war ich damit noch sehr sparsam, baute die halben Tritte aber immer wieder mal ein, wenn der Vorwärtsgedanke stimmte. Er setzte an und fiel in sein altes Gehampel zurück, ich wollte ihn rausnehmen – und da kam die Kutsche mit den Shire-Horses. Joya macht Teetassenaugen und piaffierte einige Tritte, die dem Himmel nahe waren.
So perfekt das Foto aussehen mag, so wenig perfekt war das alles noch (das ist das Schöne an Momentaufnahmen…) – aber es zeigte mir, wo er eines Tages sein würde:

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Das Kostüm war also eingeweiht, und Joya hat es besser gemacht, als ich es hätte erwarten dürfen. Wie viel von meiner Einstellung da „ansteckt“, kann ich nicht beurteilen, aber so schnell, wie er seine Angst ablegte und dann sogar vorsichtig anfing, ein bisschen anzugeben, um am zweiten Tag schon direkt ein bisschen Show zu machen, das war schon erstaunlich und ergreifend.

Am Sonntag feierten wir dann auf der Messe seinen 14. Geburtstag – meine liebe Isi-Truppe schenkte ihm Müsli und Leckerlies und eine süße Karte mit einem Einhorn – nun, das dürfte realistisch sein, dass er Louis das Einhorn auf Dauer streitig macht  🙂
Ich erfüllte mir mit seinem Geschenk einen lang gehegten Traum – eine weiße Prunkkandare. Noch nie gab es auf der NORDPFERD iberisches bzw. barockes Zubehör, dieses Jahr waren gleich an drei Ständen Prunkzäume zu finden. Darunter ein (nun unser) weißer incl. Vorderzeug, mit dem ich schon so lange geliebäugelt hatte.
Und so konnte Joya neben dem herrlichen Kostüm gleich noch das nächste Detail einweihen, an seinem Geburtstag stellte ich ihn in den „Variationen“ einhändig blank mit dem Prunkzaum vor und inzwischen hatte er den Job eines Showpferdes soweit verstanden, dass er mir auf der Mittellinie plötzlich Dreierwechsel anbot. Er fing an, mit den Lektionen zu spielen und ein wenig zu strahlen und fühlte sich immer sicherer.

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Uli Plaschke hatte mich letztes Jahr gefragt, ob ich Negócio auf der diesjährigen Nordpferd verabschieden wolle, weil „wir etwas zum Taschentücher zücken brauchen“.

Ich winkte fast empört ab, weil es noch unvorstellbar war, Negócio zu verabschieden.
Die Gedanken waren so oft bei ihm in diesen Tagen, er war dabei, und so anders zum Glück Joya ist, so viele Ähnlichkeiten gab es dann doch, die einfach ein gutes Gefühl machten. So wurde Negócio hier ganz im Stillen verabschiedet und ein neuer Stern konnte beginnen, zu leuchten.

Mehr Fotos hierzu sind auf der Seite Nordpferd zu sehen.

Eine E-Mail von Patrizia aus Lübeck:
“Süße, die Nordpferd war wieder toll!! Der kleine Joya ist eine echte Knutschkugel. Wir haben ihn ja nur Freitag gesehen und waren total verblüfft und erstaunt, was er da schon alles zeigte, wenn auch noch ein bisschen aufgeregt. Dein Lachen und Deine Lebensfreude auf ihm haben aber mal wieder über alles hinweg gestrahlt :-) SO will ich Reiter sehen! Denen soll man ansehen, dass sie auf ihr Pferd stolz sind und glücklich, es zu reiten – und das färbt dann auch wieder auf die Pferde ab. Das Prinzip von Ursache und Wirkung im Rückwärtspurzelbaum sozusagen. Ansonsten fanden wir, dass der Kleine Dir wie die Faust auf’s Auge steht. So gut, dass einem nicht so sorgfältigen Beobachter vermutlich gar nicht aufgefallen ist, dass das weisse Pferd auf dem die Corinna Scholz sitzt nicht mehr Negócio heißt. Die zwei sind sich ja schon ganz schön ähnlich im Ausdruck…”

Joya hatte seine in Richtung Sommer ersten vorsichtigen „Fremdreitertests“ unter ausgewählten Reitschülern mit Bravour bestanden und nach wenigen Tagen auch die anfängliche Angst vor dem Podest verloren. Ich konnte fast ein eigenes Schaubild daraus machen, so lässig, wie er da oben stundenlang rumstand, während ich um ihn herum und unter ihm hindurch hüpfen durfte…    🙂

Am 16. Juli durfte Ines dann Joya auf dem Hausturnier des Team Légèreté reiten, weil ihre Sureña kurzfristig ausgefallen war. Wahrlich kurzfristig: morgens vor dem Turnier…

Ines schaffte es, Joya in der Kür vorzustellen, die in Lektionen und Musik auf Sureña zugeschnitten war. Das ist eine Leistung, wenn man bedenkt, wie verschieden diese beiden Pferde sind. Sie meistere ihre drei Prüfungen mit Bravour – Ergebnisse siehe unten!

Am Samstag darauf demonstrierte Joya bei unserem Seminar „Arbeit an der Hand“ für Einsteiger die klassischen Seitengänge Schulterherein, Travers, Renvers und Traversale an der Hand. Danach zeigten wir mit verschiedenen Pferden Abkauübungen, Angehen, Halten, Rückwärtsrichten. Die Teilnehmer durften an die Pferde und üben und ausprobieren. Joya zeigte sich angesichts verschiedener Führer auch sehr unterschiedlich in seiner Reaktion. Das war spannend. Er blieb aber ruhig und vertrauensvoll und hatte offensichtlich Spaß daran, den ganzen Nachmittag herumalbern zu dürfen, was er auch ausgiebig tat. Zudem stellte er sich auf ein Podest, das er bis dahin gar nicht kannte und zeigte den Weg zum Kompliment und zu den ersten Spanischen Schritten.
Im Kompliment, vor dem er anfangs sehr scheu war, hatte er sich erst einen Tag zuvor zum ersten Mal abgelegt. Das klappte heute auch wieder, vor Publikum.

Sein zweites Turnier folgte am Sonntag nach dem Seminar. Hier waren es nun für uns beide die ersten gemeinsamen Prüfungen.
Ich hatte in Eutin die Schwere Kür (verlangt waren Außengalopp, Volten in Trab und Galopp (8m), Seitengänge etc.) und die Offene Kür der Reitweisen genannt.
Joya ging in der Kür noch sehr unter Spannung, weil wir im Prinzip vom Hänger ins Viereck mussten – die zeitliche Planung haute überhaupt nicht hin. Mal fing etwas früher an, mal hatten wir den langen Weg zum Hänger völlig unterschätzt, und dann war ziemlich schnell schlicht alles nass…
Abgeritten bin ich also im Prinzip gar nicht, wofür er mir sehr Leid tat, er hatte einfach nicht genug Zeit, sich mit der fremden Atmosphäre vertraut zu machen. Trotzdem ging er seine recht anspruchsvolle Kür passend zur Musik sehr vertrauensvoll und brav, aber eben mit sehr großen Augen und Ohren, dafür um so weniger Rücken…    🙂
Joya wurde Vierter und in der Siegerehrung sehr lustig.

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In der „Offenen Kür der Reitweisen“ schlug dann aber unsere Stunde.
„Hier war ich schon“ dachte er und ging mit der Garrocha wie in der letzten Zeit zu Hause nicht mehr – hier war es immer schwieriger geworden, er zog immer schlechter, und so experimentierte ich in Eutin, wie es so meine Art ist, sehr spontan ein wenig herum. Anderer Sattel (kürzer als der spanische), das Gebiss aus der Kür, da ihm die Vaquero-Kandare zu eng ist, er muss also noch eine eigene bekommen, und dann hatte ich auch kaum noch Zeit, auf ihn zu achten, da mir die nassen Zügel langsam aber stetig durch die Finger flutschten, der Sombrero quer im Gesicht hing und drohte, wegzuwehen, und der Schlamm spritze uns ins Gesicht, während der Regen auf uns niederging.
Was für eine Kür – es war nicht ganz leicht, trotz wunderbarer Musik so die rechte iberische Stimmung zu verbreiten, während ich mit einer Hand den Hut, mit der anderen die Garrocha und mit der – äh – dritten Hand die Zügel festhielt. Da die dritte Hand ein Wunschtram war, ritt ich den Schluss eben mit ohne – sprich: losgelassenem Zügel.
Es scheint uns trotzdem gelungen zu sein. Die Leute jubelten und klatschten und tatsächlich gewannen wir die Offene Kür mit der Traumnote 9,0!
Danke, mein Süßer…!!!!

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Ein paar Tage zuvor hatte ich frei mit ihm gespielt und ENDLICH sucht er eher meine Nähe als die Flucht, wenn ich mich mal etwas schneller bewege. Er fing richtig an zu spielen und zeigte schließlich ein wunderschönes, ausdrucksvolles Imponiergehabe. Dieses freie Spiel gönnte ich im (und mir), wann immer es möglich ist.

