14.9. – Krämer Jubiläumstag(e)

Plan war, Donnerstag und Freitag mit beiden Pferden bei den Krämer Jubiläumstagen „Spaß mit zwei Pferden“ zu zeigen – dieses Mal nicht in beim Mega-Store Henstedt-Ulzburg, sondern in Reinfeld bei Lübeck.
Diverse Hänger durchkreuzten meine Pläne – zuerst mein eigener, der Mittwoch durch den Tüv sollte, hierfür neue Reifen brauchte, die nicht rechtzeitig kamen. Ich frage also meine Freundin, ob ich ihren Hänger haben dürfe, durfte ich, den holte ich Donnerstag früh. Damit fuhr ich zu meinem Hänger, wollte die Transportgamaschen etc. umladen, machte die Tür auf und denke noch „Was kippt die so komisch“ – und dann dachte ich einen Moment gar nichts mehr, sondern hatte die ganze Tür im Arm, die mir schlicht entgegen fiel, weil die Wand da vollkommen durchgerottet war. Dem Hänger war ansonsten nichts, aber auch wirklich gar nichts anzusehen! Unfassbar.
Für den Donnerstag wurde es jetzt eng, erst Recht, nachdem eine weitere Freundin, deren Hänger ich noch in erreichbar Nähe vermutete, sagte, dass ihr Schloss kaputt sei…

Ich war fassungslos und durch den Wind. Nun haben wir aber einen Hängerverleih im Ort und der hat gerade zwei nagelneue vor der Tür stehen, einen davon sicherte ich mir zumindest für Freitag. Bis dahin hatte ich abgesagt und die waren so süß am Telefon – „Wo wohnen Sie? Wir haben einen Hänger am Stall, ich schick damit jemanden zu Ihnen!“. Sowas liebes! Wäre mit Henstedt-Ulzburg ja vielleicht sogar noch gegangen, mit Lübeck ging es nun wahrlich nicht mehr. Menno…!!!

Aber gut, der Freitag klappte dann ja, meine Jungs und ich fuhren sehr, sehr rechtzeitig los, weil ich Strecke schwer einschätzen konnte. Dón hatte sich nach dem Putzen (immer gern nach dem Putzen…) hingelegt und ich legte mich dazu. Dann bat ich Nacariño, sich dazu zu legen, was er sofort und ganz dicht an Dón auch tat, und dann lagen wir noch eine Weile schön zusammen in der Sonne…

Wir waren sehr früh und sehr entspannt da. Ich war noch gespannt, wie Nacariño auf den ihm fremden Hänger gehen würde – der erste andere Hänger, seit er bei mir ist – und er guckte einen Moment, dachte aber überhaupt nicht nicht rückwärts und ging dann schließlich entspannt hoch.
Feiner Junge!!

Bei Krämer hatte man zwei Paddocks aufgebaut, und da in dem einen schon ein Pferd stand, mussten meine beiden mit einem zusammen klar kommen – und das taten sie.
Völlig unkompliziert. Die beiden sind wirklich so toll zu händeln bei sowas, das ist einfach nur schön.

An den Paddocks kam ich noch mit der Besitzerin des Nachbar-Pferdes ins Gespräch und fragte sie, ob sie fotografieren könne. „Klar, mach ich!“ – jau, super, Fotos!
Hier war nämlich niemand meiner Bekannten, ist nicht so unsere Ecke 🙂

Von daher gibt es auch ein paar Bilder, was mich sehr freut. Die Jungs haben wieder viel Spaß gemacht (und gehabt) und dieses Schaubild wurde wie alle unsere – anders.
Irgendwie ist das ja niemals gleich, und das ist toll so. Es gelangen neue Sachen ganz spontan, das war klasse.

Unter anderem hatte ich ja beide zwei Tage vorher zum ersten Mal seitlich über eine Stange treten lassen – also beide gleichzeitig nebeneinander. Das gelang überraschend gut. Hier nun probierte ich es direkt geritten. Klappte keineswegs  so gut, aber zumindest so halbwegs. Nacariño mochte nicht direkt neben Dón gehen, und etwas versetzt hinter ihm war ja so ein bisschen der Sinn der Sache verfehlt. Egal, kriege ich schon noch hin!

