Schmucksittich

Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Papageien (Psittaciformes)
Familie: Eigentliche Papageien (Psittacidae)
Unterfamilie: Plattschweifsittiche (Platycercini)
Gattung: Grassittiche (Neophema)
Art: Schmucksittich
Wissenschaftlicher Name: Neophema elegans
(Gould, 1837)

Schmucksittiche kommen in zwei Verbreitungsgebieten ausschließlich auf dem australischen Festland vor. Sie haben insbesondere im Südwesten Australiens von den Rodungen der Waldgebiete profitiert. Die weitreichende Anlage von Viehtränken und anderen künstlichen Wasserstellen hat außerdem dazu geführt, dass sie semiaride Regionen dauerhafter besiedeln können. Sie sind in Australien gesetzlich geschützt, ihr Bestand nimmt insgesamt zu.
Anders als die Feinsittiche besiedeln sie Tasmanien und die Inseln der Bass Strait nicht. Sie kommen in einer Vielzahl offener Landschaften und Habitate vor, die nur einen geringen Baumbewuchs aufweisen. Zu den von ihnen besiedelten Lebensräumen zählen auch Küsten und Binnenlanddünen, Marsch- und Grasland sowie offene Baumsavannen und Weideland, Galeriewälder sowie Mallee.
An den Rändern ihres Verbreitungsgebietes sind lokale Wanderungen typisch für diese Art. Insbesondere im Südwesten Australiens sind Schmucksittiche jedoch weitgehend Standvögel.
Schmucksittiche leben während der Fortpflanzungszeit überwiegend paarweise oder in kleinen Guppen. Außerhalb der Fortpflanzungszeit bilden sie gelegentlich Schwärme, die zwischen zwanzig und hundert Individuen umfassen. Sie bilden gelegentlich mit Schön- und Glanzsittichen gemischte Schwärme.
Schmucksittiche ernähren sich überwiegend von den Samen von Gräsern und krautigen Pflanzen. Sie fressen außerdem Grünteile von Pflanzen sowie Beeren und kleine Früchte. Die Nahrung wird grundsätzlich auf dem Boden aufgenommen.
Beim Männchen sind Scheitel, Nacken und die Kopfoberseite dunkelgelb-olivfarben gefärbte. Der Bürzel sowie die Oberschwanzdecken sind deutlich gelblicher. Ähnlich wie beim Feinsittich weisen die Schmucksittiche ein tiefblaues Stirnband auf. Anders als bei den nah verwandten und ähnlich aussehenden Feinsittichen erstreckt sich dieses jedoch bis hinter die Augen. Die Zügel sind leuchtend dunkelgelb. Die vordere Hälfte der Wangen, das Kinn sowie die Kehle sind hellgelb. Die Brust ist olivfarben. Die hintere, untere Körperseite ist dagegen kräftig gelb.
Bei einzelnen Individuen findet sich auf der Bauchseite außerdem leicht ins Orange gehende Farbpartien. Der Flügelbug ist blau. Die äußeren mittleren Flügeldecken sind hellblau, die inneren kleinen und mittleren Flügeldecken dagegen gelbgrün. Die Handdecken und die äußeren Armschwingen und die Unterflügeldecken sind violett.
Der Schnabel ist grauschwarz, die Iris dunkelbraun.
Weibchen ähneln den Männchen. Allerdings ist bei ihnen der Scheitel sowie die Körperoberseite etwas weniger gelblich. Individuen mit einem orangefarbenen Bauchfleck sind bei Weibchen sehr selten.
Schmucksittiche sind Höhlenbrüter. Sie brüten in der Zeit von Mitte August bis Ende Dezember. Es brütet nur das Weibchen. Die Brutdauer beträgt 18 bis 19 Tage.
Schmucksittiche erreichen eine Körperlänge von bis zu 22 Zentimetern und wiegen bis zu 51 Gramm.


Mein Feinsittich war mit einer Schönsittich-Henne liiert. Als diese im März 2021 starb, überlegte ich, was für eine Partnerin ich ihm hole. Feinsittiche wurden überhaupt nicht angeboten. Wieder ein Schönsittich? Das wäre aber schon Glückssache…
Glückssache war es dann, dass ich eine einsame Schmucksittich-Henne fand, deren Partner verstorben war. Fein- und Schmucksittiche sind sich äußerlich sehr ähnlich. Züchter sollen diese beiden natürlich nicht vermischen, aber das ist hier ja auch nicht der Plan. So holte ich „Kiva“ (finnisch: schön) am 20. März 2021 zu mir. Wir verbrachten eine Menge Autobahn-Kilometer miteinander und sie war eine wunderbare Beifahrerin.
Hier einige Bilder aus der ersten halben Stunde ihrer Anwesenheit:

Die beiden wussten sofort, dass sie „füreinander bestimmt“ waren (zumindest aus meiner Sicht). Ist das nicht toll??

Vorne Xarrago, hinten Kiva. Nach vielen Stunden Fahrt nun ganz entspannt.

Kiva war wirklich von Anfang entspannt und zufrieden und nahezu sofort angekommen. Xarrago wich ihr nicht von der Seite, nach kurzer Zeit fütterte er sie. Was für ein Traumpaar…
Und dann lag Feinsittich Xarrago, kaum dass Kiva 8 Wochen hier war, morgens tot in der Voliere. Ohne jeden erkennbaren Grund, wie das manchmal leider so ist. Kiva rief und suchte und tat mir unendlich Leid.
Und so bin ich nun auf der Suche nach einem neuen Partner!

Keine Woche später stand ich bei meinem Züchterfreund Dieter in der Voliere – er habe ein Schmucksittich-Paar da, sagte er, das er nicht trennen möchte. Na, lieber einen Hahn und zwei Hennen als umgekehrt dachte ich mir und war durchaus bereit, beide mitzunehmen.
Der Hahn wirkte, als ich ihn in natura sah, allerdings deutlich mehr wie ein Fein- als wie ein Schmucksittich (was mich natürlich total freute). Noch mehr freute ich mich, dass die Henne ein (wunderschöner!) Lutino ist – das hier ist „Bijoux“ (französisch: Schmuck, ich habe mir den Namen mal leicht gemacht):

Bijoux starb leider wenige Wochen später, sie war ganz offensichtlich schon nicht gesund zu mir gekommen. Aber wenn die kleinen Vögel sich etwas anmerken lassen, ist es ja leider so oft einfach zu spät…
Fajn hatte sich aber ohnehin schon Kiva zugewandt, die beiden waren innerhalb kürzester Zeit unzertrennlich. Um so schlimmer für Kiva, als Fajn im Mai 2022 starb… Kiva suchte ein, zwei Tage und wirkte dann sehr entspannt, aber auch deutlich ruhig und zurückgezogen.
Es gelang mir trotz intensiver Suche nicht, einen passenden Partner für sie zu finden.

Mitte Januar 2023 konnte ich dann spontan tatsächlich einen Feinsittich aus einer schlimmen Beschlagnahmung übernehmen. Die Beschlagnahmung war 2018 und die beiden Vögel, die ich übernahm, waren die letzten Überlebenden. Ich weiß weder das Alter (zwischen 6 und 11 Jahre) noch das Geschlecht, aber der geringen Bauchfärbung nach wirkt sie (?) auf mich wie eine Henne. Mal abwarten, ob das stimmt – hoffentlich finden Kiva und Curaj (= tapfer) trotzdem zueinander!

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