Dass die Garrocha offenbar doch „sein Ding“ ist, bewies er am 6. August, als wir zwei Live-Demonstrationen mit Headset zeigten. Die Ausbilder des Team Légèreté konnten sich und ihre Arbeit präsentieren.
Ich liebe es, live zu kommentieren, weil ich auf alles eingehen kann, was gerade passiert. Joya machte mit, zeigte schon einen sehr schönen Zug an die Hand, und insbesondere denen, die ihn anfangs kennengelernt hatten, fiel die enorm positive Veränderung auf.
Für die, die ihn noch nicht kannten, war er natürlich noch immer oft eng und wiederholt taktunrein. Aber genau damit ließ sich ja gut arbeiten, stellte ich im ersten Teil doch
Es steht und fällt mit der Grundspannung – wie Takt, Schwung, Hinterhandaktivität, Geraderichtung miteinander im Einklang stehen und durch die Variationen der Grundspannung verändert werden (können)vor.
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Im zweiten Teil erzählte ich ein bißchen zum Hintergrund und der Geschichte der Doma Vaquera und wie die Ausbildung der (jungen) Vaquero-Pferde aussieht.

Joya zeigte hier zum ersten Mal eine Volltraversale, und war er die beim ersten Anfragen vor zwei Tagen noch etwas unsicher und fragend gegangen, zeigte er sie hier jetzt über 10, 15 Meter souverän.
Natürlich endete die Vorstellung mit der Garrocha – mir zog er zwar wieder etwas zu wenig, aber das fällt ganz offensichtlich nicht auf, hier gab es nur begeisterte Kommentare von Seiten der Zuschauer. Und Joya fühlte sich sichtlich wohl.

In der Zeit experimentiere ich ein wenig mit Gebissen herum, um zu sehen, was ihm am meisten behagt. Generell haben alle meine Pferde mehrere Gebisse und Zäumungen (und meist auch Sättel…), damit die Druckverteilung nie lange Zeit gleich ist. Das ergibt sich bei den Showpferden ja ohnehin schon dadurch, dass sie alle verschiedene Reitweisen zeigen. Joya hat den kleinsten Kopf meiner Jungs (kleiner als Negócios!), aber das breiteste Maul durch seine hart vernarbten Maulwinkel. Fàscinos Gebisse passen ihm…

Tatsächlich passten Joya, als ich ihn bekam, Gebisse mit der Breite 13,5 cm, sein letztes Gebiss hatte eine Breite von 16,5 (!) cm – die vernarbten Maulwinkel hatten sich so sehr verbreitert mit den Jahren. Und so ritt ich ihn in seinen letzten Wochen und Monaten immer weniger mit Gebiss und immer mehr mit Halsring.
Zu Hause ritt ich meist auf Trense, die ihm immer am meisten zusagte.

Mitte August entstanden Bilder, die schon viel mehr Zug und Dehnungsbereitschaft zeigen – und nur noch selten war das Maul aufgesperrt, was anfgangs ganz extrem war und sich alleine schon dadurch, dass in meine Reithalfter eine ganze Hand passt, besserte.

Ende August nahm ich ihn mit zur Verdiana. Nachdem ich wochenlang ziemlich krank war, hatte ich die beiden Prüfungen, die die Qualifikation für die „Landesmeisterschaft klassisch-barocke Reiterei“ darstellten, gecancelt und ließ es darauf ankommen, ob ich überhaupt würde fahren können. Aber ich wollte so gerne, gibt es für mich doch so wenig Gelegenheiten, Prüfungen zu reiten – es gibt ja schon nicht viele in diesem Bereich und dann sitze ich bei einigen auch noch hinter dem Richtertisch…

So war ich sehr scharf darauf, mit Joya nach Verden zu fahren und ritt schließlich die Offene und die Schwere Kür. Die Kür hatte ich vorher immerhin noch einmal mit Musik durchgeritten, viel mehr an „Übung“ hatte aber nicht stattfinden können.
Es war der dritte Tag, an dem es mir etwas besser ging, und dieser Tag gab mir dann auch letztlich den „Kick“, den ich langsam mal brauchte, um wieder auf die Füße zu kommen.

Joya ging in der Offenen Kür mit der Garrocha so gut wie noch nie – kernig, spritzig, galoppierfreudig – es war einfach nur toll.
In der schweren Kür ging er sicher und leichtfüßig.

Es wurden viele Fotos gemacht. Auf nur ganz wenigen war er noch hinter der Senkrechten (auf keinem mehr so wie vor ein paar Monaten), und auf ebenfalls nur ganz wenigen war das Maul aufgesperrt. Das hatte sich also deutlich verbessert, er wirkte zufrieden und der Tag war einfach nur schön mit ihm.
Ich war wirklich von Herzen glücklich mit diesem Pferd!

Mehr zur Verdiana hier.

Ich hatte Joya immer wieder mal spielerisch auf mich zukommen lassen und ihn dabei aufgefordert, einen Sprung zu machen. An manchen Tagen traute er sich, an anderen nicht. Mir raubte das enorm viel Kraft, so fit, wie ich gehofft hatte, war ich noch lange nicht, aber Joya gab dieses Spiel immer mehr Vertrauen und Mut zu großen Bewegungen.

Am ersten September-Wochenende strahlte noch einmal die Sonne – und es entstanden traumhafte Fotos.





Den Langen Zügel hatte ich lange nicht mehr in der Hand, insgesamt überhaupt erst vielleicht vier Mal, und so überraschte mich Joya hier sehr mit Trabtraversalen und einem sehr vorsichtigen ersten Galoppsprung.
Und unser „Spiel“ war so mutig und fordernd wie noch nie. Joya war bei mir und fand den Tag mindestens ebenso klasse wie ich.

Am 4. September weihte ein Team-Mitglied ihren neu angelegten Reitplatz ein und hatte Gleichgesinnte eingeladen, ihre Pferde mitzubringen und so zwei schöne, entspannte Tage unter netten Menschen zu verbringen. Die Pferde konnten zwanglos vorgestellt werden. Das Ganze sehr privat und ohne jeglichen Druck. Ich genoss insbesondere, nicht auf die Uhr gucken zu müssen. Joya war zwar an der Hand sehr unhandlich, zog mich (wahlweise Ines, während ich fotografierte) von hier nach dort nach da, unter dem Sattel aber war er einfach nur super. Ich hatte für zwei Auftritte die Garrocha und das Einhorn eingepackt und genoss ein gehfreudiges, bewegungsstarkes Pferd unter mir. Er sollte Routine sammeln, von der er meinte, sie gar nicht mehr zu brauchen 🙂


Eine sehr zu Herzen gehende E-Mail bekam ich hierzu:
„Als ich Joya das erste Mal gesehen habe, habe ich eher geglaubt, Du kannst ihm bald seine Rente bezahlen, als dass er mal so laufen würde wie jetzt. Hast Du am Anfang nie gezweifelt?  Sonntag zeigte, was aus so einem Pferd werden kann, wenn Pferd und Mensch ein Team sind und Talente gefördert werden.“

Ich war beeindruckt, wie schnell er sich veränderte. Ein Dreivierteljahr war er jetzt bei mir und hatte eine völlig andere Ausstrahlung bekommen. Anfangs fand ich ihn hübsch und meinte, schön muss er erst noch werden – inzwischen war er es.
Die Antwort war auch (sofor) klar – nein, ich habe tatsächlich nie gezweifelt. Ich hätte nur nicht zu hoffen gewagt, dass es so schnell geht.
Was auch immer andere darüber denken mögen – ich bin absolut sicher, dass Negócio ihn geschickt hat und dass er genau wusste, was er da tat. Vielleicht gibt es sowas, vielleicht nicht, ich weiß es nicht, es ist mir auch egal, aber für mich ist das in diesem Fall so sicher, so selbstverständlich, so klar.

Und dabei waren Zweifel ja durchaus angebracht. Das vorbiegige und oft zitternde Vorderbein hätte sich ebenso wie die massive Beule am Hals als echter Schwachpunkt erweisen können, die Melanome sind reichlich und zum Teil an blöden Stellen (das eine in der Nähe der Wirbelsäule ist nicht witzig und extrem hinderlich bei der Sattelwahl…), die Vorderhufe sind zu eng und völlig verschieden geformt und an allen vier Hufen hatte er Strahlfäule, die völlig vernarbten Maulwinkel machen die Gebisswahl nicht einfach, sein Temperament und sein Nervenkostüm hätten durchaus anders sein können, als sich das jetzt darstellt, sein wirklich goldener Charakter war auch nicht sofort zu erkennen. Dafür war Joya anfangs zu verschlossen.
Ich wollte beim Probereiten nur ganz wenige Dinge fühlen, u.a., ob er jemals so leichte Traversalen gehen wird (Negócios Leichtigkeit hat sehr süchtig gemacht…) – und er drehte sich aus einer Ecke heraus nur auf meine Blickwendung und Hüftdrehung im Schritt in die Traversale, ganz fragend, aber deutlich spürbar war es das, wonach ich suchte. Und die Traversalen sind jetzt schon so – fließend, leichtfüßig, auf Blickwendung, hach, da ist es wieder…
Mich schockte weder der feste Rücken noch das Gestrampel gefühlt mal auf drei, mal auf 28 Beinen (womit er durch jede Ankaufsuntersuchung radikal durchgefallen wäre – aber ich kaufe meine Pferde ja inzwischen ohne…), noch das immer wieder völlig nach hinten wegklappen, um jeglicher Anlehnung auszuweichen. Und mehr als vier Galoppsprünge am Stück bekamen wir am ersten Tag ja auch nicht hin. Für einen Proberitt durchaus denkwürdige Details. Aber das waren alles Dinge, von denen ich der Meinung war, sie hinkriegen zu können, und er sollte ja nun auch nicht 25.000,- € kosten.

