27.5. – German Open Extreme Trail Challenge

Was für ein Erlebnis! Mal vorweg: das Tollste an diesem meinem allerersten Western-Turnier (!!) war die Stimmung. Die war sowas von großartig! Man kam sofort mit jedem ins Gespräch, man sah nicht ein einziges unschön behandeltes Pferd, um genau zu sein sah man (bei extremst sommerlichen fast 30 Grad) nicht mal ein schwitzendes Pferd. 
Alles grinste vor sich hin, aus den Lautsprechern plätscherte in angenehmer Lautstärke Country-Musik, es war eine Atmosphäre, die süchtig machen kann – und von der sich (nicht nur) FN-Turniere etliche Scheiben abschneiden könnten.
Aber so ganz in dem Sinne „western“ war’s ja irgendwie auch wieder nicht, denn die können ja durchaus auch so bitterernst sein und gerollkurte Pferde mit totem Blick im Viereck haben – sowas gab’s hier nicht. Wie gesagt, so etwas habe ich noch nie erlebt.
Super, super schön.

Das habe ich Nicola und Roger auch sehr deutlich gesagt – diese ungeheure Mühe bei den Vorbereitungen, das ganze Liebevolle und Empathische, was hier drin steckte – einfach nur toll. Doris und ich genossen den Tag in vollen Zügen, und Dón schien es in weiten Teilen auch sehr gut zu gefallen.

Ich wusste ja so gar nicht mehr, womit ich zu rechnen hatte und stellte mich durchaus darauf ein, hier und da mal Letzter zu werden. Via facebook gab es vorher noch die eine oder andere nette Unterhaltung, unter anderem war eine ziemlich überzeugt, mir den letzten Platz streitig zu machen. Das ist ihr tatsächlich auch gelungen 🙂

Aufstehen um 5.00 Uhr, die halbstündige Fahrt zum Stall wurde aber dadurch wieder wettgemacht, dass ich Dón weder waschen noch putzen musste – das hätte mir ja mal einer sagen können, dass ein (guter!) Offenstall so saubere Schimmel hervorbringt.
Ich hatte am Nachmittag vorher Beine und Schweif gewaschen und nach der Nacht im Sand sah Dón so sauber aus, dass ich nur die letzten Sachen einlud und direkt verladen konnte. Großartig! Den letzten Schliff anlegen konnte ich auch dort.

Um 8.30 war Riders Meeting (Pflicht für alle Teilnehmer), hier wurden die Pattern (der Parcours) für die einzelnen Klassen besichtigt. Auch hier wusste ich natürlich wieder nicht, was mich erwartet, ich hatte mir das ja zum Glück vorher durchgelesen, kannte einige Hindernisse aber ja noch gar nicht, und so tappte ich brav hinterher, hörte zu, sah mir die Hindernisse oberflächlich an in der Annahme, gleich nochmal alleine in Ruhe alles besichtigen und mir einen Plan machen zu können.
Von wegen. Nix da wie früher, keine Nummern an den Hindernissen, kein zweites Abgehen, kein nochmal in Ruhe genauer ansehen. Nach diesem flotten Durchgang mussten wir vom Platz und die nächsten Klassen gingen ihre Strecken ab. Ähhhh…

So langsam wurde mir klar, dass ich das, was sich auf dem Zettel da so einfach las, in- und auswendig wissen musste – nebst der Reihenfolge der Hindernisse. Nun kann ich zwar sehr schnell und gut auswendig lernen und mit „Parcours“ in dem Sinne habe ich ja auch keine Schwierigkeiten, aber hier traf mich doch manches echt unvorbereitet.
Wir standen am Rand zusammen, es ergab sich sofort und sehr locker, dass jeder mit jedem quatschte, ich robbte an die Leute ran, die den Zettel in der Hand hatten, den ich im Auto gelassen hatte (immerhin hatte ich ihn ausgedruckt!!) und wir gingen das von außen nochmal zusammen durch. Ich war etwas beruhigt, dass so ungefähr alle schluckten und es einige für „easy“ doch recht schwer fanden. Ich habe keinen Vergleich, andere hatten ihn offenbar.
Die eine meinte noch, das hätte ich doch im Scherz gemeint, was ich auf facebook geschrieben habe? So mit von der Wippe springen und Letzter werden und so?
Ich guckte sie groß an und meinte „Nö, keineswegs. Das war mein voller Ernst“.
Ich fragte mich noch, woran sie mich erkannt hat, konnte das nicht mehr klären, stellte aber später fest, dass ich auch hier keine Unbekannte zu sein schien, denn tatsächlich kannten mich einige und Dón wurde auch wiedererkannt: „Euch habe ich doch auf der Nordpferd gesehen!?“ Das fand ich schon klasse. Hätte ich hier nicht mit gerechnet.

Die Hindernisse gaben meist die Seite vor, auf der geführt werden musste. Ich versuchte, mir darüber klar zu werden, wann ich wo die Seite wechseln musste, nebenbei mir zu merken, wann ich im Hindernis anhalten musste und wann nicht, wo wie wenden und wo nicht und überhaupt und so.
Oh je. Beim nächsten Mal bin ich echt schlauer und weiß, womit ich mich vorher zu befassen habe. Und dass das Abgehen dermaßen schnell geht und man da schon so gut wie möglich alles erfassen sollte. 

