7./8.4. – Pferde & Vögel

Am 7. und 8. April war es wieder einmal so weit – Klaudia Brommund (Horus-Falknerei) kam zu uns und brachte einige ihrer herrlichen Vögel mit.

Dies war mein drittes Shooting mit ihr (2014 / 2016), aber das erste mit anderen Vögeln außer den Harris Hawks. Dabei waren dieses Mal neben Harris Hawk Vincent die Eule Shari, der Aguja Azul und die Falken Arès und Horus. Eine Vorstellung der Vögel ist am Ende dieses Berichts zu finden.

Tagsüber stand ich selbst hinter der Kamera und fotografierte die anderen, im Anschluss war am Samstag Nacariño und am Sonntag Geburtstagskind Querendón dran.

Es entstanden wie immer traumhaft schöne Bilder. Und wieder einmal war das Shooting so ganz anders als die anderen. Die Pferde reagieren immer unterschiedlich, und es ergeben sich auch immer wieder ganz neue Momente. Deshalb macht es einfach immer wieder auf’s Neue Spaß und ist so spannend! Und so entstehen auch immer wieder neue Ideen, welches Foto man beim nächsten Mal gerne versuchen würde… Ob es klappt, hängt dann allerdings von drei sehr unterschiedlichen Lebewesen ab 🙂

SAMSTAG

Da Klaudia verschiedene Vögel mitbrachte und auch noch zum ersten Mal ein indoor-Studio, gab es so viele Möglichkeiten – outdoor, indoor, manche Vögel am Pferd, manche nur ohne Pferd – und das machte die Planung ungeheuer kompliziert. Irgendwann stand dann aber doch endlich ein Plan, der sich umsetzen ließ und so legten wir morgens damit los, das indoor-Studio aufzubauen. Klaudia mit vollem Einsatz:

Dieser Scheinwerfer war mit Klaudias Kamera verbunden. Das vergaß sie zwischendurch und so lag sie hier und da mal drunter 🙂

Wir fingen an beiden Tagen mit den outdoor-Bildern an. Samstag war es zwar sonnig, aber verblüffend windig, der Wind war echt kalt! Meine Güte! Das pfiff da aber auch! Tut es in Tornesch offenbar immer deutlich mehr als anderswo, aber Samstag war’s nervig.
Dennoch ergaben sich natürlich so viele so schöne Momente… Ich hatte richtig Spaß am Fotografieren.


Drei Pferde waren ziemlich aufgeregt angesichts der Vögel. So konnten leider kaum gerittene Bilder in der ersten Gruppe gemacht werden. Die Pferde, die das noch nicht kennen, sind tatsächlich selten gut einschätzbar in ihren Reaktionen. Die einzig wirklich Coole war die über 20jährige Sarah, sie war wirklich gänzlich unbeeindruckt von den Vögeln und zeigte den anderen Pferden, wie man’s auch machen kann.

Und auch die noch sehr jugendliche Honey ließ sich durch Harris Hawk Vincent nicht stören, aber sie ist in allem ungeheuer cool. Ein wirklich tolles Pony!

Klaudia holte den traumhaft schönen Azul und es begann das erste Shooting ohne Pferde. Die französische Biologie-Studentin Lona, die seit einer Woche ein dreimonatiges Praktikum bei Klaudia absolviert, hatte Horus auf dem Arm. Horus hatte eigentlich gar nicht mitkommen sollen, aber es war so toll, dass Klaudia ihn mitgebracht hatte! Er war einfach nur klasse! Aber erstmal zog natürlich Azul alle in seinen Bann. Was für ein wunderbarer Vogel…!

Nach einer kleinen Mittagspause ging es indoor weiter. Spannend!
Ich hatte mich sehr auf die schwarze Wand gefreut, ahnte aber schon, dass unsere „normalen“ Kameras hier an Grenzen stoßen würden. Taten sie. Es war eine Menge Ausschuss dabei. Im Nachhinein war ich aber doch überrascht, wie viele schöne Bilder nach dem Bearbeiten (hier ging es mal nicht anders, der Hintergrund musste bei jedem einzelnen Bild nachgedunkelt werden) übrig blieben. 





