Januar

Freitag, 1.1.

Als erstes wurde nun einmal der Moment festgehalten, wie wir zu dritt auf dem Podest stehen – und mit diesem Bild wünsche ich Euch und Ihnen allen einen guten Start in das Neue Jahr!

1a

Zum ersten Mal, seit Nacariño bei mir ist, war meine Alarmbereitschaft beim Reiten deutlich höher als seine. Ich war auf so ziemlich alles gefasst, gerade nach dem letzten, springbockähnlichen Ritt, und was war? Nichts. Geradezu nichts. Nacariño ist genau ein einziges Mal zwei Meter zur Seite gesprungen (und dann sofort stehen geblieben), und das war, als direkt neben ihm im Baum zwei dicke Amselmännchen auf demselben Ast landen wollten und wohl beide meinten, Vorfahrt zu haben. Sie knallten mit der Brust zusammen und fielen runter. Natürlich mit so viel Getöse, wie Amseln so machen können.
Eigentlich war es zum Schlapplachen, und mal erst Recht durfte ein Pferd sich da erschrecken – tat meins aber wie gesagt nur für eine Sekunde. Aus dem soll einer schlau werden… Er war so entspannt wie vermutlich noch nie. Vermutlich war er schlicht müde und daher entspannt. Er wirkte überhaupt nicht müde, aber entspannt war er allemal.
Ich brauchte ganz schön lange, um das zu glauben, und meine Entspannung seiner anzupassen.

Und dann dachte ich, nutze ich die Gunst der Stunde. Das ist ja das Pferd, dem man die Dinge nur erklären muss. Erklärte ich ihm also wörtlich, dass er bitte mal ganz weich werden möge. Und mit ganz weichem Rücken antraben möge. So weich er kann. Alles loslassen. Er soll Bescheid sagen, wenn er’s kann. Ganz, ganz weich. Und so weiter.
Und dann trabte er schließlich an – ich muss dafür nochmal einen Begriff finden. Bei Fàscino waren es immer die „1000 Kerzen“, wenn er mir wieder so ein ganz besonderes Gefühl schenkte (ich prägte diesen Begriff, als ich am 27.11.1994 zum allerersten Mal auf seinem Rücken saß und mich die Mädels fragten, was das für ein Gefühl sei? „Als ob 1000 Kerzen brennen“ sagte ich. Und diese 1000 Kerzen ließ er noch so, so oft brennen).

Nacariño trabte an und die ersten beiden Tritte waren wirklich Butter. Der dritte nicht mehr, aber ich hatte ja auch nur um das Antraben gebeten. Das war so weich, unglaublich! Ich lobte wie verrückt und bat ihn nochmal. Und er machte es nochmal. Wieder waren die beiden ersten Tritte butterweich. Länger hält er es noch nicht – aber es geht!

Auf der anderen Hand bemühte er sich, war aber nun in einem anderen Spannungsgrad. Es war nicht ganz so weich, aber sein Bemühen war deutlich zu spüren. Das war echt genial.

Ich bekam auch wieder ein ziemlich versammeltes Angaloppieren – nicht ganz so großartig wie letztes Mal, aber auf jeden Fall sehr, sehr gut. Auch hier war der erste Sprung der beste, und so taste ich mich nun also mit dem ersten Tritt und dem ersten Sprung an diese ganz guten Momente heran.

Und er blieb wirklich die ganze Zeit entspannt, ich konnte damit gar nicht umgehen 🙂

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Sonntag, 3.1.

Der Platz war durchgefroren – von jetzt auf gleich ist Winter! Minus sechs Grad, die sich sibirisch anfühlten. Ich hätte mir Nacariño wahrlich knackiger vorgestellt, aber der war schon wieder entspannt – neues Jahr, guter Vorsatz seinerseits?? Das wäre ein Traum. Allein mir fehlt der Glaube.

Ich longierte heute nur, damit die Pferde mit dem gefrorenen Boden vertraut werden konnten – Nacariño störte das überhaupt nicht. Er trabte entspannt mit der Nase am Boden seine Runden. Daneben wurde Navarre longiert. Der war lustig. Als der ruhiger wurde, gingen wir mit beiden Pferden in die Zirkelmitte – und dann machten wir „Doppel-Longe“. Zum ersten Mal mit den beiden, und es ging gut! Anfangs war es sehr lustig, sie mussten erstmal sortieren, wer vorne und wer hinten gehen wollte. Navarre ging hinten besser und schnüffelte im Trab ständig unter Nacariños Schweifrübe rum, was der nur so semi-witzig fand. Ich hielt Navarre mit der Peitsche auf Distanz – diese Peitsche wedelte also direkt hinter Nacariño rum. War dem völlig egal.
Schließlich trabten die beiden brav um uns herum und noch schließlicher konnten wir sie die Hand wechseln lassen und anders herum weiter longieren, nun in der anderen Reihenfolge, und am Ende konnten wir sie nebeneinander anhalten und wieder angehen lassen. Hammer!!
Vor unserem geistigen Auge enstand natürlich ein Schaubild, wir redeten schon über schwarze und weiße Longen, Peitschen und überhaupt… 🙂

Donnerstag, 7.1.

Im Moment ist nur behutsames Freilaufen auf dem gefrorenen Platz möglich mit Navarre und Merlin, so dass es nicht viel zu berichten gab, zudem gehörten die letzten Tage Dón, der seit heute morgen wieder zu Hause ist.

Und da der Hänger doch gerade am Auto hing… Und ich wieder entspannt war…
Nacariño geschnappt und hin zum Hänger. Der steht bewusst jedes Mal woanders auf dem Hof, damit Nacariño gar nicht erst auf die Idee kommt, daraus ein Problem zu machen, wo aufgeladen wird. Soweit kommt’s noch!

Ich war ein wenig leichtsinnig – der Hänger stand nahe am Tor, und das war offen. Es wäre also ein Leichtes für meinen kleinen Draufgänger gewesen, mir den Strick aus der Hand zu ziehen und Richtung Straße zu entschwinden. Mein Gefühl sagte mir aber, das sei heute nicht dran 🙂

War es auch nicht. Nacariño ging schnurstracks auf die Rampe, um sich auf halber Höhe vor seiner eigenen Courage zu erschrecken und dann doch alle Viere in den Boden zu rammen und erstmal den Strick-Widerstand zu testen. Albern!
Ich hielt gegen, wartete, er zog und überlegte, gab dann nach, guckte kurz rechts / links – und kam hoch. Er fraß die wohlgefüllte Krippe leer und ging dabei mal einen Schritt zurück, mal einen vor, aber er ging nicht wieder raus.
Großes Lob, kuscheln, kraulen, toll finden!

Und dann wagte ich mal etwas Neues. Ich habe zum Verladen einen extra langen Strick – Longe ist mir zu lang, normaler Strick zu kurz, dieser reicht lässig bis ans Ende der Rampe, wenn ich oben stehe. Das ist ein gutes Maß, weiter darf er sich nicht entfernen und dafür muss ich nicht hinterher kommen. Den wickelte ich jetzt, während er fraß, vorsichtig zwei Mal um die Bruststange. Sollte er ziehen, müsste ich nicht so viel gegenhalten, sollte er panisch werden, könnte der Strick sofort über die Stange gleiten und ihn rückwärts lassen.

