in meinem Besitz vom 6.6.2006 bis März 2007 und (meine Mutter nannte ihn daraufhin „den Boomerang-Schimmel“…) noch einmal von Dezember 2007 bis ihn Silke, die ihn ab da schon mit betreute, im Oktober 2008 übernahm.
* 10.4.2001
Pura Raza Española
Schimmel
Wallach, als Hengst in Spanien gekört
Stm. ca. 1.58 m
V.: Jaqueton III v. Nostalgico
M.: Guapa XIII v. Olivito II
Inzwischen den Barockpferden, insbesondere den Iberern, verfallen, lief mir im Mai 2006 der noch ganz dunkle, traumhaft schöne und elegante Hengst über den Weg, der kurz darauf mein Trio zu einem Quartett machte.
Er war jung, er war schön, er war gekört und hatte möglicherweise in Spanien gedeckt und war sich seines Hengst-seins durchaus bewusst. Trotzdem war er gut zu händeln und wunderbar zu reiten. Und so nannte ich ihn, der so unpersönlich im spanischen Papier „Talante G“ und bei der FN „Don Diego“ hieß, wie so viele meiner Pferde um, und zwar in „Puro Gozo“ – spanisch: „reine Freude“.
Juni 2006:
Selten habe ich mich mit einem Namen so vertan. Die Freude währte nicht lange – bzw. sie war nicht auf mich bezogen.
Den Herbst verbrachte ich weitgehend im Krankenhaus mit einer Diagnose, die mein Leben veränderte und den unfreiwilligen Entschluss mit sich brachte, sich von dem Pferd, das zuletzt gekommen war, wieder trennen zu müssen. Ich suchte nach den bestmöglichen Händen, schickte Interessenten nach Hause, die nicht zu passen schienen – und vertat mich letztlich doch so gründlich, wie ich mich nur vertun konnte.
Im Frühjahr 2007 verkaufte ich Puro Gozo, um ihn im Dezember per Gerichtsbeschluss wieder zu mir zu holen. Er kam nach acht Monaten Psychoterror mit einem Verhalten zurück, mit dem man ihn nur noch als Verbrecher bezeichnen konnte. Er griff in der Box an, er biss, er schlug, er zog alle Register.
Er muss in diesen acht Monaten durch die Hölle gegangen sein, es dauerte weit über ein Jahr, bis er wieder relativ sicher und leicht zu händeln war, jedoch war er lange Jahre nicht mehr das charakterlich einwandfreie, wunderbare Pferd, dass er damals war.
Silke, die sich damals schon unsterblich in ihn verliebt hatte, kümmerte sich von nun an liebevoll mit um ihn. Wir ließen ihn im April 2008 kastrieren, weil er als Hengst schlicht zu gefährlich geworden war. Das wäre vorher überhaupt nie ein Thema gewesen…
Die Kastration tat ihm gut, er konnte wenige Wochen später in die Wallachherde integriert werden, in der er oft den Ton angab.
Mai 2009:
Zum Glück konnte Silke ihn übernehmen, als ihr Hannoveraner im Oktober 2008 an einer Kolik starb. Sie hätte ohne Gozo vermutlich die Reiterei an den Nagel gehängt, so sehr nahm der Tod von ihrem Prince sie mit, und ich gönne ihr Gozo von Herzen.
Die beiden sind seitdem glücklich miteinander!
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