17.4. – Jubiläumstage bei Krämer

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Mein erster Auftritt mit einem 23jährigen Pferd… 🙂

Es ging um das „innere Bild“ und ich bezog nach kurzer Vorrede und Einleitung das Publikum direkt mit ein, indem ich zu einzelnen Zuschauern hinritt und fragte, was sie sehen wollen. War es nur die Überraschung oder haben wirklich so viele einfach keine Vorstellung davon, was sie gerne sehen möchten? Noch schlimmer – WIE sie es sehen möchten? Schulterzucken und Fragezeichen im Gesicht…
So fragte ich dann erst einmal welche, die ich kenne (und die mich kennen), und so langsam kam das Ganze in’s Fließen.

Anfangs ging es um Nachgiebigkeit. Ich zeigte, wie ich meine Pferde darauf einstimme, auf ein Zudrücken des Ringfingers nachzugeben. Fàsci machte willig mit.
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Es wurden verschiedenste Sachen gefragt – und Fàsci ging auf alles ein.
Sei es Schenkelweichen („und wie mache ich ihn dabei flotter?“), was ich ja sonst überhaupt gar nicht reite – das Flottermachen quittierte Fàsci mit empörtem Schweifschlagen, woraufhin ich ihm sagte, dass diese übertriebene Deutlichkeit nur eine Demo war, er möge bitte entschuldigen. Tat er dann auch.

Spannend auch die Frage eines ganz jungen Mädchens, deren Pony die eine Volte ganz lässig geht, die andere nicht. Kurzer Exkurs zum Thema Schiefe und dann zeigte Fàsci eine Möglichkeit, dem Pferd die „schwierigere“ Volte leichter zu machen.
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Und dann wurden die Zuschauer mutiger – zu dem, was sie sehen wollten mussten sie mir ja auch eine Priorität sagen. Na gut, konnten nicht viele, also tat ich das meist. „Rückwärtsrichten“ – „Ihre Priorität?“ – „Hmmm…“ – „Gut, meine wäre jetzt Takt und gerade, ok?“ – „Ok!“. Fàsci richtete brav rückwärts, zu Demo-Zwecken mit nach links ausweichender Kruppe, woraufhin ich die Korrektur zeigen konnte.

Dann erzählte eine Zuschauerin von ihrem Dreijährigen, der mit dem Kopf schlägt, vor allem im Trab. Kleiner Exkurs, was ein Dreijähriger können sollte – und was alles noch nicht 🙂
Dann die Bitte an Fàsci „sei mal drei jetzt“. Er trabte los wie ein Fünfjähriger. „Nee Fàsci, DREI!“ – und daraufhin trabte er in schlaksiger Jungpferdehaltung los, ging in keine Ecke mehr, brauchte Außenstellung in der Kurve, ich saß im Entlastungssitz und erzählte, während mein junges Pferd unter mir langsam von drei zu vier Jahren wechselte und schließlich zu fünf. Während ich zeigte, wie sehr ich den Dreijährigen in Ruhe lasse, den Vierjährigen begleite und den Fünfjährigen behutsam fordere.
Unglaublich – wie macht dieses Pferd das? Er lief nicht nur so, er fühlte sich auch so an!
Dieses Pferd ist schlicht der Hammer…
Fàsci 3jährig

Eine Zuschauerin hatte dann eine klare Vorstellung (na endlich!): „Einfache Schlangenlinie an der langen Seite, dabei fünf Trabtritte, fünf Galoppsprünge, fünf Trabtritte, fünf Galoppsprünge“ – Hoppla, erst traut sich keiner und dann sowas! Prima! Hätte nicht gedacht, dass eine Schlangenlinie so schnell vorbei sein kann, aber das Viereck ist ja auch klein hier. Sowas war nach unserem Geschmack.
Auch der Wunsch nach „einfach schönem raumgreifendem Schritt“, den ich natürlich gleich wieder ein wenig variieren musste, Fàsci zeigte schöne Unterschiede zwischen verkürzten und langen Schritten – und wie ich sie lang mache.
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Er passagierte trotz des tiefen Bodens wunderbar kraftvoll und leichtfüßig, ging lässige Dreierwechsel und zeigte ein sehr schönes Terre à Terre. Die Variante im Seitwärts war ungewollt – zumindest von meiner Seite aus 🙂
Fàsci Passage

Im Anschluss durfte er noch frei laufen und sich wälzen und na klar durfte er auch wieder an der Leckerlie-Theke im Laden naschen. Die Kunden waren hin und weg, ein Pferd (noch dazu ein so großes) im Laden zu sehen.

Alles in allem wieder ein einfach schöner Auftritt, der uns beiden viel Spaß gemacht hat.
Die Saison ist eröffnet!

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