Er war nicht mehr der, den ich im Dezember gesehen und gefühlt hatte. Inzwischen war er der, den ich „dahinter“ vermutete, auf den ich gehofft, an den ich von Anfang an geglaubt habe.
Er alleine würde reichen. Er hat einfach alles. Und dann noch diesen traumhaften Charakter, diese Sanftheit, diese Liebenswürdigkeit, diese Nervenstärke und dieses herrliche Temperament. Und dieses unglaubliche Vertrauen, dieses Verstehen, dieses – „Wissen“ um eine – unsere – Bestimmung??

Dazu, wirklich Vertrauen zu beweisen, bekam er am Tag der offenen Tür Gelegenheit.
Sein erstes Schaubild war „Am seidenen Faden“ – wir stellten drei Pferde am Langen Zügel vor. Was bei uns ja eher immer noch unter „ungeübt“ fällt. Joya hatte noch keinen Blick in die Halle werfen können – geschmückt und mit zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als 100 Zuschauern (!) gefüllt sah die ja doch deutlich anders aus als sonst. Und am Langen Zügel haben die Pferde reichlich mehr Möglichkeiten als unter dem Reiter oder an der Hand…
Joya kam rein, machte große Augen, zögerte eine Zehntelsekunde und ging aufmerksam los. An der Bande (er ging bislang nur im Renvers linke Hand an der Bande lang) guckte er sich mit einem winzigen Bogen den Schmuck an – und das war’s. Dann traversierte er rauf und runter und hin und her, dass es nur so eine Wonne war. Eine kleine Schrecksekunde gab es, da wollte er sich kurz zu mir umdrehen, ging dann aber weiter. Toll!!
Mittags zeigten die fünf Iberer unseres Stalles in den „Iberischen Impressionen“ die Rassen und Arbeitsweisen der iberischen Halbinsel – Arbeit an der Hand, Doma Classica und Joya Doma Vaquera. Joya hatte beim Abreiten mehrfach rechts im Rücken ein wenig gezuckt, als würde hier etwas zwicken, es war keine Zeit mehr, noch einmal komplett ab- und wieder aufzusatteln, so dass ich ihn nur bitten konnte, durchzuhalten und ihn soweit möglich rechts entlastete. Zwei fliegende Wechsel wurden dann auch sehr dynamisch, ein paar Bocksprünge waren dazwischen, aber er hielt durch und ging eine super Tour mit der Garrocha.
Danach sattelte ich sofort ab und untersuchte den Rücken – ergebnislos. Er stellte sich aber immer enger hin und fühlte sich sichtlich nicht wohl. Ich brachte ihn in die Box in der Hoffnung, dass er nochmal pinkelt – das schien es aber nicht zu sein.
Ich machte ihn also „Einhorn-fertig“, und das war wahrlich aufwendig. Er bekam Extensions in die Mähne und blau glitzernde Hufe mit auf die Hufe passend zugeschnittener Klebefolie und sah schließlich schlicht gigantisch aus.
Mich anzuziehen dauerte auch eine ganze Weile. Wer schön sein will, muss leiden, mir wurde langsam klar, woher der Spruch kommt. Und das alles unter Zeitdruck…!
Inzwischen hatte er sich auch wieder so weit entspannt.
Ich plante eine vorsichtige, ruhige Runde mit allem, was er zu geben bereit war.

Irgendwann sahen wir dann so aus, wie wir aussehen sollten (wow…) und gingen in die Halle. Der Einleitungstext wurde gelesen und mit Beginn der Melodie von dem live gesungenen „Hijo de la luna“ wollte ich antraben. Joya riss die Füße an die Ohren und ich hörte, dass die Klebefolienhufe raschelten. Er wurde fast irre und wusste gar nicht, wohin mit sich. Ich bat ihn, einfach nur weiterzulaufen, was er mit ein paar Hüpfern tat, er lief so anständig, wie er nur konnte, diese Kür durch, die aber gefühlt weit unter dem erhofften Niveau blieb – es gibt Dinge, die man vorher ausprobieren sollte…
Wer ahnt denn auch, dass die Hufe rascheln??
Joya atmete erst wieder aus, als wir uns Hand in Hand verbeugten und der Applaus losbrach – den Leuten hatte es gefallen, die wenigsten hatten bemerkt, dass Joya fast die Augen aus dem Kopf fielen beim Geräusch seiner knisternden Hufe. Der Arme!!!
Er tat mir so Leid, aber er hatte (s)ein unglaubliches Vertrauen und eine enorme Nervenstärke unter Beweis gestellt.

Joya hatte sich Ende September zum ersten Mal getraut, auch mit dem linken Vorderbein einen Spanischen Schritt zu machen, nachdem er sich am Tag der offenen Tür im Affekt dazu hatte hinreißen lassen, mit dem rechten Bein auszuholen. Ich lobte ihn wie irre, was seinen Mut in den nächsten Tagen beträchtlich steigerte, sich hier auszuprobieren.
Ich bin der Meinung, mit ihm das bewegungsstärkste Pferd zu haben, was ich jemals hatte. Wenn er sich irgendwann ehrlich loslässt, hat er im Gang im Prinzip keine Grenze, auch wenn der Schritt vielleicht begrenzt bleiben mag. Der Trab wird gigantisch.
Und wenn ich nun sehe, was dabei herauskommt, wenn er sich traut, mit Schulterfreiheit zu experimentieren… – wow!!

Unter anderem ist Sönke ein Foto gelungen, da musste ich echt nach Luft schnappen – es gibt geborene „Springer“ – Pferde, die sehr für die Schulen über der Erde veranlagt sind. Nun, so einer scheint er zu sein…

Die Passage war so gut wie abgesichert. Der Rücken war Klassen besser und lockerer geworden, ich nahm ich mir in der nächsten Zeit noch bewusster die Losgelassenheit im Galopp vor. An guten Tagen waren Dreierwechsel auf gebogener Linie kein Problem, an anderen Tagen bockte er anfangs bei jeglicher (auch nur gedachter…) Rechtsstellung.
Es war also alles immer noch und immer wieder sehr tagesformabhängig, wurde aber immer stabiler. Und Joya hatte einfach immer Spaß an Bewegung und an unserem Zusammenspiel. Er bemühte sich und riss sich für mich im wahrsten Sinne ein Bein aus. Auch mal mehrere. Und so nutzten Ines und ich den laut Wetterbericht letzten wirklich schönen Tag des Jahres und es entstanden wieder einmal berauschende Bilder.



Und diese herrlichen Bilder verlockten nun dazu, einmal Rückschau auf die Entwicklung der letzten 10 Monate zu halten. Manche Dinge gingen am Anfang noch gar nicht, andere hatten sich sehr verändert.
Das veranlasste mich mal zu einer Gegenüberstellung:






Im November bewarb ich mich für die beiden auf der Messe Pferd & JAGD in Hannover ausgeschriebenen Prüfungen – den „Show Grand-Prix“ und den „Barock-Show-Cup“.
Und wir wurden für beide Prüfungen eingeladen!

Ich lullte Joya zwei Wochen lang ein, damit er sich immer mehr loslassen und entspannen konnte, und die Idee war goldrichtig: eine Woche vor der Messe übten wir noch einmal unser „Hijo de la luna“, und Joya ging so gut wie noch nie. Mit Dreierwechseln, doppelter Pirouette und einem Übergang von der Trab- in die Galopptraversale.
Ich war gespannt, was davon in Hannover übrig bleiben würde – war er schon so weit, mangelnde Routine vor solch‘ einer Kulisse und 5000 Leuten durch Vertrauen auszugleichen…?

Ja, war er. Es war unglaublich.
Die Tage mit Joya in Hannover waren eine Wonne. Er war neugierig, aufmerksam, dabei immer händelbar und es war schön, ihn um sich zu haben. Er ertrug ungeheuer geduldig die fast zwei Stunden währende Vorbereitung, während der er zum Einhorn und ich zur Elfe wurde, um dann in der Showhalle vor vollen Rängen seine Kür zu tanzen – mit Pirouetten, Serienwechseln und Passage. Er gab alles. Der Live-Gesang war wunderschön und mir schossen, als Joya zum Schlussgruß auf dem Podest stand, die Tränen in die Augen.
Im Barock-Show-Cup wollte er nur noch galoppieren, er zog mit Garrocha so gut wie noch nie und war überaus eifrig, dabei aber super zu steuern. Der Schritt war leider keiner, weil er hinten schon ständig galoppierte, aber das war mir angesichts seiner Souveränität in dieser Situation herzlich egal. Richard Hinrichs lobte im offenen Kommentar unser Vertrauen und sein Engagement und beglückwünschte mich zu diesem tollen Pferd – „jederzeit mit allen Sinnen bei seiner Reiterin“.
Die Platzierungen gaben das Gefühl und seine Leistung nicht wieder, konnten meine Freude aber nicht schmälern, so haben wir im nächsten Jahr wenigstens Steigerungschancen und die wunderschönen Schleifen passten farblich immer genau zu meinem jeweiligen Kostüm 🙂
Bilder von den Erlebnissen in Hannover gibt es hier.

DANKE Joya, für dieses noch nicht ganz vollendete, fantastische erste Jahr!
Ich liebe dieses herrliche Pferd von ganzem Herzen.