Neu für mich natürlich auch die Startnummern – haha, wohl dem, der Sicherheitsnadeln dabei hat. Habe ich sonst immer, hier nicht. Ich stand da in der Meldestelle in Jeans und Turnschuhen (Stallkleidung halt noch), sie überreicht mir die A5-großen laminierten Startnummern und meinte auf meine Frage, ob ich beide brauche und wo ich die denn anbringe „Am Pad“. Ich grinste und meinte, ich hab keins, ich habe eine etwas andere Stilrichtung. „Ah, ok, na dann mach die Nummer doch an Deine Jeans!“ Is nich wahr, dachte ich, und musste innerlich echt lachen – mir war nicht klar, dass meine Stallhose hier als Reit-Outfit durchging. Ich kicherte vor mich hin und dachte, ich werde schon was finden, wo ich diese Nummern lassen kann, dafür lieh ich mir allerdings noch Sicherheitsnadeln. So unkompliziert, wie das hier alles zu sein schien, könnte ich die Nummer doch auch in die Tasche stecken und bei Bedarf hervorziehen. Obwohl – mein Vaquero-Outfit hat keine Tasche…

Ich war zweiter Starter, in der ersten Prüfung „Easy in Hand“ (die leichteste geführte Klasse) gingen immerhin von 16 genannten 13 Pferde an den Start.
Es gab zwei Richtergruppen, jede beurteilte bei jedem Starter eine Hälfte der Hindernisse. Die eine Gruppe wertete durchgehend wohlwollender, aber so hielt es sich letztlich ja auch wieder die Waage. So war es auch möglich, dass immer zwei Pferde auf dem Platz waren – während die zweite Prüfergruppe die zweite Parcourshälfte des einen Pferdes bewertete, konnten die ersten Prüfer schon die erste Hälfte mit dem nächsten Pferd durchgehen.
Das fand ich sehr gut organisiert, denn ich fragte mich schon, wie lange das wohl dauern sollte, wenn das eine oder andere Pferd hier und da mal einen Stop einlegen sollte.
Die Prüfer gingen zu jedem Hindernis mit und uns war vorher noch unmissverständlich gesagt worden, dass wir vor jedem Hindernis warten, mit den Prüfern Blickkontakt halten und auf die Freigabe für den Start warten sollten. Und lächeln!!
Das mit der Freigabe klappte wunderbar, die Prüfer schrieben ihre Wertungen, guckten hoch, lächelten zurück und gaben den Start frei. Sehr sympathisch, sehr freundlich, auch hier alles in gelöster, entspannter Atmosphäre.

An jedem Hindernis lagen Markierungen für Beginn und Ende – hier sehr süß gemacht mit kleinen Holzstücken, auf die Hufeisen genagelt waren. Für einen korrekten Start und ein korrektes Beenden waren jeweils maximal 2 Punkte zu erzielen und Nicola sagte noch, dass wir die bloß nicht verschenken sollten, indem wir eines der „Tore“ ausließen.
Diese Holzstümpfe lagen unbefestigt auf dem Boden und Dón hat die Chance genutzt, den einen oder anderen, ich sag mal, zu „verschieben“. Er hat ein bisschen umgeräumt 🙂
Das war ganz sicher nicht im Sinne der Prüfung, als ich später aber sah, dass ich von 0 bis 2 Punkten alles dabei hatte, fragte ich mich, was man denn da sehen will – sollen wir zwischen den Markierungen anhalten? Ich bin mal durchgeritten, mal stehen geblieben, Hauptsache da durch. Das schien von mir aber ein bisschen locker gedacht zu sein, ich muss also mal dahinterkommen, wie das denn gesehen werden will.
Auch zur Bewertung an den Hindernissen haben wir zwar gehört, dass natürlich ein flüssiges Durchgehen gewünscht ist, das Pferd soll sich möglichst selbständig mit dem Hindernis befassen, Fressen und Steigen sind so ungefähr das Verbotenste überhaupt, und der Führer soll mit möglichst wenig Einflussnahme nebenhergehen (bzw. der Reiter soll natürlich auch möglichst wenig sichtbaren Einfluss nehmen). Soweit klar. Wie ich dann aber später für manches Hindernis eine 5 (was die höchste Note in dieser Klasse war, die ich auf den Wertungsbögen finden konnte, ich dachte, eine 6 ginge auch, weil die Höchstpunktzahl doch 10 sein müsste, aber vielleicht haben sie auch einfach keine 6 vergeben?) und für andere, die ich nun meinem Gefühl nach wirklich denkbar schlecht gemacht hatte, noch eine 3,5 oder so bekommen hatte, erschloss sich mir nicht.
Es gab leider keine Protokolle für jeden, sondern nur Gesamtbögen, es gab keinerlei Kommentare (zumindest keine schriftlichen, ich bekam einen mündlichen, der war sehr witzig), für mich ist also noch weitgehend unklar, wie hier welche Punktzahlen zustande kommen.
Aber das ist es für die meisten Reiter von Dressurprüfungen oder Stilspringen ja auch 🙂

