24.9. – Pferde & Vögel

Was für ein wunderbarer Tag – in vielerlei Hinsicht…

Ich hatte Klaudia Brommund (www.horus-falknerei.de) und ihre Vögel ja bereits vor zwei Jahren erleben dürfen. Und so war ich einerseits vertraut mit dem, was da kam, andererseits war es doch wieder ganz anders, und es hat mir sehr deutlich gezeigt, dass man das auf jeden Fall einmal im Jahr machen kann und es keinesfalls langweilig wird, der Reiz ist immer wieder da und das Erlebnis ist vertraut und neu zugleich. Einfach zauberhaft und be- und verzaubernd.

Dieses Mal war es auch keine kleine Veranstaltung – ich hatte den Tag im Vorwege bekannt gemacht und so nahmen elf Teilnehmer mit Pferd und neun Personen ohne Pferd teil. Was für eine große Gruppe! Einige kannte ich persönlich noch gar nicht, und ich war wie so oft begeistert über die Vorfreude der Teilnehmer und das freundliche, unbeschwerte und fröhliche Miteinander aller Anwesenden.
Es gab auch einige Zuschauer, am witzigsten aber war, dass teilweise ein Pferd (mit seinem Besitzer) und ein Vogel (mit Klaudia) auf dem Platz war – und drumrum ein Halbkreis aus gefühlten zehn Fotografen.
Klaudia, ganz multitasking, machte beides gleichzeitig 🙂

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Es wurden Unmengen Fotos gemacht – und es hat sich gelohnt. Absolutes Kaiserwetter, was Pferde und Vögel aus so ziemlich jeder Perspektive ins rechte Licht rückte.
Ob im oder gegen das Licht – alles hatte seinen ganz eigentümlichen Reiz.

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Es entstanden unglaublich schöne Bilder. Von meiner Seite aus hierfür ein riesiges Dankeschön an alle Fotografen, denen wunderbare Erinnerungen gelangen, und von meiner Kamera war ich, wie so oft, begeistert – zwischendurch kam ich auch mal zum Fotografieren und es gelangen ein paar irre Aufnahmen.

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Es gab fünf Gruppen, drei mit und zwei ohne Pferd, das immer im Wechsel, so dass eine schöne Abwechslung gegeben war und es nie langweilig wurde. Klaudia hätten wir einen Schrittzähler anstecken müssen, das wäre wirklich interessant gewesen.
Sie hat unglaublich Kilometer gemacht.

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Wir fingen immer auf dem Reitplatz an, hier bekam jeder eine Einweisung, wie mit den Vögeln umzugehen und worauf zu achten ist, die Handhaltung und andere Details wurden immer wieder auf’s Neue von Klaudia ruhig, gründlich und konzentriert erklärt.

Hier wurden auch alle Pferde zuerst am Boden mit den Vögeln vertraut gemacht.
Die Pferde durften schnuppern, schauen und erste leichte Flügelbewegungen sehen, dann ging Klaudia eine Runde um das Pferd herum und hob dabei den Vogel immer höher.
Der „Gewöhnungs-Vogel“ war immer Anubis, danach kam die mächtigere, schwerere Cody, da sie auf den Fotos mehr hermacht 🙂

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Dón war in der ersten Gruppe, Nacariño in der letzten. Dón zeigte sich erwartungsgemäß etwas scheuer als Nacariño, der von Anfang an völlig cool blieb.
Dón wollte das alles ganz genau sehen und brauchte einen Moment Zeit, dann war alles gut. Kaum saß ich drauf, nahm er alles gelassen, da konnte der Vogel von allen Seiten kommen, alles war gut. Ich war von meinen beiden Jungs hin und weg!

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Kein Pferd zeigte ernsthaft Angst vor den wunderschönen Harris Hawks – bis auf (ausgerechnet!) unseren einzigen Haflinger. Der 22jährige konnte sich mit den Vögeln so gar nicht arrangieren, er ergriff sehr entschieden die Flucht. Eine mächtige Tinkerstute stellte auch einmal kurz und deutlich ihre Führungsqualitäten unter Beweis, arrangierte sich dann aber doch mit den Vögeln. Alle anderen Pferden zeigten sich von leicht skeptisch bis hin zu interessiert und bewiesen ein großes Vertrauen zu ihren Bezugspersonen.

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Nach der Kennenlern-Runde auf dem Platz wurde aufgesessen (wer wollte) und wir gingen auf die Weide, die uns verschiedene Lichtverhältnisse bot – aber natürlich leider auch rundum Zäune, so dass das eine oder andere sehr schöne Bild ein wenig Retusche verlangt.

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Der Trab ist für die Vögel unangenehm, und so bat Klaudia um Schritt oder Galopp. Nicht alle galoppierten, aber die meisten wagten es.
Und das eine oder andere Pferd stieg auch – sehr beeindruckend, und Harris Hawk Miguel, der vor 2 Jahren schon bei uns war, staunte möglicherweise, dass er so hoch in die Luft gehoben wurde, ohne selbst etwas dafür tun zu müssen 🙂

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Nacariño übertrieb natürlich wieder maßlos.

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Miguel drehte auch immer wieder mal eine Runde in die Bäume – ein wahrlich freies, wildes Tier, dennoch zahm, und offensichtlich fühlte er sich in der Gegenwart von Menschen und Pferden wohl, denn er machte diesen Tag einfach großartig mit.