Einen Tag nach der Messe schneite es. Was für ein Timing! Was für ein Glück, dass Joya und ich noch gut hin und zurück gekommen sind. 
Joya sollte erst einmal ein paar Tage Pause haben und durfte mit Fàscino frei laufen in der Halle. Das war herrlich anzusehen! Beide waren ausgelassen und verspielt, wälzten sich ausgiebig und mit Genuss und Fàscino brachte Joya ziemlich schnell bei, dass er auch auf meinen Pfiff sofort kommen kann, um sich einen Keks abzuholen, auch wenn ich die Peitsche in der Hand habe. Später gingen sie sogar nebeneinander frei ein paar „spanische“ Schritte. Es macht Spaß mit den beiden.
Am nächsten Tag ließ ich die beiden wieder in die Halle und holte Louis dazu – nach wenigen Minuten ließ ich ihn frei. Fàscino sprang und bockte und drehte sich und knallte dabei Joya ein paar vor den Latz, dass es nur so knallte. Nicht kaputt machen…!!!
Die drei verstanden sich prima, Louis wusste gar nicht, wohin mit sich vor Bewegungsdrang, und es war natürlich immer wieder super schön, wenn sie alle drei aus vollem Lauf auf den Piff hin zu mir kamen und da – in verschiedenen Reihenfolgen – friedlich zusammen standen. Herrlich, wenn ich das über den Winter häufiger mit allen dreien machen könnte!


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Drei Schritte frei auf den Hinterbeinen auf mich zu!!!
Beeindruckend – und gigantisch schön…

Im Februar trennte ich mich nach mehr als einem Jahr des Überlegens von Louis. Joya schloss sich sofort Fàscino an, die beiden waren ab dann ein Herz und eine Seele. 

Am 16. März fuhren Joya und ich zu den Jubiläumstagen im Krämer Mega Store und am nächsten Tag konnten wir unseren Muskelkater (ich jedenfalls…) beim Seminar Arbeit an der Hand“ für Einsteiger in den Griff bekommen.

Am 1. April gab ich das Seminar „Takt, Rhythmus, Fußfolge, Grundspannung“, dessen Ideen-Geber Joya gewesen war und der hier natürlich auch wieder seinen Part hätte haben sollen. Ich holte ihn mittags von der Weide und war geschockt – er war stocklahm.
Was erst nach kaputter Kniescheibe und überhaupt nicht schön aussah, entpuppte sich zum Glück „nur“ als Hufgeschwür, jedoch so dicht an der Lederhaut, dass diese angeritzt werden musste, um den Kanal freizulegen. Aber dann konnte die Suppe auch ablaufen, Joya bekam einen dicken Angussverband und nun hieß es hoffen und warten und pflegen.

Am schlimmsten war, wie Joya mit dem Schmerz umging. Zitternd, völlig durch den Wind, in einer Erwartungshaltung, als würde er jeden Moment damit rechnen, dass der Schmerz von außen verstärkt würde. Es tat mir in der Seele weh, das mit anzusehen, ich hoffte aber, dass er, wenn hier ein alter Film ablaufen sollte, mit gemachten Erfahrungen würde abschließen können oder sie sich zumindest durch die neue Erfahrung, dass ja gar nichts weiter passiert, überlagern ließe.

Er lahmte nach drei Tagen immer noch, das Bein schwoll mehr und mehr an. Beim Verbandwechsel sah die Stelle im Huf gut aus, der Verband hatte jedoch über dem Kronenrand so die Haut aufgescheuert, dass das wohl Grund für die fortgesetzte Lahmheit und die Schwellung war. Der Verband wurde gewechselt, weitere drei Tage später fing Joya an, seeeeehr lustig zu werden. Es ging ihm wieder gut!

Und dann standen auch schon alle Zeichen auf HANSEPFERD!
Die hatte ich mir ja nach Joyas Verletzung im Geiste schon abgeschminkt.
Meine Tierärztin guckte völlig verblüfft, als ich die Messe in Frage stellte – zwei Wochen vorher. „Warum??“. Und tatsächlich – er war rechtzeitig wieder fit und arbeitswütig.

Die Pause tat Joya nicht gut, das war deutlich zu merken, als ich acht Tage vor der Messe endlich wieder im Sattel saß. Zum ersten Mal sollte ich ein Solo zeigen in einer Gala-Show. Konnte ich mich bislang doch immer noch mal hinter Mit(st)reitern verstecken, so war es nun damit aus. Eine Dressurkür auf S-Niveau, etwas, was in den Vorjahren von international erfolgreichen Dressurreitern gezeigt wurde, u. a. Heike Kemmer.
Nachdem ich das erst falsch verstanden hatte („wir wollen Dich im iberischen Outfit mit Deinem Spanier und spanischer Musik, das sieht immer so schick aus“), hatte ich sehr kurzfristig in Gerda Blochwitz DIE Bereicherung für meine Kür gefunden – sie wollte dazu Flamenco tanzen.

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Zum Glück erzählte ich das noch vor der Generalprobe der Messeleitung, die daraufhin meinte, das sei nicht die Idee gewesen, es solle kein spanisches Schaubild sein, keine Tänzerin!! Sie wollten mich klassisch! Was immer das heißen mag. UPS…

Wir fanden eine Lösung (keine Lösung ohne Problem…), ich sollte in Frack und Zylinder eine Kür zu klassischer Musik zeigen.
Es war ein wahrlich komisches Gefühl, den Frack mal wieder anzuhaben…
Aber ich fühlte mich relativ schnell sehr wohl in dieser Rolle und war mir der Verantwortung sehr wohl bewusst, die auf einer Solo-Kür liegt. Ich musste mir natürlich die Frage gefallen lassen, warum ich das mache, ich stehe doch gar nicht mehr hinter dem FN-Turniersport…
Richtig. Ich bin aber zum einen bekannt dafür, meine Pferde mit Vorliebe extrem reitweisenübergreifend vorstellen zu können und dieses Bild bot mir schließlich auch die Chance, ein nicht turniersporttypisches Pferd im turniertypischen Outfit zu präsentieren, welches sich im Gegensatz zu vielen Turnierpferden dynamisch, leichfüßig, spritzig und an leichter Hand präsentiert und bei dem Mitdenken erwünscht ist. Und da iberische Pferde im Turniersport immer mehr im Kommen sind, sah ich in Joya dafür einen würdigen Vertreter.

Den Bericht zur Hansepferd finden Sie hier.

Foto: Yvi Jänicke

Mitte Mai stand ich einem Joya gegenüber, der mich aus glasigen Augen ansah und mit über 40 Fieber und dicken Beinen dastand. Herpes grassierte in der Umgebung.
Bitte nicht, bitte bitte nicht…

Er blieb der einzige bei uns im Stall und es war offensichtlich kein Herpes, sondern was auch immer für ein Virus, der seine Beine einen Tag wie Elefantenfüße anschwellen ließ, so dass er sich nicht einmal hinlegen konnte. Der Labortest kam und kam nicht, Joya wurde behandelt und hatte sich nach zehn Tagen wieder so weit ganz gut erholt.

Mitte Mai fragte Richard Hinrichs mich, ob ich am 9. Juni in den Herrenhäuser Gärten mitreiten wollen und – na klar! – wollte ich. Ich durfte zwei eigene Einzelbilder frei gestalten und wurde hier so schön begleitet von Gerda und ihrer Tochter Andrea.

Wenige Tage vor der Veranstaltung jedoch hörte man aus der direkten Umgebung von Herrenhausen von Herpes-Verdachtsfällen und das führte zu sehr unschönen und meines Erachtens völlig indiskutablen Begleiterscheinungen der gesamten Veranstaltung, von denen ich erst im Nachhinein erfuhr.

So verlebte ich also am 9. Juni mit Joya einen Tag in Herrenhausen, der sich schwer mit wenigen Worten formulieren lässt (außer, man verwendet die Worte „Hochspannung“, „Dynamit“ etc.) – mehr dazu in Wort und Bild hier.

Am 23. Juni gestaltete Joya das Seminar „Physiologisch richtiges Reiten“ mit, am 21. Juli ging es dann um das Thema „Wege zur Versammlung„, bei dem er natürlich auch nicht fehlen durfte.

Am 5. August veranstaltete das Team Légèreté e.V. sein 3. Team-Turnier, und da ich dieses Jahr erstmals nicht hinter dem Richtertisch saß, konnte ich endlich einmal selbst teilnehmen. Und das tat ich ausgiebig.
Joya startete in fünf Prüfungen. 
Es begann mit der H2 (schwere Aufgabe Arbeit an der Hand). Unter dem Protokoll stand „die gesamte Vorstellung stand etwas unter Spannung“ – nun, so konnte man es natürlich freundlich formulieren, was mein kleiner heißer Ofen da absolvierte. Er baute Galoppreprisen ein, die nicht vorgesehen waren, er war albern, er war gehfreudig. Wir kamen mit einer 6,7 auf den 3. Platz.
Danach ritt ich mit ihm die schwere klassisch-barocke Aufgabe (K2), in der er ebenfalls etwas geladen unter seinen Möglichkeiten blieb und mich nachher ernsthaft fragte, ob wir jetzt nicht mal die „richtigen“ Sachen reiten wollen. Sehr gut hier allerdings die Dehnung im Galopp, der fliegende Wechsel etwas dynamisch, aber sauber, die Seitengänge leicht und in guter Biegung. Es machte durchaus Spaß, ihn in der Aufgabe zu reiten, auch wenn ich mich deutlich anders konzentrieren musste als in einer Kür.
Mit 7,3 kamen wir hier auf den 5. Platz.

