Spaß zu zweit – 25. März

Für den vorletzten März-Samstag hatte ich mir so eine Art erste Nordpferd-Probe vorgenommen. Ich hatte mir auf dem Papier überlegt, was ich so ungefähr zeigen wollte, und da waren natürlich mal wieder Sachen dabei, die ich mit den beiden noch nie gemacht hatte. Mut zum Risiko ist ja meins, im Nachhinein war ich aber sehr froh, doch auf die Idee gekommen zu sein, manche Dinge mal vorher auszuprobieren. Und nicht so zu tun, als wären die Jungs schon so ein Profi-Team wie Joya und Fàsci, mit denen ich ja durchaus sehr spontane Ideen umsetzen konnte.

Eine Idee war, mit Handpferd über die Plane zu reiten, die Steigerung war, mit ihnen auf der Plane zu springen. Nichts davon hatte ich je mit beiden zusammen gemacht.
Fazit: Ich muss komplett neu planen 🙂

Nacariño ließ sich direkt vor der Plane zurückfallen und blieb stehen. Dón lief brav weiter. Ich hatte, einer Vorahnung folgend, den kompletten Zügel dran und nicht nur einen, um mehr Platz zu haben. Das war auch gut so, als es an die Stange ging, denn da ließ Nacariño sich mit aller Macht ziehen. Dón war ungeheuer brav und blieb in den unmöglichsten Positionen stehen und wartete – auch mitten über der Stange 🙂

Ich musste Nacariño trotz des langen Zügels wiederholt loslassen. Und ahnte schon, dass das in vier Wochen nicht vorführreif werden würde.
Ich ließ erst einmal die Plane weg, und so kam ich immerhin mit beiden Pferden ziemlich gleichzeitig im Schritt über die Stange. Sobald Dón sprang, stoppte Nacariño, und das war das, womit ich gerechnet hatte – dass er sich nicht traut, mitzukommen, wenn Dón springt.

Hmmm, also das ist schonmal nichts für die Messe. Das will erstmal in Ruhe vertieft werden. Ich ritt nochmal zur Plane, die der Wind inzwischen anders hinsortiert hatte – großes Geschnorchel, aber dann wurden sie immerhin beide so mutig, zu scharren.
Der, der die Bewegung nicht verursacht hatte, wollte abhauen, aber nach kurzer Zeit spielten sie beide mit der Plane rum. Naja, also das zumindest sollte dann wohl auch vor Publikum möglich sein.

Ich ließ die Plane erstmal Plane sein und holte die Flagge hervor. Mit der hatten die beiden sofort gar kein Problem, das war vertrautes Terrain. Dón scheute ganz leicht, als ihm die Flagge zu hoch kam, Nacariño fand es erstmal ungeheuer, als Handpferd auf die sich bewegende Flagge zuzulaufen. Das gab sich aber recht schnell.

Das gab sich so weit, dass Nacariño auf einmal anfing, nach der Flagge zu schnappen.
Ich lachte mich schlapp, das war echt zu witzig!
Und der, der mir gerade meine eine Idee versaut hatte, zeigte mir jetzt seine Idee.

Er schnappte sich doch tatsächlich im Trab (!) die Flagge und zog sie mir aus der Hand.
Ich lobte wie verrückt, hielt an und nahm die Flagge. Er holte sie sich wieder und ließ sie fallen. Ich bat ihn, sie aufzuheben. Es dauerte einen Moment, und er hatte noch nie etwas vom Boden wieder aufgehoben – aber er tat es! Er hob die Flagge tatsächlich so auf, dass ich sie wieder nehmen konnte! Ich war total begeistert und lobte wie verrückt.

Und dann probierte ich noch etwas Neues. Und ich bin ziemlich sicher, dass er das auch vor Publikum machen wird – Kompliment als Handpferd! Ist das genial!!!

Ich saß ab. Diese letzten Runden waren super gewesen.
Ich wollte nochmal anfragen, ob sie gemeinsam steigen würden, aber na klar stieg entweder der eine oder der andere. Sie trauten sich nebeneinander nicht gleichzeitig hoch. Ich versuchte, Abstand dazwischen zu bringen und sie mutig zu machen, aber sie blieben zögerlich und wechselten wiederholt ihre Position. Ich beobachte, wo sich wer am wohlsten zu fühlen schien, positionierte sie möglichst genau so und fragte einfach immer wieder an.

Und dann bekam ich es – das erste gemeinsame Steigen!

Tolle, tolle Jungs…
Nun muss ich mir aber erstmal ein neues Programm überlegen…!

Ach, da war doch noch was…
Ich hatte vor Monaten mal so ein Seifenblasen-Fläschchen gekauft. Das hatte ich nun mitgebracht und probierte aus, was die beiden dazu sagen.

Dón war ziemlich mutig, bei den ersten Seifenblasen scheute er ein wenig, ich blies also ganz vorsichtig Seifenblasen an ihm vorbei.

Dón blies nachher sogar selbst ein paar Seifenblasen – das erstaunte ihn dann aber doch sehr. 
Nacariño assoziierte das wohl mit kleinen Bällen und haute ab. Ihm war das überhaupt nicht geheuer. Er atmete auch so flach, dass er keine Blasen zustande brachte.

Mit Seifenblasen kann man wunderbar ein Lachen erzeugen!

Fazit: spannender Tag, viele neue Erkenntnisse, allen voran die, dass ich mein Vorhaben so nicht umsetzen kann. Also, umplanen! Sind ja noch vier Wochen. Eine kleine Ewigkeit gemessen daran, wie frühzeitig ich sonst manchmal plane und probe. Wenn überhaupt 🙂

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