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Die meisten von uns hatten sich so richtig in Schale geschmissen – drei von uns hatten wieder wunderbare Kostüme von Susan Hennessy geliehen und fühlten uns nicht nur wirklich wohl und schick damit, sondern auch sehr passend zu den Vögeln gekleidet. Irgendwie hatte das etwas mittelalterliches, prinzessinnenhaftes, sissimäßiges. Kann man schon mal aushalten! Na klar machten wir bei der Gelegenheit auch in den Tagen zuvor gegenseitig Bilder von uns in diesen herrlichen Roben.

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Auch der 32jährige (!) Steppenadler Kurgan war mit von der Partie.
Da er jedoch keine Pferde mag, nahmen wir ihn „nur so“ auf den Arm – beeindruckend genug…!

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Ganz sicher auch für den erst 11jährigen Friedrich, unser jüngster Teilnehmer, der völlig fasziniert von den Vögeln war und sich ganz unkompliziert und vetrauensvoll auf jede Begegnung einließ. Ihm war die Begeisterung die ganze Zeit über anzusehen, und ich fand es toll, dass er in seinem Alter so hautnah mit diesen herrlichen Vögeln in Kontakt kommen konnte.

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So hat Tanja diesen Tag empfunden:
„Keinesfalls hätte ich gedacht, dass das Ganze ein dermaßen wundervolles, zauberhaftes, großartiges Event werden könnte. Es fing schon damit an, dass wir perfektes Wetter hatten; strahlender Sonnenschein, warm aber mit einem lauen Lüftchen – einfach perfekt.
Und dann die Kostüme… Oh Gott, diese wunderschönen Kostüme!
Ich träume schon seit ich fünf Jahre alt bin davon, mal ein „Sissi-Kleid“ anziehen zu dürfen. Dank Susan Hennessy wurde dieser Traum wahr.
Und dann die Greifvögel…! Was für wunderschöne Wesen. Es hat wirklich einen ganz besonderen Zauber, so ein stolzes, schönes Tier ganz nah am Gesicht zu haben.
Und wenn Dich so ein Harris Hawk das erste Mal anfliegt, bist Du stolz wie Bolle, dass er Deinen Ruf „Hawk!“ verstanden hat.
Falknerin Klaudia Brommund war einfach toll, pragmatisch, robust und trotzdem mit einer besonderen Sensibilität für ihre und unsere Tiere. Jedes Pferd bekam genügend Zeit, sich mit den Vögeln vertraut zu machen, und erst wenn es keine Angst mehr zeigte, ging das eigentliche Fotoshooting los. Wobei kaum ein Pferd Angst vor den Vögeln hatte, auch das war eine überraschende Erfahrung.
Nach einem wunderschönen Shooting mit vielen tollen Menschen und wahnsinnig viel Lachen („Weg da, ich hab keine Lenkung!“ – „Schön, Josie, wie Du steigen kannst, aber das ist leider die falsche Richtung…“) waren wir alle glücklich und total beseelt.
Das i-Tüpfelchen setzte Klaudia drauf, als wir uns mit ihrem Steppenadler „Kurgan“ fotografieren lassen durften.
Kurz: es war einfach toll, ich hatte einen richtig, richtig schönen Tag, habe viele nette Menschen getroffen und freue mich auf ein nächstes Mal! Vielen Dank an Corinna für die Organisation dieses unvergesslichen Tages, Klaudia für ihre tolle Art, Sönke und die anderen für die wunderbaren Fotos und all‘ den netten Teilnehmern für schöne Gespräche, gemeinsames Wohlfühlen und die leckeren Beiträge zum Buffett.“

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Julia hat zu diesem Tag folgendes zu erzählen:
„Corinna hatte mal wieder eine tolle Idee und ich dachte, da sind wir doch dabei! Bei mir fing der Samstag mit ein wenig Aufregung an: Der Hänger meiner Freundin steht mir netterweise eigentlich immer zur Verfügung. Nun kam ich im Stall an und der Hänger war weg… Ohje, kleine Herzattacke! Was nun? Hätte ich doch lieber noch einmal Bescheid gesagt…
Ich fragte drei Leute und alle brauchten den Anhänger selber oder er war gerade in der Reparatur, aber eine Chance hatte ich noch und die hat dann auch funktioniert. Das Anhängerproblem war gelöst, yippieh!
In Alveslohe angekommen wurde ich gleich nett empfangen und bekam einen super Parkplatz. Botijo machte große Augen und betrat staunend seine große Box mit Vorgarten. Wir waren erst am Nachmittag mit den tollen Greifvögeln verabredet, also hatten wir keinen Zeitdruck. Das Wetter war ein Traum, also konnte der Tag gar nicht lang genug sein.
Als wir dann dran waren, fand ich es sehr spannend, diesen Tieren einmal so nah zu sein. Botijo fand das scheinbar auch spannend, denn er zeigte sich interessiert, aber völlig unaufgeregt. Ich war mal wieder sehr stolz auf ihn, dass alles so unproblematisch verlief, selbst als der Vogel angeflogen kam, war es für ihn völlig ok. Hätte ja auch ganz anders ablaufen können!
Das schönste Gefühl war es dann aber, mit Pferd und Vogel über die Weide zu galoppieren, irgendwie sehr speziell und sehr erhaben. Das war wirklich einmal etwas komplett Neues und auch einmal etwas komplett Anderes. Der Tag hat richtig viel Spaß gebracht und die Fotos sagen wirklich viel mehr als Worte…“

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Keine Frage – es hatte sich wieder so sehr gelohnt…

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In der Ausgabe 4-2016 (Dez./Jan./Feb.) der Zeitschrift „Pferde im Visier“ erschien ein wunderbarer Artikel über diesen Tag. Zum Vergrößern einfach auf die einzelnen Bilder klicken:

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