Meine Küken

Vater Quedo, * 2013

schoensittich

Mutter Naranja, * 2012 (span.: orange)

21.1. - 10 Tage
26.1. - 2 Wochen
3.2. - 3 Wochen
9.2. - 4 Wochen
14.2. - fast 5 Wochen
17.2. - 5 Wochen
17.2. - auf dem Weg zum Kampfsittich!
18.2
17.2. - schmeckt alles komisch hier
17.2. Papa füttert
20.2. c
20.2. a
20.2. b
20.2. d
23.2
23

„Die Küken können noch nicht sitzen oder länger den Kopf heben, so dass die Henne sie in den ersten Lebenstagen zur Fütterung auf den Rücken dreht, damit sie schlucken können.“

“Das Körpergewicht des Kükens verdoppelt sich am ersten Tag (!) und nun geht die Gewichtsentwicklung rasant weiter. Die Henne wird weiterhin vom Hahn versorgt.“

Die zweite Woche
„Die Henne mischt der Vormagenmilch nun immer mehr vorverdaute Körner bei. Welches Küken welche Zusammensetzung benötigt, muss sie wissen, da der Verdauungstrakt noch enorm empfindlich ist und die wenigen Tage Unterschied zwischen den Küken einen großen Unterschied bei der Verdaulichkeit des Futters darstellen.“
Ich bin ganz froh, dass Vocecita bei ihrem ersten Mal nur 2 Küken großziehen muss und Lífið und Løvetann nur 2 Tage auseinander sind, das macht es für sie sicherlich einfacher!

Und schon ein richtiges kleines Flügelchen…:

…während Løvetann sich einfach auf den Bauch fallen ließ und maulte „Das geht nicht! Das kann ich nicht! Mimimi!!“

Papa guckt seinen Kids bei der Physiotherapie zu…

Und da beide recht schnell ermüdeten, ließ ich sie einfach mal in Ruhe und guckte, was sie machen. Lífið flitzte los und bekam plötzlich eine ganz andere Körperhaltung. Ach was! Neugier hilft! Köpfchen hoch und los!
Løvetann krabbelte hinterher steuerte natürlich wieder direkt auf die erstbeste Ecke zu und kuschelte sich da rein.
Osterausflug mit der ganzen Familie!

Nachmittags war es so wunderbar sonnig und warm, dass ich Familien-Osterausflug Teil 2 in Angriff nahm. Nachdem die beiden mir gezeigt hatten, wie fix sie laufen können, nahm ich sie mit raus in die Außenvoliere. Zum ersten Mal Sonne auf dem Gefieder!

Sie staunten nicht schlecht, und dann rannte Lífið aber los! Meine Güte, war das schnell! Und tatsächlich hob er 3x flatternd ab – seine ersten Kurzstreckenflüge! 3x 20 cm ungefähr – wenn ich da an Tarjous denke, dann fliegt Lífið in 3 Tagen… Wahnsinn!

Papa passte gut auf, Mama nahm das nicht ganz so genau.

Und natürlich war auch Babysitter Viajado nicht weit, allerdings war das gar nicht so witzig, was er hier draußen abzog – er beschützte und bedrängte Lífið, was soweit ging, dass er die Eltern wegjagte und Lífið richtig in Bedrängnis brachte. Ich schickte ihn wieder und wieder weg, aber jetzt kam seine machohafte Hartnäckigkeit voll durch. Da werde ich echt aufpassen müssen, dem ist Lífið nicht gewachsen.
Cachucha näherte sich vorsichtig und behutsam und passte tatsächlich kurz auf Løvetann auf. Sehr spannend, wie die anderen hier draußen auf die Küken reagieren! Entweder gar nicht oder mit Beschützerinstinkt.

Die beiden taten für die Füßen das beste, was sie machen konnte – sie kletterten auf den Steinen herum. Lífið machte das mit erstaunlicher Leichtigkeit, Løvetann tat sich sichtlich schwerer, bekam das aber hin.