Ich machte Dón fertig für die erste Prüfung, pinnte mir die Startnummer an den Rücken und erzählte Doris, die auf dem Zettel mitlas, wiederholt die Reihenfolge und die Aufgaben an den einzelnen Hindernissen. Ob mir das da drinnen gleich auch so einfallen würde, hielt ich für fraglich.
Und tatsächlich – ich wurde aufgerufen, marschierte auf die Prüfer zu, und da überkam mich ein gar nicht mehr gekanntes Gefühl von Aufregung. Total witzig, ich mag das ja, vor allem, weil es so selten geworden ist. In dem Moment hatte ich allerdings auch das blöde Gefühl, nicht mal mehr zu wissen, welches das erste Hindernis ist. Na, das konnte ja was werden…
Ach ja, der Two Step. Stimmt. Das Hindernis, das Dón am 8. April noch für ein Podest gehalten hat, auf dem man keinesfalls (!!) nur die Hinterbeine stehen lassen kann, und mit dem er sich auf der Nordpferd im hagelumstürmten Zelt so ausgiebig beschäftigen konnte.
Ansage war: rauf, anhalten, runter. Es war nicht genau definiert, ob ganz oben anhalten oder ob auch irgendeine Form von Stufe erlaubt war, aber ich ging mal von oben aus.

Dón war erfreulich aufmerksam und ruhig, ich konnte die Beine nach und nach auf die obere Fläche lotsen und ihn dort anhalten. Runter war etwas eilig, aber das erste Hindernis war damit schon einmal gemeistert. Auch wenn ich direkt vorher unter seinem Hals durch noch schnell die Seite gewechselt hatte und ich nur dachte, so wie die mich hier mit dem Seil hantieren sehen, bin ich in deren Augen sofort als totaler Neuling entlarvt. Naja, warum auch nicht, das entspricht ja schließlich der Wahrheit. Ich kam mir einen Moment lang echt bescheuert vor und hatte gefühlt nur linke Hände. Darüber musste ich schon fast wieder lachen.

Als nächstes kam die Wippe, verlangt war rauf – 1x wippen (haha!!!!) – runter.
1x wippen hieße, kippen lassen, rückwärts führen, kippen lassen, wieder nach vorne führen. Ich nahm mir gleich vor, es bei einem kippen lassen im Rübergehen zu belassen, ich ahnte, dass das schon schwierig genug werden würde.
Dón ging zögerlich rauf, ich wedelte dilletantisch neben ihm mit dem Seil rum, er taperte brav sehr vorsichtig weiter, die Wippe bewegte sich (ha! Genau der Moment der Schwebe ist auf dem Foto!) und Dón machte einen kühnen Sprung nach vorne. Ja, so ungefähr hatte ich mir das vorgestellt, das dürfte einen massiven Einbuch in der Punktzahl bewirkt haben 🙂

Wohin? Ach ja, das Knisterbeet. Ich war den Prüfern sehr dankbar, dass sie sich immer in Richtung des nächsten Hindernisses bewegten, mir entfiel zwischendurch die Reihenfolge. Immerhin wusste ich noch, dass ich im Knisterbeet auf dem Rückweg einmal anhalten sollte. Also rein – durchgehen – 180° Wendung – durchgehen mit 1x anhalten – raus.
Mir fiel auf, dass ich auch gar nicht so genau wusste, was mit 180° Wendung gemeint ist. Ich ging anfangs von Hinterhandwendungen aus, sah aber morgens (hätte mir auch früher auffallen können…), dass nur an einem Hindernis konkret Hinterhandwendung stand. Wie also durfte / sollte man wenden, wie nicht? Keine Ahnung, zugegeben gerieten hier etliche meiner Wendungen ziemlich schlenkernd, schleudernd, obwohl ich das doch nun zu Hause bewusst viel gemacht hatte, aber hier sah das irgendwie anders aus.
Dón ließ sich sehr brav durch das Knisterbeet führen, sehr aufmerksam und konzentriert.


Nun kam das Mikado. Das gab es noch nicht, als wir hier waren. Etliche Äste lagen kreuz und quer, und sie waren lose. Sie bewegten sich. Naja, Mikado halt…
Die Pferde konnten gar nicht so gehen, dass sie keine Äste berührten, da die teilweise ziemlich hoch lagen, und so verschob sich das bei jedem Pferd und sah bei jedem Start anders aus. Sehr spannend!!
Dón war auch hier wieder zögerlich am Anfang, aber sehr aufmerksam und konzentriert. So langsam fing das an, Spaß zu machen. Hier sollte auch durchgegangen, gewendet und wieder durchgegangen werden, bei jedem Durchgehen ein Halten. Das erste Halten war, ich sage mal, unauffällig kurz, das zweite war dann ein klares Halten. Ich wurde immer ruhiger, meine Führung sah inzwischen vermutlich nicht mehr ganz so dilettantisch aus wie am Anfang. Wie spielten uns langsam ein. Die Seitenwechsel gelangen gut, Dón ließ sich von beiden Seiten gut führen. Und hier musste ziemlich viel rechts geführt werden.