Er machte einen Schritt zurück, spürte die Spannung am Strick, rollte kurz die Augen und zog fester, merkte, dass der Strick nicht nachgab – und entspannte sich wieder.
Lob, Lob, Lob!! Der Gute!!

Er fraß weiter und machte das Spiel noch ein paar Mal, nun aber völlig angstfrei. Super!

Man bindet nie-nie-niemals auf dem Hänger an, wenn keine Stange hinter dem Pferd drin ist. Tut man nicht, macht man nicht, geht nicht, gefährlich, geht gar nicht.

Hmm, geht vielleicht doch…? 🙂 🙂

Ich muss ja irgendwann mal nach hinten gehen dürfen, um die Stange zu zu machen. Da kommt er sofort mit. Ich ließ also den Strick um die Bruststange gewickelt, hielt mein Ende auf leichter Spannung und ging langsam nach hinten, während ich mit ihm redete und ihn kraulte. So lange etwas zu essen da war, blieb er brav vorne und kaute. Ich ging bis zur Mitte, blieb da einen Moment und kam zurück. Er hatte noch ein-, zwei Mal harmlos am Strick angefragt, den aber nicht in Frage gestellt.

Das war großartig und dabei beließ ich es. Wir gingen gemeinsam runter, ich lobte wie verrückt und er durfte in die Box.

Ich tüddelte eine ganze Weile im Stall rum und dachte schließlich, warum nicht nochmal? Zwei Möglichkeiten – jetzt mal mit Transportgamaschen oder mit von vorneherein eng gestellter Wand. Beides auf einmal erschien mir für ihn zu viel. Ich entschied mich für letzteres, stellte die Wand normal mittig ein und holte Nacariño ein zweites Mal zum Hänger. Er beäugte einen Augenblick die Trennwand, nahm Maß, dachte sich, dass er da wohl rein passt – und war oben. Freu!!!

Fressen, loben, toll finden. Strick um die Bruststange wickeln – kurzer Zug, „ach das“, und alles gut.
Ich steigerte also.
Die Krippe war gar nicht mehr ganz so weihnachtlich gefüllt und nun leer. Nacariño wollte rausgehen, der Strick hielt gegen. Hmm, UPS, ach so. Na dann halt nicht.
Er blieb stehen, sah mich an und wartete. Super!

Es wurde langweilig. Er testete nochmal an, ob rückwärts möglich sei. Nö. Na gut. Dann nicht. Er blieb oben. Er ging immer mal einen Schritt vor, einen zurück, hielt sich aber brav an die Stricklänge (der war ziemlich kurz – und führe uns nicht in Versuchung…).

Ich behielt mein Ende in der Hand und ging langsam, streichelnd und lobend, nach hinten. Er fragte kurz am Strick an, behielt mich im Auge, zog aber nicht.
Und dann kam ich tatsächlich hinten an, nahm ganz vorsichtig die Stange hoch und machte die so langsam und leise wie möglich zu. Ich ging wieder nach vorne, er freute sich, bekam etwas zu essen und machte dann einen Schritt zurück. Und stieß an die Stange.

Hoppla!! Das erschreckte ihn schon für einen Moment, er wusste nicht, was tun, drohte kurz, auszuflippen, was ich so überhaupt nicht ernst nahm, also ließ er es wieder – und dann stand er da. Und alles war gut. Brav, der Guuuuute!!

Ich steigerte noch weiter – ich ging raus, immer mein Strickende in der Hand, ging zum Kofferraum, holte Nachschub an trockenem Brot, war kurz außer Sichtweite, spürte aber keinen Zug am Strick und hörte auch kein Rückwärtsdrängen von Nacariño, kam wieder rein, gab ihm das Brot und lobte ausgiebig. Dann ging ich wieder langsam nach hinten und löste die Stange, als er gerade keinen Gegendruck machte. Er wartete.
Ich ging wieder nach vorne, wartete, bis er spürte, dass die Stange weg ist und bat ihn, trotzdem hier zu bleiben, so lange der Strick nicht nachgibt. Ok, meinte er, mach ich.

Ich wartete noch einen Moment, nahm den Strick ab, ging langsam mit ihm zusammen runter und in die Box. Und da knuddelte ich meinen kleinen Helden aber mal so richtig! Das war absolut großartig gewesen, mit so einer Steigerung hatte ich überhaupt nicht gerechnet! Jetzt, würde ich sagen, kann ich fahren, das kriege ich woanders im Zweifel auch wieder hin. Demnächst also in die Halle, das sind ja nur ein paar Minuten Fahrt und damit die ideale Übungsstrecke. Das war einfach klasse!! Riesen-Fortschritt!! Freu!!!

Sonntag, 10.1.

Was für ein seligmachender Tag! Norddeutsches Schietwetter konnte dem nichts anhaben, ein Grund mehr, in die Halle zu fahren. Ich packte also alles ins Auto und lud Nacariño auf. Das ging super unproblematisch, gleich mit eng gestellter Wand, ich kam allerdings nicht nach hinten, um die Stange zu schließen, er mochte es dieses Mal nicht, dass ich mich entfernte.
Also machte jemand anderes die Stange zu, was ihn wieder kurz aufregte. Ich war aufgeregt, witzig, mit diesem Pferd sind so viele Dinge so anders, so altbekannt und doch so neu, und war es für mich aufregend, vielleicht mit ihm die erste Fahrt zu machen, vielleicht aber auch nicht, je nachdem, was das Gefühl sagt. Denn dass er zu Hause raufgeht reicht im Zweifel nicht aus – er muss in der Fremde auch wieder raufgehen und wir parken dort so, dass er direkt zur Straße laufen könnte, wenn er sich entzieht. Und ich wage noch lange nicht zu behaupten, dass er das nicht mehr tun wird…

Er war oben, fraß, war etwas unruhiger als beim letzten Mal. Ich hörte in mich rein, das Gefühl reichte nicht aus, um loszufahren, aber ich wollte doch so gerne… Ich sprach mit ihm. Erzählte ihm, was ich vor hatte. Wir machen uns eine schöne Zeit in der Halle und fahren wieder nach Hause. Ich ließ uns beiden Zeit für die Entscheidung, und die fiel schließlich zu Gunsten des Losfahrens aus. Rampe hoch, rein ins Auto und los!

Auf der Fahrt fing ich an zu quietschen vor Freude – da zog ich meinen Nacariño hinter mir her, deutlich früher als noch vor kurzem gedacht! Ein paar hundert Meter vom Hof entfernt fiel mir allerdings ein, was ich vergessen hatte – meine Kappe. Umkehren wollte ich mit ihm nicht, die Fahrt sollte so kurz und störungsfrei wie möglich verlaufen und vielleicht kann mir ja da jemand eine leihen.

Auf dem Hof war jedoch der vormittägliche Totentanz, ich fand’s gar nicht so schlimm, ich wäre zwar gerne geritten, immerhin saß ich zehn Tage nicht drauf, aber das eine Mal, als wir hierher geritten waren, war er in der Halle ja ziemlich glotzig und kernig gewesen und so war es im Zweifel auch nicht schlimm, erst einmal am Boden irgendwas zu machen.