Rauf ist leichter als runter… Ein Glück bremst der Schnabel mit!
Ich glaube, in der Viertelstunde ist den beiden wirklich klar geworden, wofür sie ihre Füße haben. Bislang waren die ja auch nicht wichtig.

Lífið flitzte begeistert von hier nach da und modelte zwischendurch.
Und plötzlich ist es ein richtiger Vogel…!

Ostersonntag, für die Küken Tag 27 und 29. Also – vier Wochen alt!
Ich nahm sie vormittags wieder mit in die Außenvoliere, und sie flitzten sofort los. Lífið mega neugierig, Løvetann anfangs etwas durcheinander und eher immer hinterher, aber Lífið war einfach zu schnell. Aus den Kurzstreckenflügen wurden Flüge von ein bis zwei Metern, aber noch immer recht bodennah. Also suchte Løvetann sich wieder ein ruhiges Eckchen und putzte sich ausgiebig. Vocecita und Tíerno rannten hin und her (vor allem er), und Viajado war auch sofort wieder am Start und bedrängte Lífið. Ich schickte ihn etliche Male weg.

Lífið nutzte die Leiter – von selbst hochgekrabbelt! – für Flügelgymnastik.

Die Greifübungen haben enorm was gebracht!
Beide können sich gut – und lange! – auf dem Finger halten:

Habe ich gesagt, Lífið fliegt in 3 Tagen? Also tatsächlich hat man im Zweifel genau einen Tag Zeit, so ein flügge werdendes Küken mit in den Garten zu nehmen – und das war heute. Ich nahm also beide mit auf den Rasen und so entstand der diesjährige Ostergruß:

Die beiden flitzten los, ich hinterher, und vorsichtshalber setzte ich Lífið mal wieder auf die Kokosmatte im „Transporteimer“, während Løvetann noch gucken durfte.

Dann kamen die beiden rein – Mittagsschlaf!

Nachmittags nahm ich die beiden noch einmal mit raus. Man sah ihnen an, dass sie’s toll fanden. Lífið rannte sofort eifrig los. Erst flog sie (ich sag jetzt einfach mal sie. Ich denke sehr, dass Lífið eine Henne ist) in der Voliere auf einmal nicht nur fünf Meter am Stück, sondern auch noch hoch und mit Kurve.
Als ich das sah, dachte ich, ok, dann heute nicht nochmal in den Garten…
Løvetann wollte hinterher und machte dabei seinen ersten 30cm-Flug! Die Landung war noch ziemlich unelegant, aber das schien ihn nicht zu stören.
Bei Løvetann bin ich mir völlig unsicher, ob Hahn oder Henne, mein Gefühl geht aber eher in Richtung Hahn. Spannend!

Und dann waren wir nachmittags doch nochmal im Garten… Es war so schön und Lífið so entspannt, sie blieb die ganze Zeit auf meinem Finger, war in der Voliere schon auf meinem Finger eingeschlafen und hatte sich mit Wonne kraulen lassen – so viel Nähe braucht Løvetann nicht. Er fühlt sich zwar in der Hand wohl und hält sich auch schon wirklich gut auf dem Finger, aber er muss ja jetzt einiges aufholen, sagt er, und flitzt lieber von hier nach dort. Trotzdem – kuscheln ist auch mal drin!

Treffen auf meinen Knien, Papa und seine Kids:

Familienfoto:

Hübscher kleiner Løvetann:

Und mit Lífið entstand das Osterfoto schlechthin:

Die fünfte Woche
„So langsam werden die Nestlinge flügge und immer selbständiger.“

Oh ja, und wie! Es geht so enorm schnell…
Ich dachte am Morgen des 13. April – Tag 28 und 30 der beiden -, ich mache mal den Boden der Innenvoliere etwas besser begehbar für die Kleinen und setze sie runter. Schluss jetzt mit Käfigboden, jetzt können sie den ganzen Platz haben!
Lífið war schneller. Wie auch immer – sie war schon unten, als ich kam…
Sie fliegt schon ziemlich lässig incl. hoch, runter, rechts und links – noch nicht jede Landung klappt, aber insgesamt macht sie das schon echt gut.
Mein Løvchen kam also mit nach unten und rannte sofort los. Papa aufgeregt hinterter, Mama zeigte sich ziemlich desinteressiert. Die sucht schon die nächste Ecke für neue Eier – oh Mann… Die werden aber wieder ausgetauscht, da kann sie mal sicher sein!

