2021

In diesem Jahr machte Nacariño eine echte Wandlung durch.
Ich war gesundheitlich noch immer angeschlagen und ritt selten, was er unglaublich gut wegsteckte. Na klar hätte er gerne mehr gemacht, aber er akzeptierte alles. Ich saß immer wieder mal drauf und so langsam verlor sich das Gefühl des „therapeutischen Reitens“ immer mehr, ich konnte länger und intensiver reiten und an ganz guten Tagen war sogar mal wieder ein bisschen Arbeit an der Hand oder – ganz selten – sogar am Langen Zügel drin. Alles am Boden immer nur für wenige Minuten, aber immerhin.

Ende April entstanden schöne Bilder:

Am 1. und am 8. Mai fanden bei uns die Themen-Nachmittage „Takt & Fußfolge“ statt – an 2 Nachmittagen aufgrund der durch Corona stark eingeschränkten Teilnehmerzahl. Nacariño war äußerst gut gelaunt, energiegeladen und in weiten Teilen höchst albern dabei.
Mit verschiedenfarbig bandagierten Beinen stellte er die unterschiedlichen Tempi insbesondere im Trab und Galopp vor. Er machte super mit, beschwerte sich aber ziemlich schnell über die Bandagen – das ist überhaupt nicht seins! Die machten wir also relativ schnell wieder ab, nachdem die Fußfolge verstanden war.
Die Bilder in der Halle entstanden am 1. Mai (gut zu sehen, dass es vorher ordentlich geregnet hatte…).

Am 8. Mai konnten wir raus! Das war natürlich viel schöner – und dieses Mal ertrug Nacariño die Bandagen auch deutlich besser. Wir machten sie, damit er sich wohler fühlte, dennoch ab, sobald alle die Fußfolge auswendig aufsagen konnten 🙂

Er stellte sogar den Kreuzgalopp vor! 🙂

Wir hatten richtig Spaß aneinander, Nacariño bekam immer mehr diesen regelrecht verliebten Blick, wenn wir uns ansahen, und es war spürbar, dass er einfach niemanden mehr in Gefahr bringen wollte.
Das wurde um so deutlicher, als ich es wagte, im Sommer eine Freundin reiten zu lassen, deren eigenes Pferd sich für längere Zeit einen gelben Schein geholt hatte. Nina kam schnell mit Nacariño zurecht und war gleichermaßen begeistert wie frustriert von seiner Feinheit. Er wollte gefallen und richtig machen, aber er schenkte ihr nichts in den „Kleinigkeiten“ – Übergänge wollte er ordentlich vorbereitet haben, sonst wurde er albern, anfangs verweigerte er ihr den Rechtsgalopp und strafte sie in den Traversalen für jedes schiefe Sitzen ab. Er wurde in den Sommermonaten plötzlich und unerwartet zu einem dermaßen tollen Lehrpferd, dass es mich mit riesiger Freude erfüllte, den beiden zuzusehen.
Nach kürzester Zeit gab ich ihr mit ihm freie Hand und ließ sie auch oft ohne mein Beisein reiten. Etwas, was ich bei diesem Pferd noch vor einem Jahr nicht für möglich gehalten hätte. Man merkte ihm an, dass er Spaß an seiner neuen Aufgabe hatte.

Am 8. August zeigte Nacariño Nina und Maren an einem Seminar-Nachmittag, wie sich Reiten mit feinen Hilfen anfühlen kann.

Schließlich machte Nina ihre ersten Erfahrungen „einhändig blank“ – und auch gleich mit Garrocha. Mit der mochte sie sich nicht sofort anfreunden, aber das kommt schon noch 🙂

Ziemlich spontan entwickelte das Team Légèreté die Idee zum 1. digitalen Team-Turnier. Die Mitglieder konnten für 5 Prüfungen Videos einreichen, die am 2. September bewertet wurden. Hierfür stellte ich Team-Mitglied Berit Nacariño zur Verfügung für die klassisch-barocke Dressurprüfung (leicht), und das Video zum Einreichen entstand auch gleich bei ihrem allerersten Ritt. Das war schon wirklich eine Leistung! Mit einem fremden Pferd gleich eine Aufgabe auswendig hinzulegen – an „auswendig“ scheiterte es dann leider auf den letzten Metern, hier verritt sich Berit zwei Mal, dennoch konnte sie sich mit diesem schönen Ritt, der vor allem durch genaues Reiten und Berits gefühlvolle Einwirkung beeindruckte, an zweiter Stelle platzieren.

Nacariño war kurz zuvor beim Schmied, und der hatte ihn dieses Mal ein bisschen zu kurz ausgeschnitten. Er ging ein wenig fühlig und so fehlte es ein bisschen an „Go“ und Frische und seinem sonst so dynamischen Zutreten. Zum Glück gab sich die Fühligkeit in den nächsten Tagen, so dass wir auch noch unsere Idee zu den „Iberischen Impressionen“ für die Offene Kür umsetzen konnten. Ich stellte Berit vor ganz schöne Herausforderungen (man wächst bekanntlich nur mit seinen Aufgaben…) – sie brachte ihre neunjährige Tochter Emma mit und ihr drückte ich einfach die große Flagge in die Hand, die beide dann hielten, so dass sie neben Nacariño her flatterte. Der ließ sich von nichts, aber auch von gar nichts beeindrucken und so gelang den dreien ein toller iberischer Tanz, der bei echt starker Konkurrenz mit einem tollen 4. Platz belohnt wurde!

Natürlich wollte – und durfte – Emma auch noch auf das „Einhorn“. Ganz ganz ausnahmsweise und nur für’s Foto einmal ohne Helm!
Sie wollte so gerne Damensitz…

Anfang September bekamen wir Besuch von Maren und Melanie. Im Stall ihres Vaters hatten meine Jungs einige Zeit gestanden, und nun fragte Maren, ob sie einmal von Nacariño Bilder im „Zauberlicht“ machen dürfe – na, aber klar!! Wir hatten an dem Abend einen traumhaft schönen Sonnenuntergang und die beiden nutzten das „Zauberlicht“ für so, so schöne Aufnahmen.

Ende September erwischte ich auch noch einmal einen Abend mit schönem Spätsommerlicht und einem höchst albernen Nacariño:

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