Und dann endlich das, worauf er wartete – Musik! Wir legten eine Kür mit hohem Schwierigkeitsgrad hin, die vom Gefühl schon ihresgleichen suchte. Dieser Ritt war einfach purer Spaß am Reiten, kleine Patzer wurden durch diverse Höhepunkte ausgeglichen, wir hatten Freude aneinander, am gemeinsamen Tanz zur Musik, am Spiel zwischen Spannung und Entspannung.
Diese Kür war einfach fantastisch – und wir gewannen sie mit 9,0 und 9,0!

Und dann noch die Offene Kür der Reitweisen. Hier startete Joya natürlich mit der Garrocha, und auch dieser Ritt wurde einer unserer schönsten bisher. Musste ich doch sonst immer laut werden, wenn ich die Hand hochnahm und die Garrocha frei auf der Schulter liegen hatte, weil Joya dann – warum auch immer – ausgehen wollte, so war hier nichts davon zu spüren. Er zog durch, er war bei mir, es passte von vorne bis hinten, es war super. Das Protokoll liest sich folgendermaßen: “Das Pferd ist bei guter Rittigkeit mit allen Sinnen beim Reiter. Super, hohes Maß. Saubere Wendungen und Wechsel. Toll, nicht zu wild, keine Risiken. Fast gelassen, einfach toll. Künstlerischer Anstrich. Show vom Feinsten, hohes reiterliches Können.” Wir wurden Zweite mit 9,0 und 9,5.

Unsere zweite Vorstellung in dieser Prüfung war Arbeit an der Hand. Auch dieses Protokoll kann sich sehen lassen: “Gut zentrierte Schrittpirouette. Trabarbeit bei guter Kadenz der Bewegung. Hoch veranlagter Spanischer Schritt. Offensichtlich in der Ausbildung auf dem Weg zu einer gestreckten Passage der Sonderklasse. Gute Mischung zwischen Ernsthaftigkeit und Spielverhalten. Unglaublich veranlagte Galopparbeit, sehr stark!”
Am Ende drückte Joya die Zuschauer in die Sitze mit seiner ganzen Energie im Steigen und in der Laufcourbette – in der er sich seit kurzem anfing, zu drehen!
Mit 7,0 und 7,0 kamen wir hier auf Platz 7 (was das unglaublich hohe Niveau dieser Prüfung und der anderen Teilnehmer wiederspiegelt).
Was für ein Tag! Tolles Wetter, tolle Stimmung, fantastische Pferde! Großartig!!

Nun war endlich Zeit zum Durchatmen. Die Wüstenkate-Ära fand mit dieser letzten Großveranstaltung einen würdigen Abschluss. Kurz darauf zogen meine beiden Jungs in ihre neuen Boxen in Alveslohe. Dadurch hatte ich sie ganz nah bei mir.
Ich war sehr dankbar für das, was da nun zu Ende ging und freute mich auf das Neue und war gespannt, was uns nun so erwartete.
Und ich war überglücklich mit diesem traumhaften, edlen, manchmal wilden Spanier!

Oh ja, a pro pos wild. Am 21. August mussten wir also zwangsläufig unser altes Zuhause verlassen. Meine Jungs bezogen ihr neues Quartier – große, helle, gepflegte Außenboxen (zumindest in der Anfangszeit…), endlich ein bisschen Gelände vor der Tür und natürlich eine neue, wenn auch kleine (und in weiten Teilen bekannte) Herde.
Am ersten Tag lernte Joya zwei neue Wallache kennen – und die ihn. Er verteidigte Fàscino bis auf’s Messer, ließ kein Pferd an ihn heran und setzte sich selbst damit massiv unter Stress. Er kam überhaupt nicht an; während Fàsci schon alles toll und spannend fand, war Joya total unter Strom.

Zwei Tage später kamen Merlin und Bandolino dazu, damit bekam die kleine Herde ja schon fast vertraute Struktur, aber alle paar Tage war ein dritter (fremder) Wallach dabei und Joya plusterte sich von Neuem auf. Er brauchte gut zwei Wochen, um anzukommen. Vier Wochen später hatte sich das Macho-Gehabe weitgehend gelegt.

Natürlich lockten auch die immer in der Halle stehenden Sprünge – kleine Steilsprünge meisterte Joya gar nicht so schlecht, bei seinem ersten Kreuz übersprang er sich mächtig, weil er das nicht einsortieren konnte. Diese Sprünge ließen hoffen, dass in meinem wilden Spanier noch einiges mehr an Springqualitäten drinsteckte. Er kam nicht drumrum, das zu beweisen. Mich hatte das Springfieber hier wieder ganz schön gepackt. Endlich war das mal wieder so „nebenbei“ möglich!

Und natürlich waren wir im Gelände, das Wetter spielt mit, und so ließen wir Anfang September das Wäldchen hinter uns und fegten über die Stoppelfelder. Fàsci durfte frei mitlaufen, was er sehr genoss. Allerdings dachte ich ja, dass Joya sich schon recht schnell anfühlte – haha… Fàsci hielt es daneben größtenteils nicht mal für nötig, überhaupt anzugaloppieren. Das, was Joya galoppierte, kann er auch im Trab…
Aber dann habe ich mal Gas gegeben. Es war toll!!

Im Oktober entstanden dann die Bilder, auf die ich gewartet hatte, für die aber alles stimmen musste – ganz freies Steigen auf der Weide. Zum einen durfte Gierhals Joya erstmal nicht die Nase ins leuchtende Grün stecken, zum anderen durfte ich ihn nicht so anheizen, dass er buckelnd und quietschend über die Wiese fegt – was er aber natürlich nachher doch voller Begeisterung tat. Was für ein wunderbares Pferd!!!
Von diesem Tag gibt es wunderbare Fotos.

Seit Wochen standen alle Zeichen auf „Messe“.
Bei der „Pferd & JAGD“ würden wir an allen vier Tagen mit den „Variationen“ im Tagesprogramm auftreten. 

Wenige Tage vor der Messe jedoch setzte das große „Schimmel-Schwinden“ ein – drei unserer Weißen fielen aus. 
Nicole kannte meine beiden inzwischen ein wenig. Und so überlegten wir hin und her und schließlich kam die Idee, dass sie mit Joya den Handarbeits-Part übernehmen könne und ich für mich Fàscino mitnehme. Wir probten, und das klappte super!

Nun war ich natürlich sehr gespannt, wie der ja inzwischen durchaus als Routinier zu bezeichnende Joya Messe-Neuling Nicole „an die Hand“ nehmen und ihr zeigen würde, wie toll das alles sein kann.
Am 5. Dezember reisten wir an und bereiteten für neun Pferde alles vor. Abends konnten wir noch in die Abreitehalle, hier ritt ich Joya und Nicole nahm ihn danach noch einmal an die Hand. Er war traumhaft zu händeln und ließ sie in den kommenden Tagen so richtig Blut lecken – sie kam völlig infiziert vom Virus „Show“ nach Hause.
Fotos von diesen tollen Messetagen gibt es hier

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Über den Winter hatten wir ganz viel gespielt. Joya zeigte sich im freien Spiel immer mutiger, immer wendiger – und wurde immer schöner. Er sah phasenweise wirklich wie ein Porzellanpferd aus. Das Reiten kam reichlich kurz, aber wenn man auch so viele Spielwiesen hat…
Im März entstanden diese Bilder.

Am 10. April fuhren wir nach Neumünster zur Pressekonferenz für die NORDPFERD, danach schien Joya zu wachsen. Eine Woche später durfte er bei den Krämer Jubiläumstagen Arbeit an der Hand und Freiheitsdressur demonstrieren und legte sich tatsächlich zum ersten Mal vor Publikum hin. Was ist an einem liegenden Pferd bloß so reizvoll? Ich weiß es nicht, aber es rührt mich jedes Mal auf’s Neue, so auch hier…
Die Vorführung war energiegeladen, er spielte nur so mit seinem Bewegungspotential.
Es entstanden wunderschöne Bilder – siehe hier.

Ende April ging es dann nach Neumünster – vor zwei Jahren, als ich Joya noch ganz neu hatte, war dies unsere erste Show, hatten wir hier unsere ersten Auftritte. Nun zeigte sich hier ein ganz anderer Joya – gereift, selbstbewusst, fast schon egozentrisch, draußen kaum zu händeln, weil übersprudelnd, in der Halle mit Charme und Bewegungen nur so um sich werfend. Wirklich kein Vergleich zu dem schüchternen Hering von vor zwei Jahren…
Bilder von diesen tollen Tagen sind hier zu sehen.

Am 9. Mai fuhren wir nach Schnakenbek zum 2. Erlebnistag Pferd & Hund. Mit Ines und Steffi zeigten wir eine mehr als 30minütige Demonstration mit verschiedenen – äh, waren’s acht?? – Reitweisen. Das kam super an bei dem zahlreichen und sehr interessierten Publikum und machte so richtig Spaß! Mehr dazu hier

Und dann folgten zwei Turniere. In Hoisbüttel wurde auf dem dortigen Freizeit- und sehr isländergeprägten Turnier erstmals eine gerittene Kür und eine Kür an der Hand ausgeschrieben. Es wurden die beiden teilnehmerstärksten Prüfungen des Turniers!
Mehr dazu hier.

Eine Woche später fand in Altengamme das 4. Turnier vom Team Légèreté statt. Es wurde ein absolut grandioser Tag mit meinen beiden absolut grandiosen Pferden.
Mehr dazu hier.