Er kam super vom Hänger runter und ging brav mit in die Halle. Hier war er deutlich ruhiger als beim ersten Mal, aber immer noch kernig genug. Ich führte eine Runde am Halfter und machte dann die Trense drauf. An der Hand ließ ich ein wenig Spanischen Schritt gehen, wobei ich immer nur ein Bein anfragen darf und dann mindestens drei Schritte warten muss, sonst sind sofort beide Vorderbeine gleichzeitig in der Luft. Aber hier und da mal ein Bein klappt inzwischen echt gut, da denkt er gut vorwärts, ich muss nur sehr aufpassen, dass ich die Gerte minimal genug einsetze, damit er nicht hoch denkt.

Auf diese Weise machte er auch einige spektakuläre Tritte Spanischen Trab, auch jeweils immer nur mit einem Bein und einigen normalen Tritten dazwischen, aber wenn das mal abrufbar ist, wird es wirklich spektakulär. Da wird er Joya in nichts nachstehen! Er hat so eine Schulterfreiheit und fängt langsam an, in der Bewegung so frei zu werden, das ist echt großartig.

Ich fragte von links Schulterherein und Traversale im Schritt an – super. Ich wechselte nach rechts und da musste ich aber happig aufpassen, warum auch immer war er da in der Traversale extrem auf Steigen eingestellt. Und so gab es dann plötzlich und unerwartet einen einzigen gezielten Schlag, als er sich zum dritten Mal durch Steigen entzog – und damit war es tatsächlich vorbei! Er stieg nicht nochmal und ging die Traversale gut zu Ende.

Was er hier auch super machte – ich lasse oft als Lob in einem guten Moment spontan die Zügel vollständig fallen. In der Arbeit an der Hand wünsche ich mir dann, dass sich das Pferd sofort zu mir dreht. Er fängt langsam an, sich so auf mich zu fixieren, macht es aber natürlich noch längst nicht immer. Aber auch beim Laufenlassen auf dem Platz kommt er inzwischen immer besser auf Pfiff und so ließ ich hier in einer Traversale einfach die Zügel fallen, lobte mit Stimme und sprang ein Stück weg vom ihm – und er drehte sich sofort um und strahlte mich an. Ich strahlte zurück. Das machte ich noch zwei, drei Mal und es klappte jedes Mal. Er machte nicht ein einziges Mal ein Anzeichen, von mir wegzugehen.

Und so gingen wir in die kleine Halle, in der sie sich auch wälzen dürfen, weil ich ihm dieses Vergnügen unbedingt gönnen wollte heute. Hier ließ ich ihn direkt frei. Diese Halle hatte er noch nie gesehen. Mal im Ernst – was dieses Pferd an Angst zeigt, ist schlicht hausgemacht. Das ist kein ängstliches Pferd! Der ist extrem empfindsam, ja, aber er hat von sich aus keine Angst. Das war hier deutlich zu sehen. Noch keine fünf Minuten in dieser Halle lag er, ich konnte mich dazu setzen, er wälzte sich mit purer Wonne, und später (beim vierten oder fünften Wälzen) konnte ich ihn flach ablegen und er blieb einige Sekunden so. Das hatten wir aufgrund unseres nassen Platzes so lange nicht mehr!!

Und dann spielten wir. Zum ersten Mal konnte ich ihn frei steigen lassen, hier und dort und da, wo ich wollte, auf fünf Meter Abstand, die Hilfe wurde immer feiner, er war so auf mich fixiert, ging ein paar Mal weg, blieb aber auch etliche Male im Augenkontakt und zeigte so unglaublich schöne Bewegungen, wie ich sie noch nie an ihm gesehen habe. 
Er drehte im Spiel auf der Hinterhand um, schlenkerte mit dem Hals, trabte mit einer so durchlässig elastischen Oberlinie, sah so weich aus, überhaupt hatte er eine Elastizität im Körper, die so noch nie zu sehen war. Ich konnte mich nicht sattsehen. Dieses Pferd war so unglaublich schön! Er stand da, sah mich an, nein – strahlte mich an, da sah man das Einhorn, obwohl keines da war. Er sah aus wie ein Modell, wie eine Statue, einfach nur schön, schön, schön. Er hat etwas im Blick, was vorher nicht da war, und was langsam auf seinen Körper abfärbt. Da kommt ein Stolz, ein Selbstbewusstsein, aber auch eine – mag blöd klingen, aber ist so – eine Liebe im Blick, wenn er mich ansieht, eigentlich gucken wir uns ja eh nur mit Herzchenaugen an. Und ich fragte mich, was ich in meinem Leben richtig gemacht hatte, nun diese beiden Spanier besitzen zu dürfen, die sich ja an Schönheit und Ausstrahlung eins ums andere Mal übertrafen. Diese beiden Traumpferde…

Sorry, wenn ich langweile, aber in mir klingen Glöckchen oder Harfen, wenn ich an diesen Vormittag denke.

Wir mussten aber ja auch wieder nach Hause. Und dazu musste er noch einmal auf den Hänger gehen. Er wirkte so entspannt und zufrieden, dass es eigentlich klappen musste.

Tat es. Es dauerte vielleicht eine Minute länger als zu Hause, er testete den Strick-Widerstand einmal massiv aus – und dann war er oben, ich blieb bei ihm, die Stange wurde geschlossen und wir fuhren nach Hause.
Dort angekommen kam er deutlich schneller runter als er eigentlich sollte, aber egal –
WIR WAREN ZUSAMMEN GEFAHREN!
STRIKE!!!
🙂

Freitag, 15.1.

Mir war so danach, endlich mal wieder zu reiten! Die ganze Zeit im Moment gilt natürlich vorrangig Dón, da seine einzige Bewegung außerhalb der Box unsere Spaziergänge sind. Nacariño läuft seitdem zwar täglich mit Navarre, Merlin und oft auch Flamenco auf dem Platz, aber mehr eben auch nicht. Eine zweiwöchige Reitpause hatten wir beide noch nicht, und so war ich entsprechend gespannt, wie ihm das bekommt. Der letzte Ritt war ja so super entspannt.

Genau so fing dieser tatsächlich auch an. Ich merkte wieder, dass ich mit Entspannen gar nicht hinterherkam, er zuckte vor nichts, war leicht in der Hand, biegsam, fleißig, ohne schnell zu sein. Einfach toll. Ich konnte mein Glück kaum fassen.
Navarre war auf dem Platz, und sogar als der ein bisschen lustiger wurde, ließ Nacariño sich nicht beeindrucken. Wirklich ein guter Vorsatz für’s Neue Jahr…?

Alles war eitel Sonnenschein.
Und dann wollte ich galoppieren.
Hossa! Die Stimmung schlug direkt um. Also, nein, eigentlich blieb die Stimmung heiter, aber er war von jetzt auf gleich geladen, buckelbereit, hitzig, frech.
Ah ja.

Das beste Rezept ist dann ja bei ihm, einfach immer wieder zu galoppieren, bis ich treiben darf. Das half auch dieses Mal, er wurde langsam weicher, lenkbarer, lässiger, und schließlich durfte ich treiben, sogar behutsam mit Gerte, er fing an, hier und da einfach aufzuhören und ich durfte nachtreiben und darüber wegreiten. So weit, so gut.

Selbst Schuld, dachte ich, wer Arbeit will auch welche kriegt. Ich trabte wieder an. Nacariño wirkte verblüfft, der hatte schon gedacht, er habe fertig. Nix da.
Im Trab fasste ich ihn vorsichtig ein wenig mehr an, er spulte sich sofort wieder hoch, ich versuchte, genau die Grenze zu erreichen in der Grundspannung, die er aushalten konnte. Das fühlte sich phasenweise echt toll an!

