Ich fliege ja normalerweise jedes Jahr einmal runter. Und ich muss mich fragen, warum ich so viele junge Pferde habe, wenn ich dann doch von dem „alten“ fliege.
2017: Soll erfüllt! Der erste Ritt auf Fàsci war auch gleich der erste (blieb aber nicht der einzige) Abgang des Jahres. Fàsci war extrem guckig und der größte Zuckfuß von allen, ich konnte nur am Rand der Weide entlang reiten, da war ein gefrorener, aber relativ ebener Streifen. Alles andere war so durchgefroren, dass die Pferde schon länger nicht raus kamen. Fàsci war gehfreudig und kernig, fühlte sich aber super an. Und als er eine wirklich schöne Piaffe zeigte, wollte ich spontan abspringen, wie ich das ja oft als Lob so mache. Ich hielt an, direkt neben dem Zaun, wollte abspringen, und berührte ganz leicht mit der Gerte den Zaun. Fàsci sprang aus dem Stand drei Meter nach links, stand wieder und schnorchelte den Zaun an. Ich hielt mich noch eine Sekunde auf halb Acht und klatschte dann mit voller Breitseite auf den gefrorenen Boden.
Davon hatte ich noch ein paar Tage was, aber was uns nicht umbringt, macht uns bekanntlich härter. Fàsci war höchst erstaunt. Wie lange ist das denn bloß her, dass ich von ihm runtergeflogen bin?? Das letzte Mal mit ihm gestürzt bin ich in Eutin in einer Siegerehrung, da ist er in der Ecke ausgerutscht und wir gingen gemeinsam zu Boden. Aber von ihm? Keine Ahnung…
Je oller, je doller…! 🙂
Unser nächster Ritt – Anfang Februar – war dann allerdings mal wieder ein echtes Stückchen Himmel. Alle Gangarten nebst Piaffe, Passage, Serienwechseln und Terre à Terre in einer Qualität und Leichtigkeit, dass ich mich immer nur kopfschüttelnd und ehrlich ergriffen fragen kann, wo er das hernimmt. Alles in ganz kurzen Reprisen, immer wieder unterbrochen von kurzen Steh- und Leckerli-Pausen, und so schenkt Fàsci mir eine Hammer-Bewegung nach der anderen. Das erleben zu dürfen, ist wirklich Glück pur.
Und nun ist er stolze 25… Ein Vierteljahrhundert…
Zeit für eine Rückschau – die gibt es auf einer Extra-Seite hier!
Ende April zogen Fàscino & Lilly um in einen Offenstall. Fàsci ist der einzige Kerl hier unter zehn Stuten – er findet’s gut 🙂
Er darf, wenn ich da bin, frei auf dem Hof laufen und natürlich genießt er das maßlos.
Er genießt einige Privilegien in seiner – ich sage mal, „Senioren-Residenz“ 🙂
Der erste Ritt nach wenigen Tagen hier war ganz frei, Fàsci fühlte sich leicht und sicher an und war vom Podest kaum runterzukriegen.
Im Mai entstanden diese tollen Bilder:
Wir verlebten einen schönen Sommer. Ich ritt selten, im Winter saß ich fünf Monate gar nicht drauf, aber im Sommer und Herbst hatten wir noch wunderbare Momente. Fàsci ist fit und ich hoffe, dass wir im kommenden Sommer noch ein paar schöne Ritte haben werden. Bis er sagt, dass das nicht mehr sein muss. Dann ist es ok. Aber noch hat er das nicht gesagt 🙂
Diese Bilder entstanden im Oktober bei schönstem Herbstlicht:
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