Azul war echt ein Star. Legte uns seine großen Schwingen um den Kopf und posierte mit einer Geduld und Freundlichkeit… Einfach traumhaft!
Nur für ihn hatte ich mir dieses Kleid gekauft 🙂


Und dann war Nacariño dran. Ich hatte mir Klaudia dieses wunderschöne weiße Kleid geliehen und hoffte so sehr, Nacariño möge sich hinlegen – mein Wunsch-Foto war ein „Liege-Bild“, wir beide in weiß und gold.
Nacariño kam in die Halle und drehte sofort auf angesichts der Leinwand, der Scheinwerfer und überhaupt. Er haute mir zwei Mal ab, war total aufgeregt, und so kam erst einmal kein Vogel in seine Nähe, während ich versuchte, ihn zu beschäftigen und dadurch zu beruhigen. Er brauchte einen Moment, war reichlich aufgekratzt, allerdings legte er sich tatsächlich kurz hin. Das wirkte auf den Bildern viel ruhiger, als es war.

Nacariño kam ein wenig runter und hielt es phasenweise aus, vor der schwarzen Wand zu stehen. Hier ergaben sich noch ein paar so schöne Augenblicke.




Ich bekam den herrlichen Gerfalken Arès auf den Arm. Klaudia hatte vorher gesagt, dass er am Pferd vermutlich nur mit Haube arbeiten könne, er hatte sich über den Tag hinweg aber so gut und vertrauensvoll gezeigt, dass wir nun die Haube abnehmen konnten. Das freute mich riesig, denn ich finde die Bilder viel schöner, wenn alle Augen zu sehen sind. Arès machte großartig mit, Nacariño war total interessiert und freundlich.
Da ergab sich ein ganz toller Moment – der steigende Nacariño und Arès mit geöffneten Schwingen. Nacariño war allerdings meine Position nicht ganz geheuer, ich wollte ja zwischen beiden stehen, und so war er damit reichlich unsicher. Aber die tollen beiden machten das trotzdem und Arès hielt das super gut aus!

Ein Foto ergab sich noch, als Nacariño sich hinterher noch einmal in den Sand warf.
Der Staub und das Licht ergaben ein irres Zusammenspiel – als würde ich Feenstaub über mein Einhorn streuen…

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SONNTAG

Die Routiniers waren dran – heute kamen Pferde, die das alle schon einmal gemacht hatten, und so benahmen sie sich auch. Ein bisschen schade war, dass die meisten heute nur indoor gebucht hatten und so das traumhafte Wetter (fast windstill) kaum für outdoor-Bilder genutzt wurde. Aber auch indoor ergaben sich tolle Momente. Und ich stellte fest, dass braune Pferde vor schwarzer Wand am schwierigsten zu fotografieren sind. Hatte ich gestern noch für Zufall gehalten. War keiner. Aber wir fingen erst einmal wieder outdoor an.



Indoor ging es weiter. Shari modelte wie ein Profi.

Diese Bilder habe ich mal ein wenig mehr bearbeitet 🙂

Den Abschluss machte wieder eines meiner Pferde – heute war Geburtstagskind Querendón dran. Sein 8. Geburtstag! Fast drei Jahre ist er nun bei mir!
Mit ihm wollte ich unbedingt das Traumwetter nutzen – und mein Silberner posierte in einer schönen Levade.

Horus kam zu uns und hielt den auf dem Podest stehenden und damit ja deutlich größeren Dón gut aus. Horus ist wirklich ein echter Schatz! Susi gelang von ihm und mir das Knaller-Foto:

 

Wir machten noch ein paar indoor-Bilder mit Arès. Dón wollte ihm zu gerne sehr nah kommen. Arès war skeptisch, blieb aber vertrauensvoll und ruhig. Toller Junge!!

Was für tolle zwei Tage, was für wunderbare Momente, was für schöne Erinnerungen!