Podest geht natürlich immer, auch wenn Dón sich unglaublich breit machte.

Ich ließ beide Spanischen Schritt gehen, Nacariño war höchst albern und Dón genervt von Nacariños Albernheit, aber beide machten den einen oder anderen schönen Schritt, nur nicht wirklich gleichzeitig. Dafür waren sie aber ungeheuer geduldig, wenn ich erklärte, Dón schlief geradezu ein.

Ich nahm die Flagge in die Hand und erklärte, wie man das jedem Pferd beibringen kann („Mit meinem könnte ich das nicht machen!“ – „Doch.“).

Nacariño war unglaublich witzig, wollte natürlich sofort reinbeißen, und so war es etwas schwierig, sie ihm über das Gesicht zu legen, weil ständig seine Zähne im Weg waren.

Schließlich galoppierte ich an und ließ Nacariño im Galopp nach der Flagge schnappen. Er hielt sie tatsächlich – im Galopp! Premiere! – so fest, dass ich loslassen konnte. Nacariño hielt die Flagge einige Sprünge und ließ sie dann, noch im Galopp, fallen. Die flog ihm nun natürlich um die Beine und damit hatte er nicht gerechnet. Er machte einen mächtigen Satz über die Flagge und einen satten Bocksprung und dann war alles gut.

Ich parierte durch, ritt da wieder hin und bat ihn, die Flagge wieder aufzuheben. Es dauerte einen Moment, aber dann nahm er sie tatsächlich vom Boden wieder auf und ich konnte sie nehmen! Wie großartig!! Großes Lob!

Danach fragte ich Nacariño, ob er sich hinlegen würde – das hatte ja einmal mehr zufällig geklappt, Anfang des Jahres, danach hatte ich das nicht nochmal gemacht (ergab sich nicht), hier nun zeigte ich mit der Gertenspitze auf den Boden und Nacariño fiel sofort um. Wie genial!!!

Er kam zwar schnell wieder hoch, legte sich aber sofort wieder ab. Als er schließlich etwas ruhiger liegen blieb, fragte ich gleich noch etwas Neues an – ich wollte Dón steigen lassen, während Nacariño lag. Und was soll ich sagen…:

Das muss ich ausbauen… Nacariño ist echt nur großartig als Handpferd!

Ich saß ab, nahm Dón den Sattel ab und spielte am Boden weiter. Ich frage Nacariño nach Kompliment – keine Chance. Er fiel noch und nöcher um.
Und fand sich zu toll!!! Ich ihn auch 🙂

Als ich so auf seinem Rücken stand, stand er auf – ich hätte noch runterspringen können, wollte aber mal gucken, ob’s klappt, und griff schnell in die Mähne. Und es klappte – aufsitzen für alte Leute. Sehr cool 🙂

Wir alberten schön rum…

…und ich durfte bei flach hinlegen.


Das hatte, wie immer, so richtig Spaß gemacht. Diese tollen Jungs…
Das fanden die Zuschauer auch. Schön war die eine Frau, die immer sehr ausdrucksvoll nickte und ihrer Tochter über den Kopf strich, während ich erzählte, dass es bei mir kein „Nein“ und kein „nicht“ gibt, sondern dass ich immer nur zum Ausdruck bringe, was ich haben will und wie. Also bei ihr fand ich schon mal totale Zustimmung, als ich meinte, das sei bei Pferden, Kindern und Hunden kein Unterschied, sie alle wollen nur wissen, wie sie etwas machen sollen, und es hilft ihnen überhaupt nicht, zu hören, dass sie etwas nicht sollen.

Meine Jungs tobten ein wenig fröhlich über den Platz, kamen dann auf Pfiff und wir gingen hochzufrieden zurück zum Hänger.

Ich würde mich sehr freuen, hier im nächsten Jahr wieder etwas machen zu können, denn auch wenn die Anfahrt lang und kurvig ist, so war es hier doch toll vorbereitet, eine ungeheure Freundlichkeit und Herzlichkeit lag über allem.
Hoffentlich bis nächstes Jahr!

********************************************************************************