Sechs Wochen später kam Joya goldbehangen nach Hause – endlich konnte er in Eutin einmal die Schwere Kür gewinnen! Den Anfang fand ich noch recht spannig, so dass der Sieg mich überraschte und riesig freute, in der Galopptour jedoch schnaubte er ab und ging ab da großartig, und die Passage war Tritt für Tritt genau im Takt der Musik. Das fühlte sich schon großartig an.
Und auch in der Offenen Kür gab’s Gold – allerdings für alle, da der Richter sich zwischen den vier extrem verschiedenen und hochkarätigen Vorstellungen nicht entscheiden konnte. Die Wertnoten gaben dann allerdings doch preis, dass es zwei Erste und zwei Dritte gegeben hatte. Joya siegte – und das überraschte mich nun ehrlich – zum dritten Mal in Folge mit dem Tanz mit der Garrocha, der dieses Mal deutlich besser ausgesehen haben musste als das Gefühl war – aber das ist ja oft so, vor allem nach der Sternstunde in Altengamme, die sich hier so gar nicht wiederholen ließ.
Als Handpferd neben Fàscino war er schließlich nach einem langen Tag in glühender Hitze noch immer frisch und unternehmungslustig, um nicht zu sagen wild  🙂

Und nicht zu vergessen das Pas de deux mit Ines und Sureña, die beiden passten wunderbar zusammen, wir sahen großartig aus, bauten jedoch hier und da ein paar Patzer ein, die sich zum Ende häuften, so dass wir hier Zweiter wurden. Alles in allem ein unglaublich heißer, aber toll erfolgreicher, schöner Tag!
Mehr dazu hier.

Mitte August zeigten wir diverse Schaubilder bei der 2. Tier-Faszination in Ruschwedel.
Es war ein schöner Sommertag (offenbar nur hier, der Rest Deutschlands versank in Regengüssen …). Joya war in folgenden Schaubildern zu sehen:

Arbeit an der Hand
017

Reiten mit Handpferd
018

Variationen zu Pferde – Doma Vaquera
019

Variationen zu Pferde – der Tanz mit der Garrocha
020

Jede Rasse ist klasse!
021

Barockes Ensemble
022

Mal wieder einer dieser tollen Tage mit tollen Pferden und einem tollen Team…

Ende September musste ich mal keinen Sattel einpacken – beim 16. Kiekeberger Pferdetag stellte ich Joya in vier Schaubildern in verschiedenen Formen der Bodenarbeit vor.
Wir zeigten

Jede Rasse ist klasse
023

Herrinnen der Ringe
024

Variationen zu Pferde – Arbeit an der Hand
028

Variationen zu Pferde – Zirzensik & Podest
025

Barockes Ensemble
027

Ende Oktober nahm ich Joya mit nach Dörpum. Hier zeigte ich am Freitagabend Arbeit an der Hand und am Langen Zügel und kommentierte dies live über Headset. So liebe ich das 🙂
Es war kalt und ich wurde vorher gebeten, nicht zu überziehen, beim letzten Mal seien so viele früh gegangen… Ich überzog maßlos, es ging aber keiner. Ich weiß nicht, ob sie alle festgefroren waren, aber noch guckten sie zu und stellten Fragen. Es machte natürlich enorm Spaß so direkt mit dem Publikum agieren zu können und die zahlreichen Zuschauer zeigten sich begeistert. Sie taten mir Leid in der Kälte, für mich ging es ja, ich war in Bewegung, aber offenbar taten niemandem die steif gefrorenen Finger und Füße Leid. Es war ein toller Abend und ein schönes Wochenende, an dem ich wiederholt Zeit fand, mit Joya einfach zu spielen.

Und dann – Winterpause!

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Ende März wechselten meine Jungs noch einmal den Stall – nun hatten wir zwar keine Halle mehr, aber der Stall ist so nahe, dass ich mit dem Fahrrad hinfahren kann.
Und sie hatten endlich wieder große, um nicht zu sagen riesige, Paddockboxen!
Das erste Zusammentreffen mit der neuen (sehr kleinen) Herde ließ mich Joya in Bewegungen sehen, die ich zwar unter dem Sattel kannte, aber noch nie von ihm so in Freiheit gesehen hatte. Absolut großartig! Zehn Meter Spanischen Trab am Stück! Einfach nur aus Imponiergehabe! Er hatte ein Körpergefühl und -bewusstsein bekommen, das wa echt irre. Er war so herrlich anzuschauen…

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Mitte Mai fuhr ich mit beiden Pferden nach St.-Peter-Ording, und natürlich enstanden auch hier tolle Bilder. Ines und ich übernachteten auf dem Hof, wo die Pferde standen, und an einem Abend nutzten wir das 60er-Viereck. Im Sonnenuntergang entstanden Bilder mit wunderbarer Lichtstimmung, zum Beispiel diese hier:

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Mehr von den St.-Peter-Bildern – also denen am Strand – gibt es hier zu sehen!

Ende Juni ging es dann nach Altengamme zu unserem großen Showtag –
10 Jahre Team Légèreté e.V.!
Meine intergalaktischen Jungs übertrafen sich schier selbst. Noch nie hatten wir in einer Show so schnell Outfit und Reitweisen gewechselt wie hier, meist hatte ich nur ein Schaubild zwischen meinen. Wir zeigten so ziemlich alles, was wir drauf haben – und alles gelang. Das war überirdisch. Ich war tagelang geflasht von diesen Wahnsinns-Pferden. 

Joya war in sieben Schaubildern zu sehen – und sprang den mit Sicherheit ersten Parcours seines Lebens! Er hat mich mehrfach vom Hocker gerissen. Was für ein Pferd…
Hier gibt es Fotos von allen vom 29. Juni zu sehen – und hier von meinen Jungs!

Vom 11. bis 14. Juli hatten meine beiden während der Tarmstedter Ausstellung gut zu tun. Es war ein riesige, großartig organisierte Veranstaltung. Ich hatte ein eigenes Stallzelt und da Fàsci es überhaupt nicht komisch fand, dort alleine zu bleiben, wenn Joya (eigentlich) ein Solo-Schaubild hatte, durfte er eben mitlaufen. Das tat er mit Begeisterung und erfand dabei neue Show-Elemente. Das war echt ein Hammer! Mehr zu diesen tollen Tagen hier.

Am 20. Juli ging es nach Eutin. Joya ging die Schwere Kür und startete 2x in der Offenen Kür der Reitweisen, zudem zeigte ich mit beiden Pferden – live mit Headset kommentiert, so liebe ich das – das Schaubild „Zirzensik & Podest“. Es war – Eutin eben – widerlich warm, aber in diesem Jahr wehte zum ersten Mal eine leichte Brise, die den Tag so angenehm machte wie hier nie zuvor. Es war ein toller Tag!
Mehr dazu hier.

Im August fand die 3. Tier-Faszination in Ruschwedel statt, und natürlich waren wir dabei. Meine Kür mit Joya ging als „Weltuntergangs-Kür“ in die Geschichte ein.
🙂
Mehr dazu hier.

Kurz darauf fuhren wir noch einmal an der Nordsee – und Joya benahm sich fürchterlich daneben, kaum dass er die erste Nase voll Seeluft genommen hatte.
Dennoch – es entstanden absolut großartige Fotos, wenn nicht gar mit die Schönsten, die es je von uns gab…!

Anfang September fand der 1. Hamburger Pferdemarkt statt – tiefer Boden und eine im Prinzip nicht vorhandene Organisation sorgten für chaotische Verhältnisse. Dennoch – wir hatten unseren Spaß! Sehr witzig war die Teilnahme an der Rasse-Show, moderiert von keinem Geringeren als Carlo von Tiedemann und seiner Tochter Theresa.
Mehr dazu hier.

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Nach einem hallenlosen und deshalb extrem entspannten Winter mit wenigen Reit-Momenten war Joya knackig kernig und ließ ständig durchblicken, dass er sich langweilt. Und überhaupt kümmert sich keiner um ihn und ihn hat auch keiner lieb. Nee, is klar!

Mir bot sich endlich die Chance, einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen: Öffentliches Training. An diesen Terminen blühte Joya auf und warf nur so mit seinem Können und seiner Motivation um sich. Es war eine wahre Freude, ihn zu erleben, wenn er so drauf war – und er war zugegeben ungefähr täglich so drauf!
Vom ersten Öffentlichen Training sind hier der Bericht und die Fotos zu sehen, vom zweiten Termin gibt es hier Text und Bilder.

Im Juni durfte Joya an der Nordsee frei laufen – und tat das ausgiebig und mit Hochgenuss. Es entstanden traumhafte Fotos im Sonnenuntergang. 

Im Frühjahr ließ Joya mich zum ersten Mal für einen Tag spüren, dass das Melanom, das sehr gewachsen war, ihm zu schaffen machte. Bis dahin war mir komplett egal gewesen, was die Leute dazu sagten (ich war ja froh, wenn Zuschauer mich fragten, was das denn ist und ich es erklären konnte). Dieser Tag veränderte alles. Auf einmal wurde der Gedanke real, dass dieses Melanom uns irgendwann trennen würde. Gedacht hatte ich mir das durchaus schon öfter, aber es war so weit weg, weil es Joya nicht interessierte.
Ich erzählte meiner Tierärztin von diesem Tag und diesem Gefühl, und dass ich meinte, keine weiteren vier Jahre mehr mit diesem Pferd zu haben. Sie sagte „Sei mal froh, wenn Du dieses Jahr noch hast“. Ich war vollkommen geschockt von diesem Satz und tatsächlich war das mit der Auslöser dafür, mich nach einem jungen Pferd umzusehen, um Joya und Fàscino noch weiter entlasten zu können und nach Joyas Tod den Nachwuchs schon zu haben. Dieses „Entlasten“ bezieht sich nicht so sehr auf Veranstaltungen, eher auf den Anspruch, den ich habe und der sich natürlich entspannt, wenn ein junges (oder weiteres) Pferd mich beansprucht. Als ich meine beiden Jungs fragte, was sie davon halten, wenn ich mir ein junges Pferd dazu hole, kam von Fàscino so eine „mir doch egal“-Stimmung, von Joya – was mich überraschte – Erleichterung. Hatte er viel mehr vor mir verborgen, als ich ahnte? Und so kam Mitte Mai Querendón zu uns.