Die beiden untersuchten also höchst interessiert die etwa 6 Quadratmeter Fußboden des Innenraums. Lífið nahm schon mal ein paar Einstreuteile unter die Lupe – also in den Schnabel. Noch schien nichts zu schmecken.

Løvetann suchte sich nach ein paar Kurzstreckenflügen für eine Erholungspause eine Ecke aus, bei der ich das Gefühl hatte, dass es hier vom darüber liegenden Fenster her ein bisschen zieht. Ich bastelte also ein Dach, so dass die beiden eine Höhle haben. Auf den Boden legte ich die vertrauten Kokosmatten – Løvetann fand’s toll und nutzt das als häufig aufgesuchten Pausenraum.

Lífið schlief auf meinem Finger ein…
Ich bin sowas von verknallt in diese zuckersüße Küken!!

Tag 31 für das Løvchen, Tag 33 für Lífið (16. April):

Lífið fliegt inzwischen lässig überall hin und war heute, als ich von der Arbeit kam, schon draußen in der Voliere.
Løvetann ließ sich ein bisschen kraulen und nach draußen setzen, wollte dann aber fliegen üben. Immer noch recht bodennah, die Landung sieht nicht immer so gewollt aus, aber er kommt ziemlich fix überall hin, wo er hin will – so lange es in Bodennähe ist.

Papa füttert beide und passt gut auf, wo sie sind, während Mama schon wieder die nächste Brut vorbereitet… Ts ts ts. Hat wohl Gefallen dran gefunden. Nix da!

Die beiden füttern sich auch mal gegenseitig, kraulen sich auch mal kurz, suchen immer wieder die Nähe des anderen. Løvetann ruht sich allerdings noch häufiger aus und nutzt viel häufiger die „Höhle“.

Lífið probiert schon mal hier und da den Schnabel aus:

18. April, Tag 35 für Lífið – sie kam mir morgens auf den Kopf geflogen (konnte sich allerdings nicht sehr lange auf den Haaren halten, das müssen wir noch üben) und wiederholte unser kleines Begrüßungsritual von gestern – krault mit dem Schnabel meine Hand, während ich mit einem Finger ihren Hals streichle und reibt ihren Kopf an meiner Wange. Also im Ernst, wer kann sich etwas dermaßen Süßem denn entziehen??
Sie hat die Nacht schon deutlich höher verbracht als Løvetann, der aber auch zum ersten Mal nicht in der Höhle geschlafen hat, sondern in den Zweigen. Auch er ließ sich kraulen und streicheln, war aber schon auf Abenteuer aus. Er nahm alles mögliche in den Schnabel, aber Frühstück von Papa fand er besser.
Lífið hingegen übt jetzt ernsthaft fressen – erst in der Futterschale, dann am Hirsekolben und schließlich saß sie da und lutschte auf Möhrengrün herum. Lífiðs Entwicklung ist damit genau zum Ende der fünften Woche im Prinzip abgeschlossen – ich habe sie noch nicht selbständig trinken sehen, aber das wird Papa ihr schon zeigen. Innerhalb der kommenden Woche wird sie so weit selbständig sein. Selbst fressen und trinken ist also tatsächlich das Letzte, was sie lernen, so dass man diese kleinen Sittiche niemals vor Ablauf der sechsten, siebten Woche von den Eltern trennen sollte. Zumal sich jetzt durch die Interaktion mit den anderen auch wichtiges Sozialverhalten ausbildet und festigt – Lífið lässt es völlig ungerührt, wenn andere ihr nahe kommen oder im Eifer des Gefechts morgens am Futter auch mal über ihren Schwanz rennen, sie reißt auch schon mal den Schnabel auf und wird damit von den größeren tatsächlich respektiert. Sie hat etwas stoisches an sich, das ihr noch sehr helfen wird.

