– was ich so mit Pferden gemacht habe (Bilder-Galerie)
– Grundausbildung
– An der Longe
– Doppellonge
– Kür-Reiten
– klassisch-barocke Reiterei
– Reiten mit Handpferd
– Reiten mit Halsring
– Arbeit an der Hand
– Am Langen Zügel
– Zirzensik & Podest
– Freies Spiel / Freiheitsdressur
– Schulen über der Erde
– Schulsprünge
– Doma Vaquera / Garrocha / Banderillas
– Working Equitation
– Trail
– Extreme Trail
– früher: FN-Turniersport
– Klassisch? Englisch? Barock? Ein Ausflug zu den Lektionen
Gedanken zur – und (m)eine eigene Version der – Skala der Ausbildung
Meine Reitweise(n)
Ich wurde häufig gefragt, welche Reitweise ich ausübe.
So richtig konnte ich das nie beantworten.
Schon alleine das Wort „Reitweise“ missfällt mir.
Sehr oft wurde ich als „Barockreiterin“ bezeichnet – das war ich manchmal, aber auch die Schublade gefällt mir nicht. Das drückt längst nicht alles aus. Ich hab’s ja eh nicht so mit Schubladen.
Was ich gemacht habe ist also nicht mit einem Wort zu beschreiben.
1980 ging es los mit dem üblichen FN-Turniersport, der hatte nach 20 Jahren seinen Reiz für mich jedoch vollends verloren. Hier bin ich in Gelände-, Geländepferde-, Jagdpferde- und Military-Prüfungen bis Kl. L gestartet (3x Kreismeister); in Spring- und Dressurprüfungen bis Kl. M. 2000 hörte ich nach meinem 3. Kreismeister-Titel in der Vielseitigkeit mit dem FN-Turniersport auf.
Das Reiten von Prüfungen an sich machte mir aber ungeheuer viel Spaß, so dass ich nach der FN-Zeit in den folgenden 20 Jahren auf Breitensportturnieren startete, hier insbesondere in Kürprüfungen bis Klasse S.
Später kamen Trail- und Working-Equitation-Prüfungen hinzu, an denen ich großen Spaß hatte.
Und auch anderen Prüfungen gegenüber war ich extrem aufgeschlossen, so sie denn für Individualität standen und nicht „zureglementiert“ waren.
Ab 2003 saß ich auch hinter dem Richtertisch. Das fing mit Barockküren an und erstreckte sich später auf diverse weitere Prüfungen. Mit dem von mir im Jahr 2004 gegründeten Team Légèreté e.V. schrieben wir z. B. beim jährlichen Landesbreitensportturnier in Bad Segeberg diverse Prüfungen aus. Hier hatte ich freie Hand, verschiedene ganz neuartige Prüfungen zu erfinden wie zuerst die „Offene Kür der Reitweisen“, später kamen „Das junge Pferd“, „Das alte Pferd“ und die Offene Kür in verschiedenen Ausgestaltungen hinzu.
Viele Jahre hatte ich es dann auch immer wieder mit dem einen oder anderen Gangpferd zu tun und die Gymnastizierung dieser Rassen fand ich extrem spannend. So haben die 12 Gänge und 36 Beine des Isländers „Ljomi“ im Sommer 2009 meinen Horizont enorm erweitert. Er war nicht das einzige Islandpferd, das bei mir war, aber der mit den meisten Beinen 🙂
2010 durfte ich sogar für ein halbes Jahr ein Islandpferd mein Eigen nennen – Skjóttur. Und auch mit Mangalaga Marchadores und Paso Peruanos hatte ich es zu tun, und natürlich immer wieder mit Islandpferden.
Der wundervolle, viel zu früh verstorbene Isländer Daðri
Meine Art, Pferde auszubilden, ließ sich, ebenso wie meine „Reitweise“, in keine Schublade stecken. Das Pferd hatte immer ein Mitspracherecht bei der Wahl der „Reitweise“ und der Lektionen, die es anbot und die dann entsprechend gefördert wurden.
Ich möchte eifrige, losgelassene, vertrauensvolle Pferde in guter Grundspannung, deren gesamte Oberlinie tragfähig, spannungs- und dehnungsbereit ist und die sich zu fröhlichen, mutigen Bewegungsabläufen animieren lassen und darüber beginnen, zu strahlen.
Ich möchte, dass sie ihre gesamte Ausbildung als Spiel empfinden, dass sie aufmerksam, neugierig und extrovertiert sind oder werden.
Und all‘ das kann man herstellen oder wieder hervorholen, wenn es denn verloren gegangen ist.
Die mitdenkenden, mutigen Pferde, die für ihren Reiter bereit sind, an ihre Grenzen zu gehen, die sind es mit dieser ganz besonderen Ausstrahlung.
Das verlangt einen mitdenkenden, mutigen, verspielten Reiter, der ebenfalls bereit ist, für dieses Pferd an seine Grenzen zu gehen.
DAS macht dem Zuschauer die Gänsehaut, die er nicht erklären kann und diese Momente inniger Zweisamkeit machen das Leben lebenswert.
Das Leben von Mensch und Pferd.
Das hier Gesagte ist in ausnahmslos jeder „Reitweise“ möglich!
Raus aus Schablonen!
JEDES PFERD WILL!
Was ich nicht gemacht habe: Western (obwohl ich ein paar Mal auf Westernpferden gesessen habe), Polo, Skijöring… Fahren hatte nie, aber auch NIE einen Reiz für mich – bis zum Juli 2014, als ich in Tarmstedt, wo wir uns gemeinschaftlich vor der Abschiedsparade langweilten, meine Pferde aus Jux auf die hintere Stufe einer Marathon-Kutsche stellte. Das machten die beiden auch anstandslos. Unglaublich! Nach der Verabschiedung durfte ich auf einer dieser Kutschen mitfahren und es ist ja nun nicht so, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben auf einer Kutsche gesessen hätte, aber SO hat es sich noch nie angefühlt! Das war ein durchtrainierter Turnier-Zweispänner, und der Zug, den diese Pferde an den Tag legten, deren Energie, ging durch die gesamte Kutsche. Das war absolut einmalig!
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