1.4. – Seminar „Takt & Grundspannung“

Am 1. April ging es in Theorie und Praxis um

Takt, Rhythmus, Fußfolge und Grundspannung

In Theorie und Praxis wurden besprochen und gezeigt:
– die Fußfolge der drei Grundgangarten Schritt, Trab, Galopp
– deren Takt und Tempi
– Takt und Fußfolge der Spezialgangarten Tölt und Pass
– positive und negative Spannung
– der Spannungsbogen
– die Verbesserung von Takt und Rhythmus durch bewußtes Verändern der Grundspannung durch den Reiter

Die Teilnehmer lernten nach der Theorie im Selbstversuch ihr persönliches Grundtempo und ihren eigenen Rhythmus kennen und bekamen so ein Gefühl für das eigene Gleichgewicht und dessen Störanfälligkeit bei Tempo- und Richtungswechseln.
Zudem führten sie sich gegenseitig und stellten einstimmig fest, dass der Geführte (das Pferd…) hochkonzentriert ist und oft unsicher, was denn der Führende (der Reiter…) wohl möchte…
Spannend und aufschlussreich!

Nach der Mittagspause mit warmem Imbiss ging es in der Praxis zuerst um

Taktverschiebungen und Spezialgangarten beim Gangpferd:
Islandpferde Lukka und Blika

Bei beiden Stuten konnten die Teilnehmer die Gangarten Schritt, Trab, Galopp, Tölt und Pass sehen. Hier wurde deutlich, wie störanfällig die einzelnen Gangarten beim jungen Gangpferd (Lukka) sind und wie die Trennbarkeit und Abrufbarkeit der einzelnen Gänge erarbeitet werden kann (Blika).

Unterrichtserteilung:
Araber-/Holsteiner-Stute Jairami

Sandra stellte ihre elegante braune Jairami vor. Die anfangs heftig überbaut wirkende Stute, die sich ständig von hinten zu überholen schien, veränderte sich im Lauf der Unterrichtseinheit durch konsequente Führung durch Anlehnung und einfühlsamen Sitz der Reiterin zu einem schwungvollen, taktklaren, kraftvollen Pferd, dessen Silhouette immer schöner wurde. Hier wurde extrem deutlich, wie sehr der Reiter für das Herstellen, Erhalten und Verändern der Grundspannung verantwortlich ist, damit sich das Pferd optimal unter dem Reiter bewegen kann.

Das ausgebildete, ausbalancierte Pferd:
Hannoveraner Fàscino

Der 20jährige Fàscino beeindruckte wieder einmal mit seinem in alle Richtungen verschiebbaren Schritt – Schulschritt, versammelter, Mittel- und Starker Schritt waren klar trennbar.
Und natürlich brillierte er in den Galopp-Lektionen – hier zeigte er neben dem klar durchgesprungenen Dreitakt auch abrufbar Vier- und Zweitakt. So sprangen die Teilnehmer auseinander, als der große Dunkelbraune fast 20 Meter und damit den damaligen Sinn und Zweck des Terre á Terre seitwärts demonstrierte.
Zudem durften die Teilnehmer im Anschluss noch direkt am gehenden Pferd die Muskulatur und deren Veränderung bei Spannungswechseln erfühlen. So gingen bis zu vier Teilnehmer an Fàscinos Seiten und legten bis zu acht Hände an, während er seine so markante Muskulatur fühlen ließ. Insbesondere von den Teilnehmern, die ihre Hände an die Hinterhand gelegt hatten, kam während des Anpiaffierens ein hörbares „Wow“   🙂

Ein wieder einmal randvoll mit Input gefüllter Tag, der begeisterte Teilnehmer und strahlende Pferde hinterließ. Einhelliges Fazit: absolut elementares Grundwissen, das hier mit vielen Details vermittelt wurde, und um das man sich doch zu selten Gedanken macht… So war es sehr erfreulich, dass das Niveau und der reiterliche Anspruch der Teilnehmer so verschieden waren und doch jeder für sich viel mit nach Hause nehmen konnte.

Bis zum nächsten Mal!!

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