Ich bat um einen versammelten Galoppsprung und bekam ihn. Ich bat um einen etwas versammelteren Trab und bekam eine ganze lange Seite, die sich toll anfühlte.
Ich lobte und ließ die Zügel lang, er stand und schnaubte und genoss das Stehen mit geschlossenen Augen und war zufrieden.

So ganz zu Ende war’s aber noch nicht, ich fragte einfach nochmal spielerisch Spanischen Schritt an, wohl wissend, dass zwei Anfragen hintereinander ihn zum Steigen reizte, also ließ ich ihn nach einem gehobenen Bein immer erst vorwärts gehen. So der Plan.
Er machte einen wirklich ausdrucksvollen Schritt – und klemmte sofort danach, als ich „hü“ machte. Er wollte hoch. Nein, heute nicht! Er tackerte seine Füße in den Boden und drohte zu steigen, wenn ich a) die Beine zumachen, b) die Gerte anlegen oder c) schnalzen sollte. Viel blieb mir also nicht. Er war die pure Drohung. Ich wollte jetzt aber partout kein Steigen, jetzt musste ich wohl einmal das durchsetzen, was ich bislang vermieden hatte – dass er vorwärts geht, wenn er klemmt und mir droht. Ich drohte also ihm verbal, dass er den Frack vollkriegen würde, wenn er jetzt nicht sofort losgeht (ohne wirklich vorzuhaben, diese Drohung wahrzumachen, aber ich konnte ja mal gucken, ob das Eindruck auf ihn machte – nö, nicht sonderlich). Ich musste also nun mal die Gerte etwas mehr anlegen als bisher. Das hatte ich bislang vermieden, weil er sofort durchblicken lässt, dass er sich wehren würde. Und ich möchte ja gerne unter dieser Schwelle bleiben, ab der er sich wehren würde, und die, ohne dass er es mitkriegt, nach und nach hochsetzen.

Einer von beiden verschiebt immer die Grenzen – Pferd oder Reiter, je nachdem, wer mit seinem Vorhaben durchkommt. Ich würde die Grenzen, von denen er ja mal gelernt hat, dass er sie vorgeben darf, so nach und nach unauffällig aufweichen. Ich will aus meinen Pferden generell so viel rausholen, wie drin ist – aber sie müssen es von sich aus geben wollen. Das geht nur, wenn sie mir vertrauen, dass jede meiner Anfragen erfüllbar ist, und das lernen sie eben nur, wenn ich mit den Grenzen super sorgsam umgehe. Und Nacariño hat eben schon eine ganze Menge Erfahrungswerte, wenn es darum geht, dem Reiter Grenzen aufzuzwingen. Und es überrascht ihn immer wieder mal, wenn ich darauf nicht eingehe oder er bei mir damit keinen Erfolg hat. So weichen Grenzen natürlich auch auf, ich möchte aber so langsam auch mal sagen dürfen „probier das einfach aus, ich weiß, dass Du es kannst. Mach einfach“. Und das jetzt war so ein Moment, wo es mir nur darum ging, dass er sich vorwärts bewegt. Also nicht mal etwas Neues, Exotisches. Das ist erfüllbar und davon war ich restlos überzeugt, das hat er nicht in Frage zu stellen. Um dieser meiner Überzeugung Nachdruck zu verleihen, legte ich die Gerte ans Fell. Er wurde einen Meter kurz und drohte mit allem möglichem, wenn ich damit nicht aufhörte. Ich hörte nicht damit auf, also probierte er, allerdings schon relativ halbherzig, einige Formen der Gegenwehr aus. Nebst einem wirklich sattem Auskeilen in Richtung Gerte machte er sich super kurz und immer kürzer und betonierte sich im Boden ein. Ich war höchst wachsam, aber irgendwie war es auch echt witzig, was er da machte. Hätte ich gerne von unten gesehen. Zum Absitzen war es aber gerade ein denkbar schlechter Zeitpunkt. Er hatte jetzt wirklich vorwärts zu gehen. JETZT!

Meine Gerte wurde deutlicher. Sein Auskeilen auch. Hoppla! Und dann machte er den „Fehler“ – er setzte ein Vorderbein seitlich. Es war wohl zu schwierig geworden, das Gleichgewicht auf so kleinem Raum zu halten. Ich lobte wie verrückt diese kleine Bewegung. Nun war er hin- und hergerissen. Er war noch in seinem ich-mach-das-jetzt-nicht-(auch-wenn-ich-schon-gar-nicht-mehr-weiß-warum) drin, wollte aber natürlich auch nochmal gelobt werden. Und das war ja nun denkbar einfach zu erreichen – einfach ein Bein nach vorne oder zur Seite bewegen, ohne damit nach der Gerte zu hauen. Die Gerte lag da immer noch, wuschelte auf dem Fell rum, tickte auch mal, schlug nicht, war aber präsent und nervte gezielt. Er überlegte. Wurde wieder kurz. Keilte nochmal herzhaft aus. Und da kam, für ihn völlig unerwartet, ein Schlag. Daraufhin versuchte er empört, noch kürzer zu werden, das ging aber gerade nicht mehr, und so musste er leider, um nicht umzufallen, einen Schritt mit einem Vorderbein machen. Und wurde – auf der Seite des Vorderbeines – ganz doll gelobt.

Gleiches Spiel nochmal, wieder ein gezielter Schlag auf sein nach-oben-drohen und Auskeilen – und dann ging er los. Und ich lobte so richtig. Das war das erste Mal, dass ich durchgesetzt hatte, dass er auf Gerte vorwärts geht. Und er stellte wohl fest, dass sich der Aufwand für eine so kleine Anforderung nicht gelohnt hatte (was nicht heißt, dass er es nicht morgen wieder in Frage stellen würde. Oder auch gleich zehn Meter später. Einfach mal so, um zu gucken, wie ernst ich das meine). 

Ich möchte hier mal „Schlag“ definieren – das ist kein Ausholen oder etwas, was weh tut, das ist nicht mehr als ein Schlag, den wir am Oberschenkel gut aushalten würden. Für ihn aber ist das schon ganz klar eine Einwirkung, die ihn empören kann. Einfach, weil sie so deutlich und kurz und klar ist. Kein Bein kann so kurz klar auf wenig Raum agieren – ein Sporn vielleicht, ein Schenkel niemals. Ich erziehe meinen Pferden ohnehin ab, auf den Schenkel zu warten, um vorwärts zu gehen, mein Bein ist für seitwärts und zum Versammeln da, nicht zum vorwärts treiben. Meine Pferden werden zu so einem „Go“ erzogen, dass sie immer auf vorwärts gepolt sind – nur dann darf ich überhaupt zurücknehmen, nur dann kann ich bewusst und gezielt spannen, nur dann darf ich wirklich versammeln. Wenn sie vorwärts denken. Sie müssen auch im Rückwärtsrichten vorwärts denken. Nur dann bekomme ich Zug in die Hand, nur daraus ergibt sich die positive, jederzeit veränderbare Spannung der Oberlinie und daraus die frei agierenden Beine, die diese großen, elastischen Bewegungen ermöglichen.
Davon ist Nacariño zwar noch weit entfernt, aber er zeigt schon immer wieder in kleinen Momenten, was da mal alles möglich sein wird, wenn er erst „aufmacht“. Mit Aufmachen wiederum meine ich im Prinzip ein sich geistig öffnen, eine Bereitschaft, aus der sich Durchlässigkeit ergibt, ein Wille zum Zuhören, die Freude an der Mitarbeit, das gierig werden nach Bestätigung. Das wecke ich in den Pferden. Im Prinzip: Motivation.