Nun muss ich aber – mit freundlicher Unterstützung von Wikipedia – auch die Vögel noch einmal etwas genauer vorstellen:

HARRIS HAWK VINCENT

Der Wüstenbussard („dem Bussard ähnlich“), auch mit seinem englischen Namen Harris Hawk bezeichnet, ist eine mittelgroße Greifvogelart aus der Familie der habichtartigen.
Wüstenbussarde sind die einzige Greifvogelart, die in Gruppen jagt. Sie stehen aufgrund des Washingtoner Artenschutzabkommens unter Schutz.
Wüstenbussarde erreichen eine Flügelspannweite von 110 bis 120 cm bei einer Körperlänge von 55 bis 60 cm und einem Gewicht von 750 bis 1100 Gramm.
Die Weibchen sind rund zehn Prozent größer als ihre männlichen Artgenossen.

GERFALKE ARÈS

Der Gerfalke ist die weltweit größte Falkenart. Er ist in den arktischen Regionen Eurasiens und Nordamerikas sowie Grönlands vertreten. In Mitteleuropa ist er nur sehr selten als Wintergast zu beobachten und hält sich dann meist in Küstennähe auf.
Der Gerfalke wird seit dem Mittelalter als Beizvogel (Jagdfalke) sehr geschätzt. Weiße Gerfalken galten als besonders wertvoll und zählten regelmäßig zu den Geschenken an und zwischen Fürstenhäusern.
Die Spannweite beträgt zwischen ca. 100 und 130 cm. Männchen wiegen zwischen 960 und 1300 Gramm, Weibchen ca. 1400 bis 2000 Gramm.


GER-/LANNERFALKE HORUS

Der Lanner oder Lannerfalke lebt in Afrika, auf der Arabischen Halbinsel, in Kleinasien sowie in Italien und auf dem Balkan. Er ist in Mitteleuropa nur als sehr seltener Gastvogel anzutreffen. Die in Belgien, der Schweiz, Deutschland und Polen beobachteten Individuen gelten alle als Gefangenschaftsflüchtlinge. Anerkannte Nachweise von Wildvögeln gibt es lediglich für Tschechien und die Slowakei. Der Lanner bevorzugt offenes Gelände wie Stein- und Halbwüsten, an die sich steilfelsige Berge anschließen. In den hohen Felsmassiven befinden sich die Brutplätze des Falken. Seltener lebt er an Küstenfelsen.
Er hat eine Spannweite von ca. 100 cm (Männchen) bis ca. 110 cm (Weibchen) und wiegt zwischen 500 und 1000 Gramm.

AFRIKANISCHER FLECKENUHU SHARI

Der Fleckenuhu erreicht mit einer Körperlänge von ca. 42 Zentimeter etwa die Größe des heimischen Waldkauz. Er ist in Schwarzafrika und Teilen Arabiens verbreitet und ist die häufigste größere Eule in Afrika. Als Lebensraum bevorzugt er felsige Gebiete in Baumsavannen, Halbwüsten und in lichtem Wald. Er ist in der Dämmerung und bei Nacht aktiv. Von einer höheren Warte aus macht er Jagd auf Kleinsäuger, Eidechsen, große Insekten und gelegentlich Vögel. Der Fleckenuhu baut sein Nest auf dem Boden, zwischen oder unter Felsen. Die Brutzeit beginnt in der Trockenzeit, so dass die Jungvögel zu Beginn der Regenzeit flügge werden und genug Nahrung finden.

AGUJA (KORDILLERENADLER) AZUL

Der Aguja, auch Blaubussard, Kordillerenadler oder die Aguja, von portugiesisch águia = Adler) ist eine Greifvogelart aus der Unterfamilie der bussardartigen. Er kommt entlang der Anden und in weiteren, klimatisch eher gemäßigten Teilen Südamerikas vor. Er bewohnt offene und halboffene Landschaften aller Art und besiedelt Bergregionen bis in Höhen von mindestens 3000 Metern. Die Beute besteht vor allem aus kleinen und mittelgroßen Säugetieren, aber auch Vögeln und Insekten. Seinen Horst errichtet er auf Felsklippen, in hohen Bäumen oder Kakteen.
Agujas erreichen mit ca. 60 bis 75 cm Körperlänge und einer Flügelspannweite von ca. 150 bis 185 cm etwa die Größe eines Schelladlers. Männchen wiegen etwa 1700 g, Weibchen ca. 2300 g. Sie zählen zu den größten und am kräftigsten gebauten Bussarden. 



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