Im Juli hatten wir einen großartigen Show-Tag beim Tag der offenen Tür auf dem Möschenhof in Alveslohe, von dem ich schon ahnte, dass es unser letzter sein würde. Gedanklich hatte ich da das bereits genannte Breitensportturnier in Eutin schon gecancelt, nahm dann aber doch teil, weil es Joya wieder so gut ging. Er gab alles bei diesen beiden Veranstaltungen, war einfach großartig – und ich zwischen begeistert und wehmütig.

Im August verschlimmerte sich die Situation relativ plötzlich und ich traf schließlich diese so schwere Entscheidung. Wir erwischten offenbar einen von vielleicht drei oder vier noch vertretbaren Tagen, an denen er mit Würde und ohne irgend etwas von seinem Stolz einzubüßen gehen konnte.
Am 22. August stand der Entschluss fest, am 23. machten wir noch einmal traumhaft schöne Fotos, am 24. saß ich ein letztes Mal auf Joyas Rücken (und wusste bis dahin nicht, wie schwer es sein kann, abzusitzen…) – und an diesem Tag fiel ihm zum ersten Mal das Äppeln sichtlich schwer. Es war also genau der richtige Zeitpunkt. Um 19.30 Uhr kam meine Tierärztin, kurz darauf war Joyas Leben zu Ende. Ich lag noch zwei Stunden bei ihm. Ich war auf diesen Tod vorbereitet, hatte mich damit befasst, aber irgendwie kam es dann doch so plötzlich und überraschend und war schwer zu ertragen.

Das spanische Pferd in Reinkultur,
Adel, Stolz und Schönheit pur,
Bewegungen, die manchmal grenzenlos schienen,
und um mal ein Klischee zu bedienen:
Feuer und Sanftmut in Deinem Blick –
und auf all’ das schau ich nun zurück.
Gemeinsame Momente ziehen Stück für Stück
vor meinem geistigen Auge vorbei
und es sind so viele dabei,
die so einzigartig waren…
Was hast Du mir unseren fast fünf Jahren
nicht alles für Augenblicke geschenkt!
Um so unglaublicher, wenn man bedenkt,
wie Du warst, als Du kamst, da war alles offen,
da konnte man wirklich nur bangen und hoffen,
dass Dein Geist stärker als Dein Körper sein mag.
Es hat gedauert, doch es kam der Tag,
da hast Du die Chance in dem Wechsel begriffen –
und sie dann aber auch mit aller Macht ergriffen.
Du hast Bewegungen aus Dir herausgelassen,
das kann ich immer noch kaum fassen.
Wie Du mit diesem sichtbaren Spaß
die Schwerkraft außer Kraft gesetzt hast!
Wir beide, das sollte einfach so passen,
bewegen und bewegen lassen,
das konnten wir beide miteinander
und unser Vertrauen zueinander
ließ serienweise Momente entstehen,
ergreifend, mitreißend, unglaublich schön,
die auch der Außenstehende sah,
denen das Besondere anzumerken war,
dass Dich umgab, nachdem Du Dich getraut
auszubrechen aus Deiner früheren Haut,
in der Du noch lange gefangen warst,
weil Du die Freiheit nicht verstanden hast,
die Dir bei mir zur Verfügung stand –
Du hast sie anfangs überhaupt nicht erkannt.
Hast nicht gewagt, zu glauben, dass es erwünscht ist,
Dich so zu zeigen, wie Du wirklich bist.
Zu viele Jahre war Dir das nicht erlaubt,
Dein wahrer Charakter unerkannt und verstaubt,
kam nur langsam, fragend, wieder an’s Licht,
doch irgendwann siegte die Zuversicht
und Du hast es gewagt, Dich einzulassen.
Was dann kam, ist schwer in Worte zu fassen.
Nachdem Du Dich mir anvertraut,
hat sich ein Zusammenspiel aufgebaut,
dass es in dieser Form wohl nicht oft gibt,
und das nur möglich ist, wenn man versteht und liebt.
Joya, meine Perle, mein Edelstein,
mögen unsere Jahre Deine schönsten gewesen sein…
Zu meinen zählen sie unzweifelhaft,
denn was Du mir gegeben hast,
war so viel Freude und pures Glück!
Darauf blicke ich nun dankbar zurück,
doch Du, mein wunderbares Pferd,
bist jede einzelne Träne wert.
Danke für alles, was Du mir gegeben,
für diese wundervolle Zeit in meinem Leben.
Danke für so viele glückliche Stunden,
danke dem Schicksal, dass wir uns gefunden.
Wir waren zwei und doch so oft eins,
Du schenktest mir Dein Herz, Dir gehört meins.
Unser gemeinsamer Tanz ist nun zu Ende,
ein letztes Mal streichelten Dich meine Hände.
den letzten Atemzug tatest Du in meinem Arm.
Noch lange lag ich bei Dir, Du warst so warm…
An Deinen Hals gekuschelt, Dein Kopf auf meinem Schoß,
unsere Seelen ließen sich lange nicht los.
Unsere Herzen haben so oft im gleichen Takt geschlagen,
Dein Verlust war wahrlich nicht leicht zu ertragen.
Du warst eine so große Bereicherung
und hinterlässt eine zutiefst dankbare Erinnerung.

24.8

„Liebe Corinna,
wir möchten Dir mit diesen Worten unser tiefstes Mitgefühl ausdrücken. Tief sitzt der Schock, dass dieser wunderbare Juwel von uns gehen musste. Wir nehmen Dich ganz fest in den Arm und sind gedanklich bei Dir!
Du hast ihm das Leben geschenkt welches er verdient hatte und ihm zeigen können, dass es sich lohnt zu leben. Du hast Joya wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Wie sehr werden wir alle dieses wunderbare Pferd vermissen, seine alberne Art, seine ungeheure Schönheit, diese Eleganz…
Dieser Juwel hat uns vom ersten Moment an verzaubert. Nie werden wir ihn vergessen können. Wir sind so froh, dass wir dieses wunderbare Pferd kennenlernen durften und so viele schöne Momente von ihm erleben konnten.
Wir sind uns sicher, dass Joya nun auf einer blühenden grünen Wiese lebt und von dort oben immer auf Dich, Fàscino und Dón aufpassen wird. Ihr wart so ein tolles Team!
Er wird immer in unserem Herzen bleiben und wir werden immer mit einem Lächeln im Gesicht an ihn zurückdenken. Dieses Schmuckstück werden wir nie vergessen.
Gute Reise lieber Joya!
Mit Tränen im Gesicht nehmen auch wir Abschied von dem einzigartigem Joya!“

„Liebe Corinna,
immer wieder klappe ich mein Laptop auf, um dir ein paar Zeilen zu schreiben. Dann lese ich dein wundervolles Gedicht über deinen geliebten Joya und ich sehe die Tastatur nur noch verschwommen, Tränen fließen… ich schließe die Augen und sehe deinen grandiosen Joya und dich. Du sitzt lächelnd auf seinem edlem Rücken, voller Stolz und Liebe. Es tut mir so unendlich leid. Ich finde keine passenden Worte, die annähernd ausdrücken könnten, wie sehr ich deinen Verlust bedauere.
Immer wieder sehe ich mir deine Internetseite mit den Bilder von Joya an – SO GROßARTIG, umwerfend schön.
Heute bin ich geritten. In Gedanken war ich immer bei dir – und dann ist es passiert. Ich hatte so tolle, einzigartige innere Bilder von dir mit Joya vor meinen Augen. Alles fühlte sich plötzlich so leicht an und zaubert soviel schöne Momente in uns. Und dann war da plötzlich ein leichter, warmer Wind, der uns so zärtlich streichelte…
Corinna, du hast ein so unglaubliches Pferd an deiner Seite gehabt – und er ist immer noch da, an deiner Seite, da wo er hingehört…
Vielleicht ist dir irgendwann danach und wir zwei legen uns einfach ins hohe Gras, schauen die vorbeiziehenden Wolken an und du erzählst mir von ihm – von Joya diesem unglaublich, großartigen Spanier!!!
Ich drücke dich aus tiefstem Herzen, halte dich fest und bin in Gedanken bei dir“

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Joyas Auftritte und Prüfungen:

2 0 1 1:
4 Turniere, 9 Prüfungen (davon 3 mit Ines Diepenbruck), 3 Siege, 6 Platzierungen
5 Seminare, 9 Schaubilder, 2 live kommentierte Demonstrationen
15.-17.4.:
Messe NORDPFERD Neumünster
(mehr dazu hier und hier)