Tatsächlich haben die Kleinen eine Art Welpenschutz genossen, der nun langsam aufhören wird. Hier leben immerhin derzeit 9 Sitticharten zusammen und viele waren sehr interessiert an den beiden. Andere wiederum haben die Küken völlig ignoriert. Bis auf Wellensittich Viajado (der „Babysitter“), der oft wirklich unangenehm aufdringlich wurde (bis hin, dass er sich auf die Küken draufsetzte), ist ihnen aber niemand mit böser Absicht begegnet.

Der kleine Løve (spricht sich tatsächlich Löwe) ist noch nicht ganz so lässig beim Fliegen, macht aber alles mit Eifer und Ehrgeiz wett. Er hat einen neuen Spitznamen, mein „Dreizack“, weil ihm am rechten Fuß eine Vorderzehe fehlt. Dies offenbar von Anfang an, es gibt ein Foto vom 10. Tag, da kann man das gut erkennen. Mir war es nicht aufgefallen, weil er ja ohnehin eine so unorthodoxe Fußhaltung hatte und die Zehen immer enorm vedrehen konnte. Das ist zum Glück viel, viel besser geworden, er läuft rasant und greift inzwischen sehr gut. Beeinträchtigen wird ihn das also zum Glück nicht!

Inzwischen sind beide sechs Wochen alt, so sahen sie am 25. April aus:

Eifrig wird jeden Morgen die Obst- und Gemüseschale inspiziert. Sie probieren alles, man sieht ihnen aber auch sofort an, was schmeckt und was nicht. Nüsse finden beide total spannend. Und Løvetann hat mit Möhrenstücken herumgespielt und die regelrecht geworfen.

Lífið kommt immer mal auf den Kopf geflogen, sie findet Haare klasse und wühlt mit Begeisterung darin herum.

Ich kann beide jederzeit auf den Finger nehmen und darf sie auch weiterhin behutsam mit der Hand umfassen. Da sie jetzt viel mehr in action sind, hält es sie meist nicht lange auf der Hand, die haben dann wieder was zu tun. Beide fliegen lässig und sicher. Løvetann hat die Entwicklung voll aufgeholt. Zu süß war auch sein erstes Bad – was für ein Spaß!

Ich weiß nicht, wie Vocecita es geschafft hat – sie legte sofort 2 Runden nach, ich tauschte die Eier mehrfach aus, am 12. Juni sah ich ein zerbrochenes Ei und dachte noch, na, wenn sie sie schon kaputt macht, hört sie jawohl erstmal wieder auf und gönnt sich nun hoffentlich mal ne Pause… Und dann hörte ich das helle Piepsen. Oh Mann…!!!

Wirklich freuen konnte ich mich anfangs nicht. Hatte ich nicht mal irgendwann 20 als Obergrenze festgelegt…? Jetzt sind es 29…
Geschwisterchen Løvetann bewarb sich sofort um die Stelle als Babysitter, zu niedlich!

Am dritten Tag war das Küken tot – Mama Vocecita hatte es schlicht platt gesessen…! Ach Mann… Kurz darauf saß die kleine Familie endlich mal zusammen in der Sonne – bzw. im Schatten. Von links nach rechts: Vocecita, Løvetann, Tíerno und vorne sitzt Lífið. Die Kleinen sind hier 3 Monate alt.

Lífið starb ziemlich unerwartet Ende 2022. Papa Tíerno starb Ende 2023 mit immerhin fast zehn Jahren.

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