Hmmm, wohin…?? Ich wartete mal unauffällig ab, wo die Prüfer hingingen.
Ach, Rail Road! Da allerdings verließen sie mich – also die Prüfer. Ab hier bewerteten die anderen Richter. Die wirkten nicht nur so noch viel freundlicher, sie werteten auch so.
Man hat ja bekanntlich keine zweite Chance für einen guten ersten Eindruck, und Dón und ich verspielten hier glaube ich unsere erste Chance. Der Rail Road sah eigentlich so einfach aus und war doch so diffizil. Eng, rechtwinklig, hier war schon absolut genaues Führen gefragt.
Rein, rechtwinklig rechts, vor dem dicken Stamm halten, rechtwinklig rechts raus.
Wenden, rein, rechtwinklig links, vor dem dicken Stamm halten, rechtwinklig rechts raus.
Heißt: man musste am Ende selbst um den dicken Stamm rumgehen, um rausführen zu können. Das Pferd musste also wirklich warten. Ich hoffte nur, dass Dón seine Kraxel-Leidenschaft im Zaum halten konnte und mir nicht über den Stamm folgte.

Tat er nicht, er ließ sich sehr gehorsam auf das Hindernis ein, aber in dem Sinne „rechtwinklig“ waren unsere Wendungen mal nicht.

Ich ließ die Prüfer wieder vorgehen – ach ja, Dead Wood. Danke.
Zwei Gassen, von dicken Stämmen eingerahmt, die eine mit einem Hügel, die andere mit Holzstücken und Steinen. Der Führer musste (wie überall) neben dem Hindernis gehen und hier schon deutlich Abstand zum Pferd gewinnen.
Rauf – auf dem Hügel anhalten – runter – wenden – rein und durch die Gasse durchgehen.
Hier freute ich mich wirklich, wie schön Dón das machte, er war bei mir und aufmerksam und kam mit den Unebenheiten sehr viel besser zurecht als ich 🙂




Nun wusste ich auch weiter, viel kam ja nicht mehr. Neben dem Balance Beam, dem „Schwebebalken“, lagen Markierungen. Hatte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn noch mit einer geraden Strecke rückwärts gerechnet, stellte sich beim Abgehen heraus, dass hier  um den halben Balken herum geführt werden musste. Das hieß: ca. 5 m rückwärts, im Rückwärts eine Wendung links – links und weitere ca. 5 m zurück. Und das natürlich gerne gerade und flüssig und ohne viel Einsatz. Tatsächlich machte ich mir darum anfangs auch keine großen Sorgen.
Bis ich mit Dón anfangen wollte und er sich ins Seil hängte und sehr bitten ließ. Nanu?
Ich änderte meine Position, nochmal, und nochmal, aber ich bekam Dón tatäschlich nur mit relativ viel Nachdruck und sichtbarer Einwirkung rückwärts, gefühlt musste ich seinen Kopf reichlich nach links ziehen, um überhaupt irgendwie da entlang zu kommen, die Wendung war krumm und schief, Dón maulte rum und machte sich fest, ich war ziemlich verblüfft über diese seine Reaktion. Damit hatte ich nicht gerechnet und es verwirrte mich zugegeben ziemlich. Was war da denn los?? Rückwärts kaputt?


Dón räumte die Markierung am Ende um, die Hinterhandwendung (nur hier tatsächlich war ausdrücklich eine Hinterhandwendung verlangt) gelang mehr schlecht als recht, aber vorwärts raus klappte. Immerhin. Haha.

Das letzte Hindernis war „Snake“, und auch das kannten wir vom 8. April.
Durch die Markierungen (die sind hier nicht zu sehen, die lagen gute 3, 4 m vor dem ersten Stumpf), am ersten Stumpf links vorbei, dann sollte das Pferd am ersten Stumpf mit den Astresten rechts vorbei, am nächsten links, danach nach rechts und dann linksrum um den kleinen Steinhaufen, den man da noch sieht, dann in die „Box“, darin anhalten und vorwärts raus.
Zum Glück nicht wenden, da hatte Dón im April ja so einen Aufstand gemacht. Das hätte mich jetzt allerdings brennend interessiert, wie er sich da heute hätte führen lassen. Denn das war ja sowas, was ich geübt hatte. Ich war dennoch ganz froh, dass ich „nur“ halten musste. Das klappte tatsächlich auch sehr gut, auch konnte ich Dón relativ lässig im Slalom führen, ohne selbst mitzugehen. Der Führer sollte ja geradeaus weitergehen.
Das gelang.

Das war unsere erste Prüfung! Gemeistert! Ich lachte und freute mich und lobte, Dón wurde ganz fröhlich und albern nach der ganzen Konzentration. Feiner Junge!
Na klar hätte hier einiges besser klappen können, aber vieles war auch deutlich besser als erwartet bzw. als Anfang April. An meiner Art, zu führen – und an seiner Art, sich führen zu lassen – hatte sich eine Menge getan.

Mir liegt Gehässigkeit fern, und so ist es auch nicht gemeint, aber ich war doch ehrlich ganz froh, als ich bei dem Pferd vor mir (war ja nur eins…) sah, dass der sich irgendwie seitlich entzog. Da dachte ich nur „Puh, geht nicht nur mir so“. Von den anderen sah ich leider überhaupt gar nichts. Das war echt bedauerlich.

