9.6. – „Feuerwerk der Pferde“ in Herrenhausen

Endlich wieder!
Richard Hinrichs rief und wir kamen – es war allerdings eine Veranstaltung, die nicht mit zwei Sätzen zu beschreiben ist. Viel Chaos und unschöne Begebenheiten im Vorfeld, so dass die Veranstaltung selbst (zumindest der reiterliche Teil) zeitweise auf der Kippe stand – aber er fand statt, es blieb trocken, wir hatten so ein Glück mit dem Wetter! Warum auch immer waren viele Pferde extrem aufgedreht, Joya konnte von Anfang an keine Sekunde still stehen und schaukelte sich immer mehr hoch. Wir machten erst Bilder in den Gärten, da hatte ich zum ersten Mal den Zug am Langen Zügel, den ich mir zu Hause immer wünsche – hier zog er mich schlicht weg 🙂

Zum ersten Mal passagierte er, das gelang zu Hause bislang noch nicht, hier war es abrufbar und wunderbar kraftvoll. Mit Kraft spielte er ohnehin nur so:

Ines machte großartige Bilder von einem großartigen Pferd in großartigen Momenten – vier Schritte Laufcourbette am Langen Zügel…!!

Gerda und Andrea begleiteten Joya und mich bei diesem Foto-Shooting und passten wunderbar in die barocken Gärten:

Sie begleiteten mich auch in meinem ersten Schaubild. Hier ritt ich zur Hansepferd-Musik eine klassisch-barocke Kür und war nur dankbar, dass in der kein Schritt vorkommt 🙂

Beim Abreiten schüttelte ein eigentlich nur passagieren wollender Joya auf 2000 Volt mich fürcherlich durch, im Viereck riß er sich dann ungeheuer zusammen und bewies damit, dass er sehr wohl schon weiß, wann es drauf ankommt. Passagieren durfte und tat er dann auch dynamisch und kraftvoll:

Kaum wieder draußen, fuhr er sich sofort wieder hoch.
Er kann im Trab grasen…!  🙂

Ebenso dynamisch war er im spanischen Bild, das Gerda mit ihrem Tanz begleitete – Joya draußen hochexplosiv, drinnen lenkbar und ein wahrer Angeber.

Hier gab es mehrfach Szenenapplaus, ein Schaubild, mit dem wir uns wirklich überall sehen lassen können.

Die Garrocha musste leider zu Hause bleiben, da Joya tags zuvor blöderweise auf meinem Arm gelandet war, als er aus luftiger Höhe wieder runterkam – wir hatten für eine Sekunde beide nicht aufeinander aufgepasst, nun,  so etwas kann passieren. Hatte allerdings zur Folge, dass mein rechtes Handgelenk sich nicht drehen lassen wollte – und wenn doch, dann unter Schmerzen, die mir die Sinne raubten, so dass ich die Hand einfach brav vor den Leib hielt, was ja der Doma Vaquera entspricht, so lange diese Hand eben keine Garrocha hält.

Auch danach regte sich mein wilder Schimmel keineswegs ab und ich hatte wirklich Sorge, wie er das Feuerwerk überstehen würde…?
Völlig problemlos. Nach 20 Minuten Knallerei war er endlich trocken und warm und döste.

Das Feuerwerk sahen wir leider nur von hinten über den Bäumen, wir wußten nicht, daß wir rechtzeitig hätte nach vorne gehen müssen. So hörten wir die Musik nicht, das war wirklich schade, aber die Bilder am Himmel war trotz allem wunderschön.

Gegen Mitternacht waren wir auf der Autobahn, Joya war gegen 2.30 Uhr zu Hause. Es war ein langer Tag, eine kurze Nacht und zurück bleibt ein ganz ordentlicher Muskelkater und das sich immer mehr festigende Gefühl, das wahrlich bewegungsstärkste Pferd zu besitzen, das ich je hatte. Er sollte so ein Benehmen nicht zur Gewohnheit werden lassen, aber trotzdem ist es toll…

Wie sagte Herr Hinrichs so schön, als ich ihn nach der Veranstaltung fragte, ob bei ihm alles gut war: „Alles gut nicht, aber der Ablauf war gewährleistet“. Und „Im ewigen Spiel zwischen Kultur und Natur hat heute bei vielen Pferden die Natur überwogen“ – oh ja, wohl wahr… Beruhigend zu wissen, dass es ganz offensichtlich nicht nur mir so ging!

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