Ich schweife ab, sorry 🙂

Wir kamen also wieder vom Fleck. Nun fragte ich den Spanischen Schritt noch einmal an, wieder nur ein Bein, und er drohte wieder zu klemmen. Und dann machte ich mal richtig Hü. Ich ließ ihn vorwärts traben, aber richtig, was ihn ziemlich überraschte. Er machte ein paar höchst dynamische Sätze (ein gewisses Kapriolen-Talent ist nicht zu übersehen).
Ich ließ ihn zurückkommen in den Schritt, fragte ein Bein an, er hob es und ich trabte sofort an (während ich lobte). Das machte ich ein paar Mal, und da bekam er (m)eine Idee. Er fing an, nach vorne zu ziehen und hörte auf, rückwärts oder an Gegenwehr zu denken. Und da bekam ich ganz viele kleine Ansätze von dem eben beschriebenen – von dem vorwärts denken, vom Aufmachen, von dieser (relativ) freien Bewegung, von einer gewissen Durchlässigkeit. Und ein freudig mitarbeitendes Pferd.
Nacariño war nachher regelrecht begeistert und versuchte vorauszuahnen, was ich als nächstes wollte, und so konnte ich ein, zwei Übergänge wirklich über die Gedanken steuern. Geil. Wir hörten total zufrieden auf.

Ich glaube, das war ein Meilenstein…

Sonntag, 17.1.

Es hatte ein wenig geschneit, immerhin so viel, dass es draußen sehr hübsch aussah.
Plan A war, in die Halle zu fahren, Plan B waren Schnee-Fotos. Plan B siegte 🙂

Und so durften Nacariño, Fàscino, Navarre, Merlin und Flamenco über die Weide toben. Wir hielten drauf mit den Kameras, es gab tolle Momente. Leider flogen Merlin und Nacariño auch einmal hin, da am oberen Rand der Weide ein Asphalt-Streifen ist. Der war jetzt natürlich glatt und die beiden legten sich da auf die Seite. Nacariño hatte so viel Schwung drauf, dass er mit einem Hinterbein in den Zaun geriet und den Draht zerriss.
Er rappelte sich wieder auf und tobte weiter, als sei nichts gewesen – auch Merlins Bewegungen waren in Ordnung. Wir holten die Pferde aber bald danach rein und versorgten ein paar kleine Wunden, die auf den Schimmeln natürlich gut zu finden waren. Alles nicht schlimm, kleine Abschürfungen, aber mal aufpassen in den nächsten Tagen, ob die Bewegungen klar bleiben oder ob da noch etwas nachkommt. Kennt man ja von sich selbst – direkt nach einem Sturz ist es oft gar nicht schlimm, aber wenn der Körper erstmal zur Ruhe kommt…
Also werde ich morgen mal gucken, wie es den beiden geht und mich ein wenig um Körper und Seelen kümmern. 
Und mich dennoch an ein paar tollen Momenten erfreuen:

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Freitag, 22.1.

Da der Platz nun seit Tagen durchgefroren ist, lässt sich hier nicht reiten. Und nicht longieren. Und nicht handarbeiten. Und so 🙂

So zog es mich nun aber doch sehr Richtung Halle, ich wollte unbedingt wieder auf Nacariño rauf. Er ist ohnehin mächtig unternehmungslustig!

Das Wetter war ein Traum, also beschloss ich morgens, mit ihm zur Halle zu gehen. Fahren wollte ich nicht, da ich nicht sicher sein konnte, dass dort am Hof jemand wäre, der zur Rückfahrt hinter ihm die Stange schließen würde. Und seit dem letzten Hallenbesuch hatte ich nicht wieder verladen.
Das Wetter lud zu einem Spaziergang ein, also nahm ich alles mit, was wir brauchten und dackelte mit ihm los.

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Normalerweise geht man diesen Weg in zwanzig Minuten. Ich brauchte eine halbe Stunde, weil ich alle Nase lange diese traumhaften Winter-Momente fotografieren musste. Was für schöne Motive! Und dann noch diese Sonne!

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Nacariño genoss den Ausflug, er war kernig, aber absolut gehorsam. Ich hatte erst überlegt, hin zu führen und zurück zu reiten, aber den Gedanken verwarf ich schnell wieder, die Wege waren phasenweise reichlich glatt. Da reicht ein blöder Satz zur Seite und man ist auf dem Eis!

In der Halle führte ich eine Runde, Nacariño war heiß, wieherte, wurde immer frecher und überdrehter und ich sah nur zwei Möglichkeiten: rüber in die kleine Halle und ihn laufen lassen oder longieren (eine Longe hatte ich nun allerdings nicht auch noch mitgenommen, aber da gäb’s ja Alternativen), oder rauf da. Ich entschied mich für rauf da 🙂
Nacariño sah keine Veranlassung, auch nur ansatzweise in der Nähe der Aufsteighilfe stehen zu bleiben, er schnorchelte und prustete da rum und wurde richtig zappelig.
Ich stellte das Treppchen günstiger hin, führte ihn drei, vier Mal drumrum und machte dann einen flinken Satz. Er war etwas überrascht und blieb sehr brav stehen, so dass ich mich sortieren konnte. Als ich dann anritt – ganz vorsichtig – kam aber eine Kampfansage unter mir. Oha. Er war echt griffig!

Unter dem Sattel war er hier ja nun erst zum zweiten Mal und zum dritten Mal überhaupt in dieser Halle. Also maß ich seinem Sicherheitsabstand zur Bande keinerlei Bedeutung bei und so dauerte es gar nicht lange, bis er von selbst plötzlich doch an der Bande entlang gehen konnte.

Ich wollte, dass er Schritt geht und nicht gleich lostrabt, was er durchaus im Sinn hatte – er hätte auch sofort den dritten Gang genommen. Er war echt grell. Aber: er war super weich im Hals! Zwar schlenkerte er damit rum und hielt den keine Sekunde still, aber jede meiner Zügelhilfen wurde prompt und ohne jegliche Gegenwehr beantwortet.
Das war klasse.

Ich fragte vorsichtig, so als Ablenkungsmanöver, ein Schulterherein an – links großartig, rechts ein einziges über die Schulter wegbrechen und sich erneut aufladen. Und dann wieherte im Stall ein Pferd. Die Geräusche bis dahin hatte er wahrgenommen, sich darum aber nicht weiter gekümmert (brav), aber auf dieses Wiehern antwortete er jetzt mit einem hysterischen Kreischen. Danach fühlte ich seinen Rumpf ganz hart angespannt an meinen Schenkeln und war darauf gefasst, dass er jetzt den Stift aus der ihm eigenen Granate gezogen hätte. Ich zählte im Geiste die Sekunden runter, die mir noch blieben.