Ob unsere Prüfung gut oder schlecht war, konnte ich also im Vergleich auch überhaupt nicht einschätzen, ich merkte nur, dass ich noch nicht so völlig begeisterungsfähig war, da erstmal auch von mir einiges an Anspannung durch diese Konzentration abfallen musste. Irgendwas in mir wollte enttäuscht sein, weil das Rückwärtsrichten so schlecht und er von der Wippe gesprungen war (hallo! Das wusste ich doch vorher!), aber so richtig wollte das negative Gefühl nicht durchkommen. Irgendwas anderes in mir wollte sich freuen und happy sein und Dón toll finden, also freute ich mich, war happy und fand Dón toll.

Der durfte wieder in sein Paddock und etwas trinken und Heu oder Gras und ein, zwei Belohnungs-Brötchen mümmeln, ich trank auch was, denn die Temperaturen stiegen schon. Die Brise machte es aber ungeheuer angenehm. Von hier oben sah das so aus:

Es gab hier eine wunderbare Mischung an Rassen und Stilarten, im Paddock neben Dón stand ein Friesen-/Noriker-Mix, davor 2 Ponys, dort trabte ein Isländer, ein Knabstrupper wälzte sich genüßlich, Dón starrte aber am meisten die ganzen bunten Pferde an. Die sahen hier natürlich alle aus wie Quarter, Pinto oder ähnliche Westernpferde, waren es aber gar nicht zwingend. Eine ungeheuer nette Bekanntschaft ergab sich hier mit Leslie, die aus der Freiheitsdressur kommt und hier auch ziemliches Neuland betrat, aber auf einem Fuchsschecken saß, der als jede reguläre Paint-Variante durchgegangen wäre.
Er war allerdings ein Mix aus Lewitzer und Welsh-Cob, und da staunte ich echt. 

Es mangelte hier wirklich nicht an bunten Pferden und urigen Leuten.

Irgendwann ging mir auf, dass ich mich ja nochmal anders gedanklich mit dem Parcours befassen könnte und sollte, denn geritten würde sich das ja nun ganz anders anfühlen als geführt. Ich ging die Hindernisse im Kopf also nochmal durch und fühlte mich dabei sofort wohler als bei dem Gedanken ans Führen. Zum Einen musste ich natürlich jetzt nicht darauf achten, auf welcher Seite ich gehe, zum Anderen fühle ich mich im Sattel einfach viel reaktionsschneller, geschickter und sicherer.

Die Strecke war für mich in allen drei Prüfungen gleich, das war großartig. Für Dón erst Recht. Nach dieser doch weitgehend gelungenen geführten Version rückte der Halsring näher. Sollte Dón sich jetzt unter dem Sattel mit den Hindernissen ähnlich konzentriert und ruhig befassen, stünde dem Halsring nichts mehr im Wege.

Dón tat tatsächlich genau das – er befasste sich auch geritten ruhig und konzentriert mit den Hindernissen und ließ sich von mir sehr gehorsam und willig leiten. Ich fühlte mich nun deutlich sicherer in dem Parcours, nun kannten wir die Hindernisse, und so kam das Gefühl von Spaß trotz der Konzentration hier viel schneller durch.

Der Two Step gelang etwas schief, aber Dón blieb brav für einen Moment oben stehen.

Auf die Wippe ging er langsam, konzentriert und gerade rauf, ich verschwendete wieder keinen Gedanken daran, oben zu fragen, ob wir einmal zurück und wieder vor…
Nee, lieber nicht, nicht für den Halsring das Wippe-Gefühl kaputt machen.
Lieber jetzt so machen lassen, wie er das für richtig hielt und Ruhe ausstrahlen.

Tatsächlich gelang Doris wieder ein Foto von dem Moment, als die Wippe in der Schwebe war, und dieser Moment war denkbar kurz, denn in der nächsten Sekunde sprang Dón nach vorne und war unten.


Er kam allerdings verblüffend schnell zum Stehen. Die Prüfer grinsten und meinten „Also wenn er springt, dann aber sehr schön gerade nach vorne auf den Ausritt zu“.
Ich nahm das mal als Lob 🙂

Das Knisterbeet klappte prima…

…und das Mikado auch. Da durch zu reiten war echt ein interessantes Gefühl!

Meine Wendungen gerieten irgendwie allesamt etwas aus den Fugen. Aber in den Hindernissen war Dón echt klasse. Ich konnte ziemlich oft weit nachgeben und ihn machen lassen. Das war schon toll!

Geritten konnte ich ihn im Rail Road etwas genauer steuern, das wurde besser als geführt. So ganz rechtwinklig waren unsere Wendungen immer noch nicht. Aber immerhin – Dón ließ sich überall anhalten und konnte auch relativ ruhig stehen. Große Klasse. Das ist bei ihm ja bekanntlich (noch) nicht selbstverständlich.




Auch „Dead Wood“ gelang ruhig, konzentriert, problemlos. Das war vermutlich unser lässigstes Hindernis. Sehr sicher, sehr leicht. Schon fast sowas wie souverän 🙂

Aber der Balance Beam ließ die Stimmung wieder kippen. Ich hatte echt Zug auf dem Sidepull und kam im Rückwärtsrichten mit dem linken Bein überhaupt nicht mehr durch. Ich türkte die Wendung also, indem ich nicht rückwärts wendete, sondern die Vorhand eine Vierteldrehung machen ließ, daraus wieder 2 m rückwärts fragte, die Vorhand wendete und den Rest zurück anfragte. Dón machte das irgendwie, aber immer ganz kurz vor’m Steigen (was, wie ich ja morgens gehört hatte, hier so ungeheuer verboten war).