3x „Variationen zu Pferde“: klassisch-barocke Reiterei
14.5.: Seminar „Takt, Rhythmus, Fußfolge“ – Info
15.5.: Seminar „Spannung – ein spannendes Thema“ – Info
16.7.: Team-Légèreté-Turnier – Info
3 Prüfungen mit Ines Diepenbruck:
Klassische Dressur leicht (K 1): 1. Platz (7,3)
Klassische Dressur schwer (K 2): 2. Platz (7,9)
Schwere Kür: 2. Platz (7,9 und 8,3)
23.7.: Seminar „Arbeit an der Hand“ für Einsteiger – Info
24.7.: Eutin, Non-Stop-Show und Breitensportfestival – Info
Schwere Kür: 4. Platz
Offene Kür der Reitweisen (Garrocha): 1. Platz – Traumnote 9,0 !!!
6.8.: Team Légèrete e.V.: „Ausbilder stellen sich vor“ – Info
2 live kommentierte Demonstrationen:
„Grundspannung, Hinterhandaktivität, Takt, Schwung und Geraderichtung“
„Doma Vaquera – die Reitweise der spanischen Rinderhirten“
28.8.: Verdiana in Verden – Info
Offene Kür (Tanz mit der Garrocha): „gut bestanden“
Schwere Kür: „mit Auszeichnung bestanden“
4.9.: Platzeinweihung in Hohenlockstedt – Info
Schaubild: „Doma Vaquera / Garrocha“
Kür: „The last unicorn“
18.9.: Wüstenkate-Show-Tag – Info
„Am seidenen Faden“, „Impresiones Ibérico“, „Hijo de la luna“, „Jede Rasse ist klasse!“
1.10.: Seminar „Arbeit an der Hand“ für Fortgeschrittene – Info
29.10.: Seminar „Wege zur Piaffe“ – Info
3.12.: Messe Pferd & JAGD Hannover – Info
Show-Grand-Prix (Hijo de la luna): 4. Platz
Barock-Show-Cup (Garrocha): 5. Platz

2 0 1 2:
2 Turniere, 8 Prüfungen, 2 Siege, 6 Platzierungen, 4 Seminare
8 Schaubilder (davon 3 mit Nicole Yimporn), 1 live kommentierte Demonstration
16.3.:
Krämer Jubiläumstage – Info

Live kommentierte Demo: „Der klassisch-barocke Ausbildungsweg“
17.3.: Seminar „Arbeit an der Hand“ für Einsteiger – Info
20.-22.4.: Messe HANSEPFERD Hamburg
3x Solo-Kür in der Gala-Show „No Limits“ – Info
9.6.: Feuerwerk der Pferde, Hannover-Herrenhausen – Info
Schaubild „Flamenco“ mit Gerda Blochwitz (Tanz)
Schaubild „Barock“ mit Gerda & Andrea Blochwitz (barockes Fußvolk)
23.6.: Seminar „Physiologisch richtiges Reiten“ – Info
21.7.: Seminar „Wege zur Versammlung“ – Info
22.7.: Breitensportturnier in Eutin-Fissau – Info
Schwere Kür: 5. Platz
Offene Kür der Reitweisen (an der Hand): 4. Platz (7,6)
Offene Kür der Reitweisen (Garrocha): 1. Platz (8,0)
5.8.: 3. Team-Légèreté-Turnier – Info
H2 – Arbeit an der Hand (schwer): 3. Platz
K2 – klassisch-barocke Aufgabe (schwer): 5. Platz
Schwere Kür: 1. Platz (9,0 / 9,0)
Offene Kür der Reitweisen (an der Hand): 7. Platz (7,0 / 7,0)
Offene Kür der Reitweisen (Garrocha): 2. Platz (9,0 / 9,5)
10.11.: Seminar „Seitengänge“
6.-8.12.: Messe „Pferd & JAGD“ Hannover – Info
3x „Variationen zu Pferde“ (Arbeit an der Hand) mit Nicole Yimporn

2 0 1 3:
4 Turniere, 9 Prüfungen mit 12 Starts, 4 Siege, 8 Platzierungen
15 Schaubilder, 4 live kommentierte Demonstrationen, 1 Presseauftritt
10.4.: Pressekonferenz für die NORDPFERD in Neumünster
19.4.: Krämer Jubiläumstage in Henstedt-Ulzburg – Info
Live kommentierte Demo: „Von der Arbeit an der Hand zur Freiheitsdressur“
26.-28.4.: Messe NORDPFERD in Neumünster – Info
2x Barockes Ensemble, 1x Tanz mit der Garrocha, 1x Reiten mit Handpferd
Offene Kür der Reitweisen (Garrocha, a.d.Hand, Podest): 3. Platz (7,2 + 7,5)
9.5.: 2. Erlebnistag Pferd & Hund in Schnakenbek – Info
Live kommentierte Demo: „Faszination Pferd“
Acht Reitweisen mit drei Pferden und einem Hund  🙂
1.6.: Breitensportturnier in Hoisbüttel – Info
gerittene Kür: 3. Platz
Kür an der Hand: 1. Platz
9.6.:
4. Team-Légèreté-Turnier in HH-Altengamme – Info

KB 2 (schwere gerittene Aufgabe): 7,8 – 3. Platz
Schwere Kür: 8,8 + 8,8 – 2. Platz
Offene Kür der Reitweisen:

Der Tanz mit der Garrocha: 9,0 + 9,0 – 1. Platz
Arbeit an der Hand: 9,0 + 8,8 – 2. Platz
(Reiten mit) Handpferd: 8,3 + 8,0 – 5. Platz
22.6.:
Midsummer Sale bei Krämer in Henstedt-Ulzburg – Info

Live kommentierte Demo: „Reiten mit Handpferd“
30.6.: PM-Regionaltagung in HH-Horn
Iberische Impressionen
Papp de deux
21.7.: Breitensportturnier in Eutin-Fissau – Info
Schwere Kür: 1. Platz
Pas de deux – schwer (mit Ines Diepenbruck – Sureña): 2. Platz
Offene Kür der Reitweisen: Der Tanz mit der Garrocha (8,0): 1. Platz
Offene Kür der Reitweisen: Reiten mit Handpferd (mit Fàscino) / 7,9: 3. Platz

11.8.: 2. „Tierfaszination“ in Ruschwedel – Info
Arbeit an der Hand
Reiten mit Handpferd (mit Fàscino)
Variationen zu Pferde (Doma Vaquera, Garrocha)
Jede Rasse ist klasse!
Barockes Ensemble (unter dem Sattel)
29.9.: 15. Kiekeberger Pferdetag, Freilichtmuseum Kiekeberg – Info
Equine Variationen (Arbeit an der Hand, Zirzensik & Podest)
Barockes Ensemble (Arbeit an der Hand)
Herrinnen der Ringe (am Boden)
Jede Rasse ist klasse!
18.10.: Waldhof Schmidt in Dörpum
Live kommentierte Demo „Arbeit an der Hand und am Langen Zügel“

2 0 1 4:
 2 Turniere,  3 Prüfungen mit 4 Starts, 4 Platzierungen
26 Schaubilder,  8 live kommentierte Demonstrationen
2.5.: Krämer Jubiläumstage in Henstedt-Ulzburg

„Spaß mit zwei Pferden“ (Info)
22.-24.5.: Mit den Jungs im Watt – Info
29.6.: 10 Jahre Team Légèreté e.V. – Showtag in Altengamme

Joyas erster Parcours – Jump & Run! – 2. Platz
mehr zu Joyas & Fàscinos Auftritten hier
mehr zum Showtag hier
11.-14.7.: 66. Tarmstedter Ausstellung – Info

20.7.: Breitensportturnier und Non-Stop-Show in Eutin – Info
Schwere Kür – 8,2 / 8,5 – 3. Platz

Offene Kür der Reitweisen (Halsring) – 2. Platz
Offene Kür der Reitweisen (am Langen Zügel) – 4. Platz
live kommentiertes Schaubild: Zirzensik (mit Joya & Fàscino)

24.8.: 3. Tier-Faszination in Ruschwedel – Info
26.8.: …und noch einmal an der Nordsee… – Fotos
5 .-7.9.: 1. Hamburger Pferdemarkt – Info
u.a. Teilnahme an der Rasse-Show mit Carlo und Theresa von Tiedemann

2 0 1 5 :
1 Turniere,  1 Prüfung mit 2 Starts, 1 Sieg, 1 Platzierungen
6 Schaubilder,  3 live kommentierte Demonstrationen
10.5.: Öffentliches Training in Alveslohe (Info)

Thema: „Takt & Fußfolge“ 
11.6.: Wieder einmal St.-Peter-Ording – dieses Mal durfte Joya frei laufen! (Info)
13.6.: Öffentliches Training in Alveslohe (Info)
Thema: „Anlehnung, Aufrichtung, Dehnung“
28.6.: Reitplatzeinweihung in Auufer (Info

Reiten mit Handpferd, Doppel-Longe und Zirzensik im Doppelpack
4.7.: Tag der offenen Tür im Möschenhof in Alveslohe (Info)
Arbeit an der Hand & Zirzensik, Reiten mit Handpferd, Reiten mit Halsring, Freies Spiel
19.7.: Breitensportturnier und Non-Stop-Show in Eutin-Fissau (Info)
Offene Kür der Reitweisen (Garrocha / freihändig) – 9,0 – 1. Platz
Offene Kür der Reitweisen (Halsring) – 2. Platz
live kommentiertes Schaubild – Reiten mit Halsring, Zirzensik, freies Spiel

3

13 Turniere,  30 Prüfungen (davon 3 mit Ines) mit 35 Starts
14 Siege, 25 Platzierungen
9 Seminare, 18 live kommentierte Demonstrationen, 1 Presseauftritt
64 Schaubilder (davon 3 mit Nicole Yimporn)
und so viel, was sich nicht in Zahlen ausdrücken lässt…
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