Das Wetter war super und die Zuschauer standen in mehreren Reihen dichtgedrängt am Viereck beim 17. Pferdetag im Kiekeberger Freichlichtmuseum in Rosengarten bei Hamburg. Wir waren mit acht Pferden angereist und wollten sechs Schaubilder zeigen, aus denen dann nur fünf wurden, weil einige Teilnehmer ihre Zeiten – mir wirklich unverständlich – derbe überzogen. Unkameradschaftlich in meinen Augen. So verzichteten einige auf ihre letzten Auftritte. Für die, die mehrfach das gleiche Bild zeigen, vielleicht nicht so schlimm, für uns schon schade, da bei uns kein Auftritt wie er andere ist. In diesem Fall wäre es allerdings ausnahmsweise tatsächlich mal eine Wiederholung der „Variationen zu Pferde“ gewesen, die wir auch als erstes Schaubild zeigten, allerdings wären wir alle in der zweiten Version in anderem Outfit erschienen. Und die Variationen kann man sich ja nun wirklich gut zwei Mal ansehen…
Na gut, das hat nicht sollen sein, ansonsten konnten wir unsere geplanten Bilder zeigen und trotz leider sehr unschöner Bodenverhältnisse gelangen alle durchweg gut.
Wir hatten drei noch showunerfahrene Pferde und unsere „Joungster“ (einer davon stolze 26 Jahre alt…) zeigten sich von ihrer besten Seite.
Unser erstes Bild, wie gesagt, die „Variationen zu Pferde“.
Hier zeigten wir folgende neun Reitweisen:
Den Anfang machte die 9jährige Islandstute Lukka – das „Gangpferd“.
Danach Fàscino und ich – „Doma Vaquera“:
Es folgten Ines und ihre 15jährige Lusitanostute Sureña – „am Langen Zügel“. Nach ihr zeigten Nic und Lukka „Gymnastizierung des Freizeitpferdes“. Danach stellte Steffi mit ihrer 6jährigen Andalusierstute Amira die „Arbeit an der Hand“ vor. im Anschluss zeigte Melanie mit der 11jährigen Island-/Welsh-Mix-Stute Josie und dem 26jährigen Haflinger Nemo das „Reiten mit Handpferd“. Steffi und ihr 9jähriger Friese Rein van Detgum stellten die „klassisch-barocke Reiterei“ vor, Ines und Sureña demonstrierten das „Reiten mit Halsring“, Nic forderte ihren 8jährigen P.R.E. Merlin zum „Spiel“ auf, und zum Abschluss zeigten alle unsere Pferde die eine oder andere Zirzensische Lektion sowie die Arbeit mit dem Podest.
Wir hatten zwischen allen Schaubildern Zeit genug, so dass es nicht in Hetzerei ausartete, eher das Gegenteil – noch vor unserem zweiten Schaubild war ein Zeitverzug zu erkennen. Und der zog sich so durch den Tag und wurde immer mehr, so dass teilweise sehr schwer abschätzbar war, wann wir denn nun wieder antreten sollten. Aber Abreiten wird ja sowieso überbewertet. Bei unserem nächsten Schaubild ohnehin nicht erforderlich – die „Arbeit an der Hand“. Wir stellten zuerst die klassischen Seitengänge Schulterherein, Renvers, Travers und Traversale vor, dies noch in einer Abteilung.
Danach zeigten die Pferde ihrem jeweiligen Können nach Spanischen Schritt, Trab oder Gruß, Galopp an der Hand und die Entwicklung der Pirouette, Zirzensik mit Kompliment, Plié, Knien, Liegen und die Pesade (Fàscino, Sureña und Amira zu dritt nebeneinander! Tolles Gefühl…) und schließlich die Arbeit mit dem Podest.
Und dann wurde bandagiert!
Unser Schaubild „Takt & Fußfolge“ konnte ich zwar live über Headset kommentieren, was ich liebe, viel mehr liebe ich es aber, wenn das Headset auch funktioniert. Als ich das erste Wort sprechen wollte gab es einen so fürchterlich übersteuerten Ton, bei dem hätte Negócio damals einen Herzanfall bekommen. Fàscino hielt das brav aus (und sich vermutlich gedanklich die Ohren zu). Danach ging es leidlich, ich suchte immer die beste Stelle zwischen den Lautsprechern, aber es schien gegen Ende des Bildes immer schlimmer – sprich: unverständlicher – zu werden. Schade…
Dennoch, es machte mal wieder richtig Spaß, immerhin war hier die Musik gut zu hören, die ja auf die Gangarten abgestimmt ist.
Wir zeigten zu dritt den Schritt, hier trugen alle Pferde die gleichen vier Farben an den Beinen. Während Lukka den Tölt zeigte (die Bandagen blieben gleich, da die Fußfolge dieselbe ist wie m Schritt) wurden Sureña und Fàscino die oberen Bandagen abgenommen, darunter kamen andere Farben für den Trab und die Passage (Sureña) und den Galopp (Fàscinos Lieblingsgangart) zum Vorschein.
Fàscinos Galopptour war toll – extrem lässige Dreierwechsel, die waren klasse!
Es folgte das „Barocke Ensemble“. Da Steffis Damensattel in Reparatur ist, war sie dieses Mal im „normalen“ Sattel unterwegs. Teilweise zeigten wir wieder zwei verschiedene klassisch-barocke Arbeitsweisen:
Steffi und Rein – geritten und Zirzensik, Ines und Sureña – Arbeit am Langen Zügel, Nic und Merlin – Arbeit an der Hand und kombinierte Handarbeit mit Ines, Steffi und Amira – Arbeit an der Hand und Zirzensik, Fàscino – geritten und …
Und da unsere letzten Variationen aus Zeitgründen nun nicht mehr gezeigt werden sollten, zeigten Steffi, Rein und Lasse unser letztes Schaubild, „Pferd & Hund“. Schön wie immer!!
Britta und Ann lasen abwechselnd unsere Texte, und Steffis Sohn Fynn sorgte einmal mehr für schöne Fotos.
Ein schöner Tag unter Freunden – und ein gelungener Saisonabschluss!
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