Raus aus der Nummer, rein in die „Schlange“. Das gelang einwandfrei. Dón ließ sich leicht und sicher wenden und stand sehr gehorsam in der „Box“. Das war super!

Damit hatten wir auch unsere zweite Prüfung hinter uns gebracht und diese nun aber wirklich besser als erwartet. Schade mit dem Rückwärtsrichten, das war irgendwie kaputt, aber vorwärts und halten funktionierten verdammt gut.

Auch hier, wie auch schon an der Hand, waren verschiedene Stilrichtungen vertreten:

Ich legte Dón den Halsring um und nahm das Sidepull ab. Das lässt er sich inzwischen super gefallen von oben.
Wir hatten noch ein wenig Zeit und ich wollte ihn noch einmal freundlich auf rückwärts einstimmen. Er setzte einige Male zum Steigen an, aber geradeaus kam ich immerhin zurück. Wehe aber, ich fragte darin eine Wendung an. Ok, also wieder der Fake mit dem Wendenlassen der Vorhand… Was soll’s. Alles andere sollte jetzt eigentlich auch mit Halsring möglich sein.

Ich dachte, ein bisschen Spannung abbauen über einen kleinen Galopp wäre vielleicht sinnvoll. Dón hatte sich jetzt so viel in ruhigen Bewegungen konzentriert!
Hoppla…!! Zum Glück war ich gerade fast alleine auf dem Platz. Dón wurde kurzfristig sehr unhandlich und ich verwarf den Gedanken, darüber Spannung abbauen zu wollen, mal ganz schnell wieder.

Also wieder rumstehen, runterfahren, ooommmmmmm…
Dón kriegte sich wieder ein, aber nun war ich gewarnt. Der Sprung von der Wippe konnte hier sehr weiträumig ausfallen. Ich hoffte, das hielt sich in Grenzen. Dón wirkte äußerlich ruhig, war aber innerlich echt grell und auf ein Fingerschnipsen zündbar. Na super.

Roger schnappte sich derweil Nicola spontan für ein Tänzchen.

Ich war zum Glück letzter Starter, wir hatten also Zeit, das Runterfahren einigermaßen ernsthaft wieder hinzukriegen. Und so begann Dón die Prüfung auch relativ ruhig, aber er war spürbar in Lauerstellung.

Auf dem Two Step stand er glaube ich nicht mit allen Vieren auf der oberen Platte, ich konnte es nicht genau fühlen, mochte aber auch nicht nachfordern, sondern war eher darauf bedacht, seine Stimmung positiv zu halten.


Und dann kam das Highlight des Tages: Dón ging leicht schwankend, aber gehorsam auf die Wippe, blieb ganz langsam, ich überlegte eine Sekunde, ob ich nach einem Halten fragen sollte, er hielt fast an, die Wippe wippte – und Dón ging relativ ruhig runter.
Der große Junge!!!!! Wie toll war das denn!!! Mit Halsring! Sowas großartiges!!

Ich lobte wie verrückt. Das war echt super.
Das Knisterbeet gelang auch wieder, nur meine Wendungen hatte ich echt nicht im Griff. Ach, was soll’s, ich wollte doch irgendwo mal Letzter werden, und wenn mir das bislang noch nicht gelungen sein sollte, dann doch wenigstens jetzt, denn die (nur drei) anderen Starter sahen mit ihren deutlich längeren Halsringen viel souveräner aus.
Aber so ein Eindruck kann ja auch täuschen. Die Prüfungen der anderen sah ich nicht.

Auch im Mikado fühlten wir uns mit Halsring sicher. Dón war vorsichtig, aufmerksam, ging aber so flüssig, wie man hier halt gehen kann. Er machte das super.


Inzwischen war ich auch vertraut mit der Reihenfolge und den Anforderungen und wartete immer schon am nächsten Hindernis auf die Prüfer 🙂

Der Rail Road wurde tatsächlich unser bester heute, Dón ließ sich jetzt viel rechtwinkliger lenken und gut dirigieren und sicher anhalten. Auch große Klasse!



Auch Dead Wood meisterten wir lässig. Naja, bis auf unsere schrägen Wendungen halt. Weiß auch nicht, anständiges Wenden war kaputt.

Aber warum auch nicht, Rückwärtsrichten war ja schließlich auch kaputt, muss ich zu Hause reparieren. Hatte dafür gerade kein Werkzeug zur Hand. Hier war ich nun sehr sicher, dass man mir dafür eigentlich nur eine 0, maximal eine 1 geben konnte (wenn 0 „nicht ausgeführt“ heißen sollte wie bei der FN, denn ausgeführt haben wir’s, allerdings auch durchaus mal auf zwei Beinen).
Dón warnte mich, dass ich nur ja kein Bein anlege, ich sagte, dann musst Du halt ohne Bein da und da hingehen, er sagte nein, ich sagte doch, so schlichen wir uns diskutierend rückwärts an die Wendung heran, in der hatte er dann aber endgültig genug und stieg ein paar Mal mehr oder weniger beeindruckend. Also für mich weniger, für die Zuschauer mehr. Irgendwie kamen wir schräg rückwärts in Richtung Markierung, Dón drehte sich maulig in einer Mischung aus Hinter- und Mittelhandwendung um und stratzte vorwärts raus.