Hatte er aber nicht. Er drohte zwar mehrfach an, loszuschießen, aber er tat es nicht.
Das war jetzt das dritte Mal hintereinander, dass er unter dem Reiter nicht mehr abhaut. Das Mal davor war der Ritt, bei dem er gefühlt ununterbrochen losgeschossen war.
Alles ja schon durch die langen Pausen jetzt ein wenig her, aber deshalb auch noch so gut in Erinnerung. Entweder hat er da einfach nochmal alles durchgezogen, was Abhauen angeht, und nun selbst die Schnauze voll davon, oder er wird jetzt klug und alt und weise und erwachsen und anständig und all sowas?? Zu schön, um wahr zu sein 🙂

Auf jeden Fall hat sich etwas geändert. Finde ich ja seit Jahresbeginn. Und so sagte ich nach gut zehn Minuten Hochspannung zu ihm „Und nun entspann Dich doch mal ehrlich“. Und da fiel auf einmal ganz viel Spannung von ihm ab, er schnaubte, ließ den Hals fallen und ich kam zum Treiben.

Es passiert immer wieder, aber es überrascht mich auch immer wieder: Ich sage etwas in klaren Worten, und er tut es. So einfach… Ich darf es nicht als Frage formulieren, ich muss es ernst und von Herzen meinen und darf selbst keinen Zweifel hegen. Dann lässt er sich – immer wieder – einfach darauf ein. Hammer.

Ab dann wurde es ein wirklich toller Ritt. Er hatte genau die Mischung aus Energie / Dynamik / Grundspannung und Losgelassenheit / Durchlässigkeit / Elastizität, die ich mit wünsche. Zu mehr ist er im Moment unter dem Reiter noch nicht fähig. Er war phasenweise so gut wie noch nie. Ich bekam auf beiden Händen ein herrliches Angaloppieren aus dem Schritt, im Trab eine schöne Idee von Versammlung und dann der Hammer: ich trabte, ging auf die Diagonale und legte kaum spürbar die Gerte an. Mehr war es nicht. Und er zog so fühlbar aus der Hinterhand an, entwickelte Schub, ohne schnell zu werden, die perfekte Idee des Zulegens, so hat sich das noch nie angefühlt!
Er war so durchlässig, er hat einfach nicht nachgedacht, hat meine Gedanken durch seinen Körper fließen lassen – mein Geist, seine Beine… – das war unglaublich. Unglaubliche drei, vier Sekunden. Ich lobte wie verrückt. Das war das erste Mal, dass er erkennen ließ, dass er eines Tages im Raumgewinn und im Versammlungsgrad im Trab stufenlos verschiebbar wird. Da war der Anfang. Dieser eine, einzige (An-)Tritt. Lechz…

Es gab noch zwei tolle Momente: zum Einen durfte ich nach Spanischem Schritt fragen – machte er nicht, aber er dachte auch nicht eine Sekunde hoch oder rückwärts, sondern trabte schließlich an. Dafür lobte ich – die Beinhebung bekomme ich schon wieder irgendwann, das Vorwärtsdenken ist mir viel wichtiger!

Das andere war der Hals hinterher… Im letzten Galopp ließ ich die Zügel aus der Hand kauen, er zog wunderbar weich in die Hand, ich parierte durch und ließ den Zügel fallen. Er streckte sich mit einer Oberlinie, die so dabei noch nie ausgesehen hat. Alle Muskeln beweglich und da, wo sie hingehören, und der Hals wirkte so lang wie nie zuvor.

Ich strahlte im Kreis. Er hat mich mit diesem Ritt lauter kleine Blicke in die Zukunft erhaschen lassen. Wunderbarer Nacariño, danke dafür…

Er durfte natürlich noch in der kleinen Halle frei laufen. Wieder dieser elastische, schöne Trab vom letzten Mal…

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Und das freie Steigen war auch wieder da! Erst nicht, erst drehte er um und ging weg, dann habe ich ihn ganz behutsam auf immer kleinerem Raum „eingeengt“ und dann stieg er nicht nur auf zehn Meter Entfernung, sondern auch ganz dicht bei mir.
Ich fotografierte, während ich das Kommando gab und sah bei vollem Weitwinkel gar nicht, wie nah er dran war… Als ich die Kamera runternahm, standen wir uns Aug‘ in Aug‘ gegenüber und ich schätze, er hätte mir bei der Nummer mal lässig die Kamera aus der Hand schlagen können. UPS…
Nicht problematisieren. Hat er ja nicht gemacht 🙂

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Kleiner Drache!
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Wir traten glücklich und zufrieden den Heimweg an, genossen die Sonne und die Nähe des anderen. So entspannt habe ich ihn noch nie erlebt. Er ließ sich auch überhaupt nicht beschleunigen, taperte da so hinter mir her mit halb geschlossenen Augen, brummelte ab und zu vor sich hin und schnaubte. Dieses Brummeln ist zu süß, er „erzählt“ auch beim Reiten manchmal. Ich ermuntere ihn dann immer, weiter zu erzählen. Von mir aus kann er die ganze Zeit brummeln, dabei ist er noch nie abgehauen 🙂

Zu Hause durfte er dann noch mit Merlin und Dón auf die Weide – also, wenn das mal nicht der perfekte Wintertag für ihn war!

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Sonntag, 24.1.

Der Schnee war weg, der Platz bereitbar. Ich wollte reiten. Und dieses Mal glaubte ich Nacariño seine Entspannung, mit der er auf den Platz kam. Und so war es auch. Er blieb entspannt und noch viel besser – er ließ sich anfassen. Ich durfte wieder behutsam fordern. Ich gehe jetzt bewusst immer wieder mal an seine Grenzen, um ihn spüren zu lassen, dass es aushaltbar ist und mehr nicht passiert. Auf Ehrenwort passiert nie mehr, als er aushalten kann. Das glaubt er so langsam und so lässt er immer mehr Forderungen zu.

Als ich in der Halle war, gab es ja noch eine Premiere: normalerweise kann ich zwar bitten, dass er weich antrabt, was er ja inzwischen auch versucht und meistens kann, aber der Trab wird immer unangenehmer. Da war es zum ersten Mal so, dass er unangenehm antrabte (das kennen wir ja…), sich im Trab aber so weit entspannte, dass der Trab weicher wurde. Und das war neu! Das gelang heute auch wieder – er trabte recht kernig und griffig an, ließ sich dann aber immer mehr los. Schön zu sitzen ist das wahrlich noch immer nicht, aber die Qualität des Trabes verändert sich dennoch. 

Und so wagte ich gegen Ende, ihn mal einige Runden am Stück zu spannen. Ich wollte mit der Gerte ran, wollte zum Treiben kommen, wollte ihn in mehr Grundspannung versetzen, die er aushalten kann. Ich veränderte drei Runden lang immer wieder den Spannungsgrad, für ihn war das schon echte Versammlung, ich ließ den Trab minimal raus und setzte ihn wieder, und dabei sah ich zu, dass ich das alles über Kreuz und Bein steuern durfte und ich nicht mehr als das Zügelgewicht in der Hand hatte. 
Es gab tatsächlich nur einen einzigen Moment, in dem er gegen die Hand angehen und abhauen wollte. „Das meinst Du doch wohl nicht ernst!“ zickte ich ihn an und er ließ nach ein paar Metern wieder los. Diese ganze Tour war insgesamt einfach unglaublich gut!
Ich bekam tolle Spannungsmomente, er trug sich über weite Strecken selbst und bekam eine tolle Dynamik, und ich durfte mehrfach ganz fein zulegen – naja, noch nicht richtig zulegen, aber eben diese Ansätze des Rauslassens, ohne dass er auf und davon ging.
Zu schön! Das war anstrengend (für beide), aber echt großartig! Nacariño wirkte wieder ungeheuer groß hinterher und schnaubte zufrieden.

