Skjóttur

in meinem Besitz vom 17.8.2010 bis 23.12.2010

Der Ausgefallene:

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* 18.7.2000
 November 2015

Islandpferd
Rappschecke
Wallach
Stm. 1.31 m
Vater: Glampi frá Flögu v. Dengill frá Hólum (Hervar 963 frá Saudárkróki)
…………..a.d. Gáska frá Hjálmholti v. Gáski frá Hofsströdum
Mutter: Sædís frá Steinholti v. Gassi frá Vorsabeæ II (Hrafn frá Holtsmúla)
…………..a.d. Sækatla frá Saudárkróki v. Börkur frá Húsabakka

Da frage ich mich seit 30 Jahren, warum Leute Pferde geschenkt bekommen.
Alte lahme, ok, aber gesunde, schöne??

Am 17. August 2010 sah ich zum ersten Mal in sein Gesicht. Ich verliebte mich sofort. Frech, lustig, liebenswert, charakterstark, freundlich, aufgeschlossen, neugierig…

Er war sehr aufmerksam und hochmotiviert, sehr fein bei der Arbeit an der Hand,
beim Reiten zeigte er eine schöne Dehnungsbereitschaft und sehr taktklare drei Grund-gangarten. Der Galopp war anfangs recht wuselig, was sich schnell über Kraft und Gleich-gewicht verbessert hat. Eine überraschend hohe Versammlungsbereitschaft brachte er mit.

Der erste Versuch am Langen Zügel war sehr erheiternd – er stand da, festgemauert n der Erden, bewegungsunfähig. Schließlich wurde er angeführt und nach einer Runde lief er. Schritt, Trab, Halten, Lenken – alles war da.

Kleine Sprünge haben wir gemacht, Kompliment und Knien hat er verstanden und Ansätze zum Spanischen Schritt und zur Piaffe (an der Hand) – wenn ich auf die kurze Zeit zurückblicke, die er da war, ist es eigentlich unglaublich.

Esperanzador hatte ihn von Anfang an nur freundlich und stark interessiert angeblubbert, während Skjóttur ihn ziemlich links (wahlweise auch rechts) liegen ließ. So wagte ich es und es war der Volltreffer: Louis hatte wieder einen Spielkumpel!

Leider hielt das nicht lange, so dass ich die beiden schließlich nur noch unter Beobachtung zusammen lassen konnte. Sie kriegten sich doch hier und da ganz schön in die Wolle.
So einen richtigen Freund in der Herde fand Skjóttur irgendwie auch nicht – entweder waren die anderen zu frech oder er…
Und ich spürte immer wieder, dass er als viertes Pferd das fünfte Rad am Wagen war – und er spürte es auch. Er hätte gern so viel mehr gemacht, und ich konnte es ihm nicht ermöglichen, weil einfach die Zeit fehlte.

Und dann starb Negócio. Und ich entschied, Skjóttur, der ohnehin viel zu kurz kam, meiner damaligen Reitschülerin Suse zu schenken. Bei ihr hatte er Familienanschluss, sie hält ihre Pferde am Haus. Suse und ihre Tochter Smila waren hin und weg von dem süßen Clown, und so zog Skjóttur am 23. Dezember 2010 um und war damit natürlich DAS Weihnachtsgeschenk schlechthin.

Smila machte mit ihm sogar ihr Reitabzeichen (Dressur UND Springen!).
Skjóttur wurde heiß und innig geliebt und war für Smila der Freitzeitkumpel schlechthin.

Ich freute mich sehr, dass er in meinem „Dunstkreis“ blieb und es so gut gehabt hat.
Er hatte es so sehr verdient!

Nach einer Zahn-Operation im November 2015, die er gut überstanden hatte, brach er sich in der Aufwachbox nach der Narkose ein Bein und musste eingeschläfert werden.

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