Reitweise(n)

Auf den Unterpunkten dieser Seite erfahren Sie mehr über …

was ich so mit Pferden mache (Bilder-Galerie):

Am Boden:

Grundausbildung
An der Longe
Doppellonge
Arbeit an der Hand
Am Langen Zügel
Zirzensik & Podest

Freies Spiel / Freiheitsdressur

Unter dem Sattel:

klassisch-barocke Reiterei
– Schulen über der Erde
– Schulsprünge
Kür-Reiten
– Reiten mit Handpferd
– Reiten mit Halsring
– Doma Vaquera / Garrocha
– Working Equitation

Am Boden und unter dem Sattel:

Trail 
Extreme Trail

– früher: FN-Turniersport

Klassisch? Englisch? Barock? Ein Ausflug zu den Lektionen

Gedanken zur – und (m)eine eigene Version der – Skala der Ausbildung

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Meine Reitweise(n)

Ich werde häufig gefragt, welche Reitweise ich ausübe.
Tja, schwer zu sagen.
Schon alleine das Wort „Reitweise“ missfällt mir.

Oft werde ich als „Barockreiterin“ bezeichnet – das mag ich manchmal sein, aber auch die Schublade gefällt mir nicht. Das drückt längst nicht alles aus. Ich hab’s ja eh nicht so mit Schubladen.

Was ich mache ist also nicht mit einem Wort zu beschreiben – ich kann allerdings sagen, was ich nicht mache: Western (obwohl ich schon ein paar Mal auf Westernpferden gesessen habe), Polo, Skijöring…

Und ich bin raus aus dem FN-Turniersport, der hat nach 20 Jahren (1980 – 2000) seinen Reiz für mich vollends verloren. Hier bin ich in Gelände-, Jagdpferde- und Military-Prüfungen bis Kl. L gestartet (3x Kreismeister, 5. bei den Landesmeisterschaften, damit qualifiziert für die Deutsche Meisterschaft, zu der es allerdings aufgrund einer Verletzung meines Pferdes nicht kam – ich war heilfroh, als ich die Geländestrecke abging und diese Hindernisse sah…); in Springprüfungen bis Kl. M (eins hätte ich gewonnen, wenn es kein Stechen gegeben hätte… Hätte und wenn…) und in Dressurprüfungen ebenfalls bis Kl. M, später auf Barockturnieren bis Kl. S.
Das Reiten von Prüfungen an sich macht mir aber ungeheuer viel Spaß – noch immer – so dass ich, wann immer sich die Gelegenheit bietet (leider relativ selten…) auf Breitensportturnieren starte, hier insbesondere in Küren. In den letzten Jahren kamen Trail-Prüfungen hinzu, an denen ich großen Spaß habe. Und auch anderen Prüfungen gegenüber bin ich extrem aufgeschlossen, so sie denn für Individualität stehen und nicht „zureglementiert“ sind.

Fahren hatte nie, aber auch NIE einen Reiz für mich – bis zum Juli 2014, als ich in Tarmstedt, als wir uns gemeinschaftlich vor der Abschiedsparade langweilten, meine Pferde aus Jux auf die hintere Stufe einer Marathon-Kutsche stellte. Das machten die beiden auch anstandslos. Unglaublich! Nach der Verabschiedung durfte ich auf einer dieser Kutschen mitfahren und es ist ja nun nicht so, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben auf einer Kutsche gesessen hätte, aber SO hat es sich noch nie angefühlt! Das war ein durchtrainierter Turnier-Zweispänner, und der Zug, den diese Pferde an den Tag legten, deren Energie, ging durch die gesamte Kutsche. Das war absolut einmalig!

Gangpferde gehörten auch mal zu der Aufzählung dessen, was ich nicht mache. Seit vielen Jahren habe ich es jedoch immer wieder mit dem einen oder anderen Gangpferd zu tun und die Gymnastizierung dieser Rassen finde ich extrem spannend. So haben die 12 Gänge und 36 Beine des Isländers „Ljomi“ im Sommer 2009 meinen Horizont enorm erweitert, und er ist nicht das einzige Islandpferd, das bei mir war, aber der mit den meisten Beinen 🙂
2010 durfte ich sogar für ein halbes Jahr ein Islandpferd mein Eigen nennen. Und auch mit Mangalaga Marchadores und Paso Peruanos hatte/habe ich es zu tun, und natürlich immer wieder mit Islandpferden.

Trotzdem üben iberische und Barockpferde und die klassisch-barocke und die iberische Reiterei mitsamt den Lektionen der Renaissance-Reiterei den zugegeben größten Reiz auf mich aus.

Meine Art, Pferde auszubilden, lässt sich jedoch, ebenso wie meine „Reitweise“, in keine dieser Schubladen stecken.
Das Pferd hat immer ein Mitspracherecht bei der Wahl der „Reitweise“ und der Lektionen, die es anbietet und die dann entsprechend gefördert werden. So bin ich völlig begeistert davon (hatte ich doch nicht damit gerechnet), mit welcher Freude und welchem Talent meine beiden jungen Iberer springen! Beide lassen mit großem Ehrgeiz und toller Manier inzwischen ganz ordentliche Military-Hindernisse hinter sich. Ohnehin bilde ich so vielseitig wie nur irgend möglich aus.

Ich möchte eifrige, losgelassene, vertrauensvolle Pferde in guter Grundspannung, deren gesamte Oberlinie tragfähig, spannungs- und dehnungsbereit ist und die sich zu fröhlichen, mutigen Bewegungsabläufen animieren lassen und darüber beginnen, zu strahlen.
Ich möchte, dass sie ihre gesamte Ausbildung als Spiel empfinden, dass sie aufmerksam, neugierig und extrovertiert sind oder werden.
Und all‘ das kann man herstellen oder wieder hervorholen, wenn es denn verloren gegangen ist.
Die mitdenkenden, mutigen Pferde, die für ihren Reiter bereit sind, an ihre Grenzen zu gehen, die sind es mit dieser ganz besonderen Ausstrahlung.
Das verlangt einen mitdenkenden, mutigen, verspielten Reiter, der ebenfalls bereit ist, für dieses Pferd an seine Grenzen zu gehen.
DAS macht dem Zuschauer die Gänsehaut, die er nicht erklären kann und diese Momente inniger Zweisamkeit machen das Leben lebenswert.
Das Leben von Mensch und Pferd.

Das hier Gesagte ist in ausnahmslos jeder „Reitweise“ möglich!

Raus aus Schablonen!

JEDES PFERD WILL!

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