Er stratzte so forsch, dass ich schon den Halsring losließ und raus wollte – geschafft!
Ha, von wegen! Snake fehlte noch! Beim dran Vorbeireiten fiel’s mir auf. UPS…
Kehrt und dahin und warten, ich glaube, die Prüfer haben’s gar nicht gemerkt.
Dón und ich waren uns wieder einig, er ließ sich super leicht wenden und anhalten, und dann war es wirklich geschafft. Schade, jetzt hätte ich schön weitermachen können – aber man soll ja aufhören, wenn’s am Schönsten ist 🙂

Nun hatten wir Zeit, die Siegerehrung für diese drei Prüfungen sollte erst um 13.30 Uhr sein. Davor waren noch die Kids dran (sehr niedlich!) und Roger demonstrierte das „Cowboymountedshooting“. Ganz schön laut.


Die Siegerehrung offenbarte die ganze bunte Mischung der anwesenden Pferde:

Es wurde jeweils von hinten angefangen. Leslie und ich standen nebeneinander und quatschten dummes Zeug und hörten nicht so richtig auf die Ansagen, ich musste aber langsam lachen, als ich mit einem Ohr wahrnahm, dass ein hinterer Platz nach dem anderen aufgerufen wurde und Dóns und mein Name immer noch nicht dabei waren.
„Wir haben keinen neunten Platz, aber zwei Achte…“ hörten wir über den Lautsprecher und dann wurden doch tatsächlich ausgerechnet Leslie und ich gemeinsam aufgerufen!
Wir waren zusammen Achte! Die einzige Doppel-Platzierung überhaupt! Wenn das mal nicht auch schon wieder echt witzig war! Wir freuten uns jedenfalls tierisch und nahmen einen ordentlichen Eimer Leckerlies in Empfang nebst einer dieser tollen Urkunden, die es für jede Platzierung gab und einem von Nicola für jeden liebevoll gebastelten Bild – das war ein Aufkleber, den sie in den USA entdeckt und dann ganz viele davon gekauft und eingerahmt hatte. Super süß und auch wieder so liebevoll und individuell – so wie alles hier.
Achter von 13 in der geführten Klasse – nicht Letzter und noch gut Luft nach oben für die nächsten Jahre. Perfekt 🙂

Die Siegerehrung der gerittenen Klasse ging deutlich schneller, hier waren nur fünf Reiter an den Start gegangen und wieder fing Nicola an, Namen zu nennen, die ich nicht kannte. 
Dón und ich wurden tatsächlich Dritte in der gerittenen Klasse! Trotz des rasanten Abgangs von der Wippe und des unschönen Rückwärtsrichtens! Und etlicher Schleuder-Wendungen und der einen oder anderen umgestoßenen Markierung.
Ts ts ts, was hatten sich die beiden nach mir denn bloß erlaubt??
Ich freute mich vor mich hin und nahm die nächste Urkunde und eine Papiertüte mit Shampoo und irgendwelchen Katalogen des Sponsors in Empfang. Die Tüte raschelte und Dón fing an zu scheuen. Die war ihm zu hoch und sie raschelte!! Ich hatte viel zu wenig Hände und die waren viel zu voll, ich wollte auf keinen Fall die Urkunden oder den Rahmen fallen lassen und lavierte da mit den Ehrenpreisen rum, bis ich die einigermaßen lautlos so verteilt hatte, dass ich sie halten konnte. Ich ahnte aber, dass da gleich noch einer kommen würde, warf einen hilfesuchenden Blick zu Doris, die allerdings am anderen Ende stand und mein Flehen nicht wahrnahm. Wäre diese raschelnde Tüte nicht gewesen, wäre ja alles gut. Leslie sagte ganz zu Recht „Wir reiten mit Halsring, wir haben doch wohl Hände frei“. 
Ja schon, aber nicht so viele. Denn nun ging die Siegerehrung der Bridleless-Klasse los und hier nun war ich endlich einmal Letzter – wobei, Vierter klingt viel besser und stimmt auch 🙂
Dón sah den nächsten Leckerlie-Eimer kommen und die nächste Urkunde (zum Glück nicht noch eine Papiertüte. Auf dem dritten Platz wäre es glaube ich eine gewesen) und machte sich schon startklar zum rückwärts abhauen. Ach was, auf einmal geht rückwärts wieder oder was? Nix da! Ich nahm möglichst laut- und bewegungslos den Eimer zwischen die Finger, ließ mir die Urkunde zwischen die anderen Finger schieben, meinte auf die besorgte Frage „Soll ich Dir was abnehmen??“ „Nö, danke, geht schon!“ und fragte aber vorsichtshalber „Wir galoppieren hier keine Ehrenrunde, oder??“ – da die meisten ihr Pferd an der Hand hatten, war meine Hoffnung auf einen ruhigen Ausritt berechtigt.
So war es auch, es wurde noch einmal schön applaudiert, ich konnte leider nicht mitmachen, keine Hand übrig, und dann ritt ich vorsichtig zu Doris, gab ihr die Tüte und atmete aus.
Den Rest konnte ich so mitnehmen. Ich ritt entspannt Richtung Hänger und freute mich. 
Dritter, Vierter, Achter! Damit war nicht unbedingt zu rechnen gewesen und steigerungsfähig genug ist es allemal, um nächstes Jahr wiederzukommen.
Wer allerdings drei Mal unter den ersten Dreien ist in dieser Klasse muss in der nächsthöheren starten. Unser Countdown läuft also schon 🙂

Dón durfte wieder auf’s Paddock, Doris und ich gönnten uns ein Eis und besuchten den wirklich sehenswerten Shop. Auf der ganzen Anlage sieht man, dass das wirklich in den letzten 25 Jahren so gewachsen ist. Unendlich viele liebevolle Details, ganz viele davon aus ganz offensichtlich vielen Amerika-Besuchen. Hier steckt so viel Herzblut drin!