Und wieder waren es einige wenige Tritte, Schritte, Sprünge, an denen ich mich stundenlang freuen kann. Dazwischen waren diverse Schritte, Tritte und Sprünge, über die man sich ärgern könnte, wenn man denn will, aber das ist so sinnlos! Und wenn es von 45 Minuten Zusammenspiel vielleicht nur fünf herausragende Minuten gab, dann sind es die, die im Kopf (und im Herzen…) bleiben müssen, wenn man absitzt. Dann werden es wie von selbst mehr.
Wer also noch unzufrieden absteigt – umdenken! Ich bin seit bestimmt zehn Jahren (oder mehr) nicht mehr unzufrieden vom Pferd gestiegen. Und ich gedenke es nie wieder zu tun. Das ist eine echte Einstellungssache und hat gar nichts mit dem zu tun, was auf dem Platz passiert ist, sondern nur damit, wie man das empfindet. Also, Auftrag für Deinen/Ihren nächsten Ritt, wie immer der auch werden mag: die drei schönsten Momente merken und sich an denen nach dem Absitzen so richtig freuen und dem Pferd dafür dankbar sein! Wenn da keine drei tollen Momente bei waren, liegt es nicht am Pferd…

In der Reiterei geht es darum,
mit dem Pferd derartige Harmonie und Verständigung herzustellen,
dass der Reiter abgesessen fühlt, Augenblicke tiefster Schönheit erlebt zu haben.
Nuño Oliveira

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Donnerstag, 28.1.

Viel Zeit mit Tageslicht hatte ich heute nicht, und so überlegte ich, wie ich zeitsparend beide Jungs bewegen konnte, wenn nicht laufen lassen. Da der Platz im Moment der einzige Auslauf ist, wollte ich da nicht auch noch laufen lassen.
Mal Tapetenwechsel…
Und so kommt jetzt wieder so ein echtes Corinna-Ding – liebe Kinder zu Hause an den Bildschirmen und liebe Zuschauer in Österreich und der Schweiz (kicher…), bitte nicht nachmachen!
Außer, Sie sind ähnlich irre gepolt wie ich. Dann los.

Ich sattelte Dón und nahm Nacariño als Handpferd und ging direkt ins Gelände. Von Handpferde-Routine kann man bei beiden nicht sprechen, auf Dón gerade erst einmal wieder draufgesessen und nun schon wieder ein paar Tage nichts gemacht – hmmm.
Muss man nicht so machen.
Kann man aber.

Also um genau zu sein: so wollte ich es machen. Ich musste aber ja erstmal auf Dón raufkommen. Nach wie vor möchte ich nicht ohne Hocker aufsteigen bei ihm, wenn es sich vermeiden lässt. Ich wollte in der Stallgasse aufsitzen und war schlicht zu faul, meinen guten Hocker zu holen. Wozu fünfzig Meter hin und fünfzig zurück laufen, wenn man es vermeiden kann. Und wir wollen jetzt nicht diskutieren, was schneller gegangen wäre!
Ich stellte die beiden also in „Startposition“ und einen roten Eimer umgedreht neben Dón. Dón schnorchelte den an und ging natürlich einen kleinen Schritt beiseite, als ich aufsitzen wollte. Eimer neu gestellt, Dón sich verschoben, Nacariño verschob sich mit, ich beide wieder ausgerichtet, Eimer ausgerichtet, nun verschob sich Dón nach vorne, Nacariño wurde das zu blöd, der verschwand zurück in seine Box.

Dón drehte sich mit um, fiel dabei über den Eimer, der mit lautem Gepolter unter seinem Bauch rumrollte. Das war der Gesamtsituation nicht zuträglich. 
Neuer Versuch. Ich bekam den Fuß in den Bügel und beim Abstoßen krachte der Eimer um und flog beiden unter den Bauch.
Die Jungs wollten keinen weiteren Versuch mit diesem Eimer. Ich hatte Verständnis. Den lernen wir aushalten, wenn wir mehr Zeit haben.

Ich ging also mit beiden raus (was immerhin schon der Weg Richtung Hocker war), aber den Hocker wollte ich jetzt schon mal aus Prinzip nicht. Da liegt doch genug Holz rum.
Ich stellte Dón also neben so einen kaputten Stamm. Beide warteten brav, ich kletterte da rauf und merkte, dass der Stamm kippelt.

Muss ich weiter erzählen??
Na klar polterte dieses Holz-Bruchstück unter Dóns Bauch, kaum dass ich – schon den Fuß im Bügel – hoch wollte, Dón wurde langsam humorlos und fand das blöd. Er ging einen Schritt zurück, ich rutschte zwischen kippendem Stamm und Dón ab, Nacariño überlegte, wohin er flüchten konnte. Tat er aber nicht. Brav, der Gute.

Ich musste lachen. Ich stand da mit den beiden und musste richtig lachen. Wer immer sich das angeguckt hätte, hätte mir nur noch einen Vogel gezeigt. Das muss insgesamt einfach urkomisch ausgesehen haben. Dón entspannte sich, weil ich lachte, und nahm es nicht ganz so schwer. Die spinnt wieder. Kennt er ja schon.

Ein anderer Stamm hielt meinem Aufsitzversuch stand und ich war endlich oben. Geht doch.
Dón schnaubte ab und war sichtlich froh, dass dieses Gehampel ein Ende hat. Super, mein anfangs mal aufsitz-traumatisiertes Pferd mit so etwas zu konfrontieren!

Wir konnten endlich los. Ich hatte Handschuhe an. Sehr glatte. Von denen verabschiedete ich mich vorsichtshalber, nachdem ich versucht hatte, zwei Zügel und einen Strick zu sortieren und mir alles durch die Finger glitt. Lieber kalte Finger als nichts halten zu können! 
Die Gerte störte irgendwie auch. Die klemmte ich mir unter’s Bein, um erstmal die lustigen Jungs in den Griff zu bekommen. Nacariño fing fast an zu buckeln neben mir, so gehfreudig war er. Dón war auch reichlich gut drauf. Mir fiel wieder mein CAVALLO-Interview ein… „Frau Scholz, wie bereiten Sie das vor?“ . „Gar nicht. Einfach machen…“ 🙂

Die Tour war zugegeben ziemlich unterhaltsam und forderte reichlich Konzentration und Beweglichkeit. Nacariño wurde immer witziger und schließlich sehr zärtlich, er biss mir so im Gehen nebenbei immer mal in den Oberschenkel. Und schließlich in den Hintern. Jedem Mann hätte ich dafür eine geknallt. Hier bekam ich den nächsten Lachanfall. Dieser Blick! Beißt mich und grinst mich an! Dón versuchte, sich zu uns umzudrehen, der wollte nun mitlachen und auch wissen, was witzig war. Und ich immer dazwischen mit zu wenig Händen. Mann Mann…
Ich sag ja, so ne typische Corinna-Nummer.

