2020

Vor jedem der letzten Stallwechsel hatte ich Sorgen um Fàsci – so auch dieses Mal. Bei jedem Stallwechsel fiel mein Großer in einen Jungbrunnen – so auch dieses Mal. Er kam noch nie (zumindest, seit er 20 ist) so gut durch einen Winter wie hier. Die Nacht verbringt in einer riesigen, offenen Box mit einem Nachbarn, die beiden kraulen sich inzwischen gegenseitig.
Nach dem Tod seines Weidekumpels steht Fàsci seit dem Winterende alleine auf einem Weidestück zwischen der Wallach- und der Stutenherde. Er findet es großartig und kommt endlich richtig zur Ruhe hier. Er muss nicht mehr aufpassen, ob von irgendwo einer kommt, er wird beim Dösen nicht gestört und kann fressen, wann und so viel er will. Das war genau das, was er nun inzwischen brauchte, und so sah er im Frühjahr wirklich top aus:

Der 28. Geburtstag sollte natürlich auch wieder gefeiert werden, zumal Fàsci auch noch an einem Wochenende Geburtstag hatte – aber das Wetter war so unfassbar schlecht. Aber seine Ex-Reitbeteiligung Swenja, die ihn fast 10 Jahre lang nicht gesehen hatte, kam uns besuchen. Das war total schön.

Ich machte reiterlich aus gesundheitlichen Gründen überhaupt nichts mehr, wagte es dann aber, im April eine kleine Runde in’s Gelände zu gehen. „Schritt gehen kann ich, wenn ich alt bin!!“ meinte Fàsci und verlor alle 10 Meter die Contenance. Unmöglich!! Er hatte dermaßen Feuer und federte da nur so vor sich hin – ich habe wirklich keine Ahnung, wo er das immer hernimmt. Bin aber mega glücklich, dass es so ist!

Im Sommer ging es mir besser, die Wärme tat gut, und so war ich mal wieder etwas öfter im Stall. Ich ritt selten, aber es machte dann immerhin wieder Spaß!

Im Juli stand ein Spiele-Parcours in der Halle und Fàsci machte gut mit. Begeisterung mag anders aussehen, aber immerhin 🙂

Ein Stoppelfeld neben dem Stall blieb einige Wochen stehen und da durften meine Jungs natürlich auch mal Gas geben. Fàsci nahm ich ein paar Mal frei mit.

Gegen Ende des Sommers begann ich, weiter an meinem Buch zu arbeiten – „Freude mit dem Halsring“. Ich hoffe, dass es nächstes Jahr erscheinen wird und dafür brauche ich na klar wieder etliche Fotos. Da ich natürlich wieder auf diverse Themen eingehen möchte, musste Fàsci mal wieder herhalten für irgendwelche Verrücktheiten 🙂
Es gibt Dinge, die kann man mit Halsring machen, muss man aber gar nicht – Longieren ist eines dieser Dinge.
Egal, Fàsci, zeigte natürlich, dass es geht 🙂

Longieren durch eine Vertiefung
Springen war auch kein Thema 🙂

Für das Buch muss ich mir aber ja auch wieder einfallen lassen, wie man Sachen vorbereitet. Ich bereite ja nix vor, ich mach einfach, aber das kann man ja nicht verallgemeinern.
Also bereitete ich mal Reiten mit Handpferd vor – ein Pferd mit Halsring, eines erstmal mit Kopfstück. Die Rollenverteilung war klar 🙂

Lümmel!!!

Ich hoffte auf ein Piaffe-Bild mit Fàsci (und Halsring) – und ich bekam es. Er piaffierte in Zeitlupe, damit Sönke auch ja ein scharfes Bild machen konnte 🙂

Schulparade
Terre à Terre

Dann waren wir noch im Gelände.

Das Stoppelfeld blieb lange stehen. Und so durfte Fàsci mit Halsring nochmal richtig Kante geben. Und das tat er!
Ich weiß wie gesagt echt nicht, wo er das hernimmt, aber er ging los wie vor 20 Jahren. Unglaublich!

Fàsci entwickelte ein sehr puscheliges Winterfell und verbrachte auch diesen Winter uneingedeckt. Er kam so gut wie seit Jahren nicht mehr in den Winter – für seine Verhältnisse gerade rund!

Ich ritt ab Herbst deutlich seltener. Meist nahm ich ihn als Handpferd mit, wenn ich mit Nacariño rausging. An manchen Tagen wirkte Fàsci steifer, der Rechtsgalopp war manchmal „weg“, aber immer war da dieser ungeheure Eifer, diese Gehfreude. Das fühlt sich schon unglaublich an, wenn man sich auf dieses 28jährige Pferd setzt und der in einem Schritt losstratzt… Raumgreifend, taktklar, energiegeladen. Unglaublich.

Im November entstanden ein paar Puschelfell-Bilder 🙂

Am 20. entstanden bei einer schönen Handpferde-Runde diese Bilder:

Am 25. November schockierte Fàsci mich mit einer Kolik, die wir zum Glück relativ schnell in den Griff bekamen. Wir gingen nachts in der Dunkelheit spazieren in dem Tempo, das er gehen mochte, und als er sagte „Nu is gut“ drehten wir um. Fàsci war noch zwei Tage etwas matt, überstand aber alles glimpflich. Ein Glück!!!

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