Noch einmal zurück zur Meldestelle, ich durfte ja jetzt die Ergebnisse einsehen, davor wurden gerade in äußerst relaxter Atmosphäre die Pattern auswendig gelernt.

Der Blick in die Listen brachte mir nicht viel, da ich die anderen nicht gesehen hatte und ich so Recht nicht verstand, was mir diese Zahlen sagen sollten. Es gab für jedes Hindernis drei Noten, wir hatten ja schon gehört, dass für Ein- und Ausritt jeweils maximal die Note 2 vergeben werden konnte, aber wie die Zwischennoten zustande kamen, weiß ich nicht. Hätte ich jeweils mit Dóns Vorderbeinen zwischen den Markierungen stehen sollen?
Schräges Durchreiten oder Anstoßen (oder gar Umstoßen) an den Markierungen war mir klar, das bringt mal sicher Abzug. Also, es gibt noch was zu lernen hier.
Aber wo steht das, was ich wissen will??

Wow. Man nehme: ein Internet und die richtigen Suchbegriffe, klicke ein wenig hier und ein wenig da und finde dies: Punktevergabe im Extreme Trail

Jedenfalls wusste ich nun meine Punkte. Und Dank dieses Links kann ich nun auch etwas damit anfangen. Im geführten Trail wurden vom Sieger 61,5 Punkte erreicht, der Letzte hatte 37,5 und Dón hatte 48 Punkte bekommen.
Ich hatte an den einzelnen Hindernissen folgende Punktzahlen:
Two Step: (Beginn) 1 – (Hindernis) – 3,5 – (Abschluss) – 1
Wippe: 0,5 – 2,5 – 1
Knisterbeet: 1,5 – 3 – 1,5

Mikado: 1 – 3 – 0,5 (Hoppla, wohl nicht so gut rausgekommen, was?)
Rail Road: 0 – 2 – 2 (was hatte ich denn da am Eingang gemacht…?)
Dead Wood: 2 – 3 – 1,5
Balance Beam: 2 – 4,5 – 2 (Anfang und Ende offenbar super. Aber dass mein linksgestellter Dón und mein gefühlt mächtiger Zug eine 4,5 zulassen, verblüfft mich jetzt irgendwie)
Snake: 1 – 5 – 1 (wow!! Einmal Höchstnote im Hindernis!)

Die gerittene Klasse wurde gewonnen mit 57 Punkten, der Letzte hatte 41,5.
Dón und ich hatten hier 52,5 Punkte:
Two Step: 1,5 – 2 – 0,5
Wippe: 1 – 1,5 – 1
Knisterbeet: 1,5 – 3,5 – 1
Mikado: 1,5 – 4 – 0,5
Rail Road: 2 – 5 – 2 (im Rail Road?? Höchste Punktzahl??? Hammer!!)
Dead Wood: 2 – 5 – 1
Balance Beam: 1,5 – 4,5 – 1 (ts ts ts, im Rückwärts ist offenbar alles erlaubt…)
Snake: 2 – 5 – 2 (und noch einmal Höchstpunktzahl! Yeah!!)

In der Bridleless-Klasse starteten ja nur vier Pferde, die Punktzahlen waren: 67, 64.5, 52 und meine 48,5. Also schon deutliche Unterschiede zwischen den beiden Erst- und den beiden Letztplatzierten. Dóns und meine Punkte hier:
Two Step:  1 – 2,5 – 1
Wippe:  1 – 3,5 – 1
Knisterbeet:  0,5 – 3,5 – 1
Mikado: 0,5 – 3 – 1
Rail Road: 2 – 4 – 1,5 
Dead Wood: 2 – 4,5 – 1,5
Balance Beam: 1 – 3 – 2
Snake: 2 – 4 – 1,5

Das „Unternehmen Extreme-Trail“ reizt mich persönlich jedenfalls sehr viel mehr als z. B. Damensattel oder tatsächlich auch Working Equitation. Auf den Damensattel komme ich, weil das einfach so überhaupt nicht meins ist (da würde ich eher Kutsche fahren).
Mal sehen, wann ich Nacariño damit in Berührung bringe. Aber das darf ja auch gerne erstmal Dóns Thema bleiben. Die beiden scheinen es sowieso zu brauchen, dass es ein paar Gebiete gibt, in denen nur der eine unterwegs (und gut) ist. Wird Dón also der „Extreme-Sportler“ – passt auch viel mehr zu seinen langen, langen Beinen und seiner Beweglichkeit 🙂

Das war auf jeden Fall eine ganz große Nummer, total toll, und es schreit nach mehr!!!
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