Den Weg Richtung Möschenhof trabten wir. Oha. Die Jungs wurden sehr lustig. Ich hatte (wörtlich) alle Hände voll zu tun, sie am Angaloppieren zu hindern, das hätte, denke ich, dann wirklich schief gehen können. Die heizten sich so schon gut aneinander auf. Und dann sprang der eine zur Seite und dann der andere, und jeder war empört, wenn der andere einen Satz machte. 
Ich hielt mit dem Bein die Gerte fest und dachte noch, wenn sie hier runterfällt, finde ich sie wenigstens wieder, aber mein Ehrgeiz lag schon darin, die eben nicht fallen zu lassen. Ich zog sie also unter meinem Bein hervor, weil sie im Trab schwieriger zu halten war, und nahm sie in die Hand. Da war sie zwischen den Pferden, was Nacariño noch kerniger und frecher werden ließ. Also Gerte nach links gewechselt, da mag ich sie aber nicht halten, ich habe die seit Jahren nur noch in der rechten Hand, und prompt schielte Dón nach links zur Gerte, die er da noch nie gesehen hatte und legte den Turbo ein. Ich klemmte mir die Gerte schnell unter das linke Bein, sorgte für Knieschluss und nordete meine wilden Tiere wieder ein. Alles nicht so einfach hier.

Am Möschenhof guckte uns die Herde auf der Weide höchst erstaunt entgegen und ich hoffte nur, dass Dón sich hier nicht so schlecht benehmen würde wie beim letzten Mal.
Tat er nicht, ich konnte an der Weide vorbeireiten. Am Hof gab es für beide einen Keks und wir kehrten um.
Den Weg Richtung Heimat traben? War das heute sinnvoll? Musste das sein?
Nö. Die Sinnfrage verwarf ich wieder, und ich tue ja gerne Dinge, auch wenn man sie lassen könnte. Ich trabte also den Weg wieder zurück. 

Ach!
Die zwei entspannten sich auf einmal, Dón machte den Hals lang, Nacariño trabte am losen Strick mit, beide schnaubten und waren zufrieden. Ich konnte mal den, mal den durch eine Pfütze schicken. Jetzt wurde ein Galopp schon fast verlockend, und ich war selbst ein bisschen überrascht, dass ich mich zusammenreißen konnte.
Den ersten gemeinsamen Galopp nicht im Gelände!
Nicht mit diesen beiden Pferden!
Später!

Wir genossen den Trab, sie parierten auf Pfiff lässig durch und gingen super entspannten Schrittes nach Hause. Hach nee, wat schön!

Freitag, 29.1.

Was für ein Sturm! Aber Nacariño ist ja inzwischen so entspannt.
War er auch. Für die ersten zwanzig Meter. Bis zu genau dem Moment, als Navarre neben ihm einen Satz zur Seite machte, weil unsere Kalaschnikow-Enten auf dem Teich herum schwammen. Nacariño machte einfach mal mit und schoss davon. Ich hatte gerade eine ziemlich lässige Zügelhaltung und fasste nun blitzartig nach, um durchzuparieren. Nacariño machte ziemlich ernst und ich wollte ihn auf keinen Fall (auf keinen Fall!) um die Ecke rennen lassen. Ich nahm also seinen Kopf nach links („nahm“ ist jetzt die nicht ganz so grob klingende Beschreibung dafür, dass ich ihm schlicht keine Wahl ließ. Du guckst auf gar keinen Fall nach rechts! Du bleibst hier!) Und tatsächlich – der ehemals heftige Widerstand, den er im Hals aufbauen konnte, ist einfach nicht mehr da. Er ließ sich noch vor der Ecke einfangen und anhalten. Der Hals ließ das Stellen durch. Das war wirklich deutlich anders als noch vor ein paar Wochen.

Nun behielt er Navarre im Auge und machte kollektiv jedes Mal mit, wenn der auch nur zuckte. Und der zuckte ganz schön. Nacariño wusste nicht ernsthaft, was so schlimm war, aber bevor man eine Gelegenheit verpasst, bei der man abhauen sollte, tat er es lieber. So rein prophylaktisch. Mein Ziel war nun konkret, ihn so zwischen den Beinen zu behalten, dass ich am weitgehend leicht durchhängenden Zügel Kontrolle über ihn hatte. Der Zügel sollte nur anstoßen, wenn er weg wollte, ansonsten wollte ich ihm einen Rahmen, aber darin völligen Freiraum geben.
Das gelang tatsächlich ziemlich großartig. Und zum ersten Mal saß ich gute zwanzig Runden am Stück aus im Trab – es fühlte sich nicht mehr so schlimm an wie sonst, und leichttraben wäre mir bei dieser Grundspannung im Ernst auch zu gefährlich gewesen.
Ich wollte dran sein. Direkt. Sofort.
Und er merkte sehr wohl, dass ich dran war. Direkt. Sofort.
Und so startete er zwar noch ein, zwei Mal durch und nahm auch jedes Zucken von Navarre zum Anlass, auf’s Gas zu treten, aber er war bei dieser enormen Spannung so händelbar wie nie zuvor.

Und schließlich bat er um eine Pause (er! Haha… Kannst Du nicht mehr??), stand da und schloss halb die Augen. Er machte damit Feierabend. Nee, Hase, so nicht. Nochmal!

Er trabte wieder gut, ließ sich anfassen, ließ sich immer mehr los (blieb aber in Bereitschaft. Man weiß ja nie). Wir galoppierten noch auf beiden Händen, ich durfte im Galopp die Zügel verlängern, und wir konnten sehr entspannt aufhören.

Der Irre! Er selbst wäre vermutlich, alleine auf dem Platz, überhaupt nicht so in Rage gekommen. Er hatte sich so von Navarre anstecken lassen, hatte selbst aber eigentlich keinen rechten Grund gefunden, so viel Quatsch zu machen. Das war auch neu.

Darauf werde ich also achten müssen – er lässt sich durchaus anstecken. Will heißen, wenn wir mit einer Gruppe an der Nordsee sein sollten (zum Beispiel), und da können welche ihre Pferde nicht halten (was an der Nordsee ja durchaus mal der Fall ist), dann ist der weg. Den werde ich nicht halten können, wenn ein paar andere Hackengas geben. Der wird nicht bei denen bleiben, die sich halten lassen. Das zumindest ist mein Gefühl jetzt. Kann in ein paar Monaten anders sein. Heißt für mich aber: Nordsee alleine oder mit einem absolut zuverlässigen anderen Pferd. Tatsächlich am liebsten alleine…

Na, mal abwarten. Wir haben jetzt vier Monate miteinander verbracht. Und was ist da nicht alles passiert! Noch einmal vier Monate weiter wird das Bild ja schon wieder ganz anders aussehen! In sechs Wochen steht ihm ja erstmal sein erster Auftritt bevor – ich bin Mitte März an drei Tagen bei den Jubiläumstagen im Krämer Mega-Store in Henstedt-Ulzburg. Am aufgeregtesten (das ist ja mal ein Wort…) bin ich tatsächlich vor der Hängerfahrt mit Nacariño. Vor dem Verladen hinterher, um genau zu sein. Alles andere wird sich zeigen. Für den Auftritt selbst nehme ich mir kaum etwas vor, das ergibt sich. Insgesamt bin ich total gespannt darauf, wie sich die Jungs dort zeigen werden!
Plan zur Zeit: Donnerstag Nacariño, Freitag Dón, Samstag beide. Daumen drücken, dass das Wetter uns lässt, wie wir gerne würden!

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